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Alfons Fürst
Origenes Grieche und Christ in römischer Zeit
Reihe: Standorte in Antike und Christentum (STAC)
Band-Nr.: 9
ISBN: 978-3-7772-1723-9
Christ sein und Grieche bleiben – das war sozusagen das Lebens- und Arbeitsprogramm des frühchristlichen Theologen Origenes aus Alexandria (185–253/54). Als „das Wunder der christlichen Welt“ gepriesen, wurde er zu einem der großen Gründerväter der christlichen Philosophie, in deren Zentrum konsequent die Freiheit Gottes und die Freiheit des Menschen stehen.Alfons Fürst beschreibt die Leistung des Origenes, indem er sein Leben und Denken im Kontext der antiken Welt des römischen Kaiserreiches in den Blick nimmt. Als Grieche mit hervorragender Bildung war er in gleichem Maße ein überzeugter Christ, der seine umfassende Gelehrsamkeit in den Dienst der Auslegung der Bibel stellte. Kontakte zur Gnosis und zum Judentum beeinflussten sein Denken, ungleich mehr jedoch die antike Wissenschaft und die Philosophie, mit deren Errungenschaften er sich kritisch auseinandersetzte, die er aber auch vielfältig aufgriff und weiterentwickelte. Mit der Begründung einer hermeneutisch fundierten und methodisch kontrollierten Bibelauslegung und mit dem ersten umfassenden Entwurf einer Metaphysik der Freiheit schuf er zugleich die Grundlagen für eine christliche Kultur. Er war es auch, der schon früh die Metapher von der Gottesgeburt in der Seele prägte, die in der mittelalterlichen Mystik eine so prominente Rolle spielte. Dass Origenes von der Nachwelt erst einmal verketzert wurde, vermochte der tiefen Wirkung seiner Gedanken auf die christliche Theologie späterer Jahrhunderte keinen Abbruch zu tun. Inhalt "Origenes. Grieche und Christ in römischer Zeit" VorwortOrigenes - Grieche und Christ1. Origenes als Paradigma für die Verbindung von Antike und Christentum2. Das christlich-philosophische Leben des OrigenesDie philosophisch-exegetischen Werke des Origenes1. Umfang und Überlieferung2. Datierungsfragen3. Christliche BibelphilosophieOrigenes und die Gnosis1. Gnostisches im Leben des Origenes2. Gnostisches im Denken des OrigenesOrigenes und das Judentum1. Kontakte mit Juden in Alexandria und in Caesarea2. Wissen vom Judentum3. Jüdische Einflüsse auf OrigenesOrigenes und die antiken Wissenschaften1. Stellung zur antiken Bildung2. Literatur- und Naturwissenschaften bei Origenes3. Die Bibliothek des OrigenesOrigenes und die antike Philosophie1. Einstellung zu einzelnen Philosophen und Schulen2. Der Wert der Philosophie3. Das Selbstverständnis des Origenes4. Der Denkstil des OrigenesPhilosophie und Exegese1. Exegese als Wissenschaft2. Biblische Hermeneutik3. Biblisch-christliche Bildung und KulturChristliche Philosophie der Freiheit1. Der Freiheitsbegriff  des Origenes2. Freiheitsanthropologie3. FreiheitsmetaphysikTheologie und Politik1. Römisches Reich und Heilsgeschichte2. Universalismus versus Relativismus3. Die Christen im Römischen StaatChristlicher Platonismus1. Origenes als Neuplatoniker2. Platonismus und Christentum3. Wesens- versus FreiheitsmetaphysikOrigenes im Wandel der Zeiten1. Grundlinien der Wahrnehmung des Origenes2. Inspiration und Verketzerung:Origenes in der Spätantike3. Spuren des Origenes im byzantinischen und lateinischen Mittelalter4. Die Wiederentdeckung der Freiheitslehre des Origenes in der Neuzeit5. Origenes als Ressource für die Theologie der GegenwartAnhangBibliographieRegister  

44,00 €*
Josef N. Neumann
Behinderte Menschen in Antike und Christentum Zur Geschichte und Ethik der Inklusion
Reihe: Standorte in Antike und Christentum (STAC)
Band-Nr.: 8
ISBN: 978-3-7772-1713-0
Inklusion, wie sie die UN-Konvention Über die Rechte von Menschen mit Behinderungen fordert, hat in Deutschland seit ihrer Ratifikation den verfassungsrechtlichen Status eines Menschenrechts. Die deutsche Bundesregierung bekennt sich damit zu dem Ziel, jedem Kind, ungeachtet seiner körperlichen und geistigen Fähigkeiten, freie Schulwahl und auch behinderten Menschen die selbstbestimmte und diskriminierungsfreie Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Es wird ein neues Denken gefordert, das Einschränkungen grundsätzlich als Varianten menschlicher Lebensvielfalt begreift und die Dichotomie nichtbehindert/behindert, normal/anormal überwindet. Doch erweist sich die gelebte Praxis als ein steiniger Weg, und in kurzsichtigen Umsetzungsversuchen wandelte sich der Begriff der Inklusion zum Reizwort, wenn nicht gar zum schulpolitischen Kampfbegriff. Soll Teilhabe aber nicht nur ein Etikett sein, muss ein gesellschaftlicher Diskurs über den grundsätzlichen Sinn von Inklusion als sozial- und bildungspolitischen Handlungsprinzipien stattfinden. Dazu will dieses Buch einen Beitrag leisten, einerseits mit Blick auf anthropologische, gesellschaftliche und ethische Fragen, die im Kontext der Inklusionsdebatte grundlegend sind, andererseits in historischer Perspektive. Die horizontale Ebene systematischer Untersuchungen wird durch eine vertikale Diskurslinie kulturhistorischer Zusammenhänge einer Disability History der Vormoderne und des Christentums ergänzt. Ganz konkret wird hier nach den inklusiven und nicht-normativen Vorstellungen, Denktraditionen und Menschenbildern in der Antike, im Christentum und in der europäischen Kulturgeschichte gefragt. In diesen Denktraditionen hat Schwäche, haben Alter, Krankheit, Behinderung, Hässlichkeit oder das nicht der Norm und Erwartung Entsprechende immer und im Kern zum vollständigen Menschsein gehört. Diesem Buch geht es um die Geschichte unserer gegenwärtigen Ethik, die wir erst ganz begreifen, wenn wir ihre Entstehungsprozesse verstehen. "Neumann hat mit seinem Buch (und seinem Lexikonartikel) ein wichtiges Feld angerissen, das von hoher sozialgeschichtlicher aber auch kirchengeschichtlicher Bedeutung ist." Hans Reinhard Seeliger in "ZEITSCHRIFT FÜR ANTIKES CHRISTENTUM" 2018, Band 22, Heft 3 Inhalt "Behinderte Menschen in Antike und Christentum. Zur Geschichte und Ethik der Inklusion"VorwortEinleitung1. Hoffnung und Angst2. Missbildungen – Bildungen wider die Natur?3. Ursachenfrage4. Sprechen über Missbildung und Behinderung5. Behinderung und Gesellschaft6. Anderssein – Fremdsein7. Exklusion – Inklusion8. Behinderung in historischer PerspektiveI. Altorientalische Reiche, frühantikes Ägypten und Israel1. Behinderte im frühantiken Mesopotamien und Ägypten2. Missbildungen und Behinderungen in der altägyptischen Medizin3. Pygmäen und Kleinwüchsige der altägyptischen Gesellschaft4. Missbildung und Behinderung in der BibelII. Griechisch-antike Mythologie und Gesellschaft1. Mythologie und epische Dichtunga) Hephaistosb) Thersites2. Schuldigwerden und Rache – Missbildung als Vorzeichen3. Aussetzung missgebildeter Kinder4. Behinderte im öffentlichen Leben5. SündenbockritualIII. Antike Naturphilosophie und Medizin1. Wissenschaftliche Deutungen2. Naturphilosophie der Vorsokratiker3. Hippokratische Medizin4. Aristoteles5. Spätantike medizinische Autoren6. Naturkunde im kulturhistorisch-gesellschaftlichen KontextIV. Infragestellungen in Kunst und Literatur der Spätantike1. Missgebildete Menschen in der Kunsta) Schönheit und idealer Körperb) Hellenistischer Realismusc) Die trunkene alte Frau in der Münchner Glyptothekd) Der Bucklige der Villa Albani2. Römische Schriftsteller3. Plinius der Älterea) Exoten am Rand der Weltb) Exoten und empirische Missbildungenin Plinius’ NaturgeschichteV. Christentum: Neues Testament und alte Kirche1. Frühchristliche Gemeinde und Neues Testamenta) Behinderungen in den neutestamentlichen Schriftenb) Menschen mit Gebrechen in den frühchristlichen Gemeindenc) Ende des Sündenbockmechanismus2. Alte Kirchea) Missbildungen in der Kirchenväterliteraturb) Missbildungen in einer von Gott gewollten Schöpfung?c) Behinderte Menschen und frühchristliche Diakonied) Behinderte und Gemeindeamt3. Aurelius Augustinus (354 – 430 n. Chr.)a) Verschiedenheit der Körper und Einheit der Schöpfungb) Ungewöhnliche Körperbildungen und Auferstehungsleibc) Ursprung und Entstehung ungewöhnlicher Körperd) Auslegung der Noah-GeschichteVI. Missbildung und Menschenbild im Mittelalter1. Frühchristliche Ikonographie2. Fabelwesen und die Vervielfältigung phantastischer Gestalten3. Monster als Metapher des missgebildeten Menschen4. Aussatz – die verstümmelnde Krankheit5. ParacelsusVII. Behinderte Jesuskinder und kleinwüchsige Menschen1. Andrea Mantegnaa) Madonna delle Caveb) Madonna mit Kind im Boston Museum of Fine Arts2. Andachtsbilder3. Kleinwüchsige Menschen und Hofnarrena) Kleinwüchsige im Hofgesindeb) Diego di Velázquez (1599 – 1660)VIII. Vom Monster zur Missbildung als Gegenstand einer wissenschaftlichen Teratologie1. Bilder von Monstern und missgebildeten Kindern2. Anfänge ärztlichen Interessesa) Jobus Fincelius (1526 / 1530 – 1589)b) Eucharius Rösslin (1470 – 1526) und Jakob Rueff (1550 – 1558)c) Ambroise Paré (1510 – 1590)3. Teratologie als Wissenschafta) Anatomie als Leitwissenschaftb) Zeitlichkeit organischer Körperc) Johann Friedrich Meckel d. J. (1781 – 1833)Abschluss – Behinderung und Ethik1. Innere und äußere Norm2. Behinderung und Perinatalmedizina) Von der Vorsorge zum Embryo-Screeningb) Pränatale Auslesec) Schwangerschaftsabbruch = Behindertenfeindlichkeit?3. Embryo – unfertig und rechtlos?4. Ethische Herausforderung Solidarität5. Hilfe – Mitleid – WürdeAbkürzungsverzeichnisLiteraturverzeichnisBibelstellenGlossarRegisterPersonenSachen

49,00 €*
Christian Raffensperger
From Kyivan Rus to Ukraine: Past is Present Reihe: Zeitenspiegel Essay
Band-Nr.: 4
ISBN: 978-3-7772-2301-8
Seit Wladimir Putins Einmarsch in die Ukraine ist auch die Geschichte beider Länder in den Fokus der Weltöffentlichkeit gerückt. Ein Aspekt, der dabei besonders deutlich wird, ist auch die seit Jahrzehnten geführte Debatte um die Geschichte dieser Region, die wir als „Rus“ kennen – und wem diese Geschichte gehört.Christian Raffensperger, Experte für Osteuropageschichte an der Wittenberg University in Ohio, beleuchtet in seinem neuen Buch den Platz der Rus innerhalb unserer europäischen Geschichte vom Mittelalter bis zur Neuzeit. Denn nur wenn wir die Geschichte der Rus ohne nationalistische Ansprüche und Narrative erzählen, können wir sie und Europa als Ganzes besser verstehen. Christian Raffensperger ist Inhaber des Kenneth E. Wray-Lehrstuhls für Geisteswissenschaften an der Universität Wittenberg in Springfield, Ohio. Seine Arbeit konzentriert sich auf das mittelalterliche Osteuropa, insbesondere das Königreich der Rus und die Verbindung des mittelalterlichen Europas (Ost und West) zu einem größeren Ganzen. Zu seinen Veröffentlichungen gehören Reimagining Europe: Kievan Rus in the Medieval World (Harvard UP, 2012) und Conflict, Bargaining and Kinship Networks in Medieval Eastern Europe (Lexington Books, 2018).  

19,00 €*
Harald Müller
KarlsThron Monument und Mythos
Reihe: Zeitenspiegel Essay
Band-Nr.: 3
ISBN: 978-3-7772-2133-5
Sitz des Reiches. Der Aachener Karlsthron als Ikone mittelalterlicher HerrschaftDer Thron Karls des Großen im Aachener Dom ist Monument und Mythos zugleich. Der Erzstuhl des Reiches diente 30 mittelalterlichen Königen als Requisit ihres feierlichen Herrschaftsantritts. Und er ist ein Mysterium, denn wir sind weder über sein Alter, noch über seine Funktion genau unterrichtet. Ist dies wirklich der Thron Karls? Wurde er im 10. Jahrhundert errichtet oder gar erst von den Staufern im 12.? Die Forschung ist zudem unentschieden, ob der Thron ein weltliches Herrschaftszeichen ist oder ein Objekt theologischer Programmatik. Harald Müller untersucht deshalb Schriftzeugnisse und Sachquellen zur Existenz des Throns und skizziert die zentralen Deutungskonzepte. Erstmals fragt er, wie die mittelalterlichen Akteure den Herrschersitz und seine Funktion beschrieben. Aus diesen Diskursen entwickelt er seine Sicht auf Alter und Bedeutung des Karlsthrons.Harald Müller (* 1962) ist Professor für Mittelalterliche Geschichte an der RWTH Aachen. Er war 2014/15 Senior Fellow des Historischen Kollegs in München. InhaltVorwortI. Karls Thron oder Karlsthron? Einleitende GedankenII. Hier stehe ich. Das Denkmal1. Das Äußere und der Blick der Forschunga. Am Anfang war Buchkremerb. Das Holz und seine Zeitc. Der Marmor und sein Maß: der Thron in seiner heutigen Gestalt2. Aufstellungsort und Funktiona. Liturgische Teilhabe oder weltliche Repräsentation?b. »Kaiserstuhl«. Maß und BedeutungIII. Der Thron in den Schriftquellen 1. Semantische Schleier: sedes, solium, thronus2. Kein Thron in karolingischer Zeit3. Ein Thron zur Krönung der Ottonena. Hinweise auf den Thronb. Endlich, der Thron?c. Karl der Große, sein Grab und ein Thron4. Der Erzstuhl des Reiches5. Sedes Karoli. Die Überhöhung des Aachener Karl in staufischer Zeit6. Legitimationsanker Karl im Wandel: von den Staufern in die Frühe Neuzeit7. ZwischenresümeeIV. Der Thron im Bild: Abbildungen, Siegel und der Karlsschein im SchnelldurchlaufV. Wissen und Wollen: Notgebäude der Erklärung1. Karls Thron?2. Sakralisierung des Throns3. Heiliger KaiserthronVI. Aporie und Hoffnung: Brauchen wir neue Materialuntersuchungen?VII. Sta et retine! Stellen wir die richtigen Fragen?VIII. Thron im Diskurs: Nochmals durch die Schriftquellen1. Wozu Throne?2. Der Aachener Thron im Diskursa. Karolingisches Schweigenb. Ottonische Gewohnheitenc. Zeit der Zäsuren: Thron ohne Krönungd. Staufische Überhöhung: der heilige Kaiser, sein Grab und der Thron3. Der Aachener Thron: Werden und Wirkena. Karlsthron. Ein Werden in drei Etappenb. Der alte Thron und der ewig junge KarlIX. Fazit: Entstehung eines mythischen Herrschaftszeichens 1. Genese in drei Etappen2. Treibende Kräfte3. Karlsthron statt Karls Thron. Gedanken zu Objekt und AuthentizitätX. Quellen- und LiteraturverzeichnisAnmerkungenRegister

28,00 €*
Mischa Meier, Steffen Patzold
Gene und Geschichte Was die Archäogenetik zur Geschichtsforschung beitragen kann
Reihe: Zeitenspiegel Essay
Band-Nr.: 2
ISBN: 978-3-7772-2103-8
Skeptische Anfragen an einen boomenden neuen ForschungsansatzNaturwissenschaftler beginnen historisch zu forschen: Mit ihren eigenen Methoden versuchen sie, neue Daten zur Geschichte zu gewinnen. Eine besonders große Rolle spielt dabei die Analyse alter DNA. Die Entschlüsselung jahrhundertealter Genome, so behaupten Fachvertreter, könne zentrale Fragen der Menschheitsgeschichte letztgültig beantworten. Die Ergebnisse werden in Teilen der Naturwissenschaften, aber auch in den Medien gefeiert: Bereits erzielte und zukünftige Erkenntnisgewinne werden als »unermesslich« gepriesen, unsere Geschichte müsse neu geschrieben werden. In diesem Buch gehen zwei Historiker der Frage nach, welche historisch relevanten Fragen die noch junge Wissenschaft der »Archäogenetik« bisher tatsächlich beantworten konnte und inwiefern sie zu einer methodisch reflektierten Geschichtsforschung beizutragen vermag. Dafür werden diejenigen Gebiete näher betrachtet, auf denen die Archäogenetik bisher ihre spektakulärsten Ergebnisse erzielt zu haben glaubt: Migrationen und Epidemien. Die Analysen führen auf grundsätzliche Fragen: In welchem Verhältnis stehen Geistes- und Naturwissenschaften zueinander? Wie kann eine produktive Zusammenarbeit bei der historischen Forschung gelingen?Mischa Meier (Jg. 1971) ist Professor für Alte Geschichte an der Universität Tübingen. Sein jüngstes Buch ist eine monumentale Geschichte der Völkerwanderung. Europa, Asien und Afrika vom 3. bis zum 8. Jh. n. Chr. (C. H. Beck 2019). Steffen Patzold (Jg. 1972) ist Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Tübingen. Zuletzt erschienen im Hiersemann Verlag: Presbyter. Moral, Mobilität und die Kirchenorganisation im Karolingerreich. Inhalt I. EinleitungII. Wo beginnt und was ist Geschichte?III. Wie entsteht Geschichte?IV. Was ist wahr? Unterschiede zwischen den FachkulturenV. »Unermesslicher Erkenntnisgewinn«? Ein Blick auf das Erreichte1. Zur Geschichte der Pest im 14. Jahrhundert2. Zur Geschichte der Pest im 6.–8. Jahrhundert3. Migration und Mobilität zur Zeit der sogenannten Völkerwanderunga. Die Migration der Angeln und Sachsenb. Die Migration der Langobarden nach Italien im6. JahrhundertVI. Die Vernaturwissenschaftlichung der GeschichteVII. Ausblick: Wie die Zusammenarbeit gelingen könnteVIII. LiteraturverzeichnisAnmerkungen

28,00 €*
Thomas Kaufmann
»Hier stehe ich!« Luther in Worms – Ereignis, mediale Inszenierung, Mythos
Reihe: Zeitenspiegel Essay
Band-Nr.: 1
ISBN: 978-3-7772-2101-4
Der Luther-Moment – unter der Lupe„Hier stehe ich, ich kann nicht anders – Gott helfe mir Amen!“ Bekennermut vor dem Kaiser, der den Erfolg der ganzen Reformation besiegelte, das ist wohl der Luthermythos überhaupt, der folgenreichste, der entscheidende Gründungsmythos protestantischer Identität. Aber eben doch ein Mythos: Denn Luther hat das 1521 auf dem Reichstag in Worms als Abschluss seiner Rede nicht gesagt, jedenfalls nicht so. Was hat er überhaupt genau gesagt, was hat er gemeint, ab wann und von wem wurde die pathetische Formel medial so weit verbreitet?Thomas Kaufmann nimmt in einem virtuosen, ebenso mikrogeschichtlich detailverliebten wie weitgespannten Essay diesen für die deutsche Geistesgeschichte enorm prägenden Mythos auseinander und legt dessen historischen Kern erstmals richtig frei. Die Szenerie des Wormser Reichstags mit ihrer personellen und machtpolitischen Ausgangskonstellationen wird ebenso anschaulich aufgerufen wie Luthers lange Reise von Wittenberg in die Stadt am Rhein, wo (so sah Luther das) Teufel soviele wie Dachziegel auf ihn lauerten. In der minutiösen Interpretation der Quellen zu Luthers Erscheinen auf dem Reichstag am 17. und 18. April erreicht Kaufmann eine unerhörte Dichte und Genauigkeit, die zu verblüffenden neuen Einsichten in den Ablauf der Ereignisse und Luthers emotionale Situation in den zwei entscheidenden Tagen und der Nacht dazwischen führt. Von da aus erschließt Thomas Kaufmann die lange Geschichte der Wirkungen und Folgen von Luthers Schlussworten neu, der Zitationen und Berufungen auf den gefeierten ‚Luther-Moment‘, der in der Tat von Anfang an auf Wirkung und mythische Überhöhung hin ‚gemacht‘ worden war. Das heroische Vorbild, die sich auf ihr Gewissen berufende, den Widerruf standhaft verweigernde Ikone Luther bot Widerständlern gegen das „Dritte Reich“, US-amerikanischen Bürgerrechtlern, aber auch strammen Nationalisten, Kirchenführerinnen und -führern, Politikern oder moralisch aktivierten Christen- und Gewissensmenschen in NGOs unserer Tage eine Identifikationsfigur. Was wäre aber, wenn das Ich, das da stand und steht, unsicher und brüchig erschiene? Wenn zwar große Männer Geschichte machen, aber die Geschichte auch immer über sie hinaus und hinweg geht?Thomas Kaufmann (* 1962) ist Professor für Kirchengeschichte an der Universität Göttingen und international einer der bedeutendsten Reformationshistoriker. Im Jahr 2020 erhielt er den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis und wurde Corresponding Fellow der British Academy. InhaltI. »Hier stehe ich« – einleitende BemerkungenII. Zur Vorgeschichte von Luthers Verhör vor »Kaiser und Reich« in Worms1. Publizistische Rahmenbedingungen2. Kaiser Karl V. im Lichte der Publizistik3. Diplomatisches Ringen um die Vorladung des Ketzers4. StimmungenIII. Luther in Worms1. Hinreise und Ankunft2. Das Ereignis des 17. und 18. April3. Nachverhandlungen und Abreise, Wormser Edikt4. Luthers Rückblicke auf WormsIV. Die Publizistik des Wormser Reichstages und die Entstehung des Worms-Mythos1. Die frühesten Drucke zu »Luther in Worms«2. »Luther in Worms« im späteren 16. JahrhundertV. Zur Rezeptionsgeschichte des Worms-Mythos1. Einige Schlaglichter auf das 17. und 18. Jahrhundert2. Verstreutes zum 19. und 20. JahrhundertVI. Jenseits von »bekennen und gewinnen«Abkürzungen, ZitierweiseAnmerkungenRegister

28,00 €*
Joachim Knape
Ästhetische Idee und Heideggers Existenzialästhetik ISBN: 978-3-7772-2321-6
Ästhetiken werden heute kaum noch veröffentlicht. Dieses Buch macht eine Ausnahme. Ausgehend von Martin Heidegger wird hier über das Kunstwerk im ästhetischen Ereignis und im ästhetischen Erleben der Menschen nachgedacht sowie, ausgehend von Immanuel Kant, über die ästhetische Idee im Werkprozess. Dieser ästhetische Prozess ist ein komplexes Geschehen mit den Aspekten Produktion, Werkerscheinen, Erlebnis des Menschen und Kommunikation. Dabei kommen Einflüsse in Begriffen und kulturellen Ideen, Kreativideen, andere mitgebrachte Ideen und die Erfahrung des Unbegrifflichen in der Werkbegegnung sowie Ahnungen des Seins im Werkerleben zusammen. All das erhebt das ästhetisierte Werk über bloßes Zeug und sorgt für die besondere Eigenständigkeit des Kunstwerks. Joachim Knape ist Seniorprofessor am Seminar für Allgemeine Rhetorik an der Universität Tübingen. Seine Arbeitsgebiete sind Ästhetik-, Bild- und Rhetoriktheorie, die deutsche Rhetorikgeschichte, Ideengeschichte und Ideentheorie, die Geschichte der älteren deutschen Sprache und Literatur, der Renaissance-Humanismus. Zuletzt ist im Hiersemann Verlag sein Band „Freiheit“ erschienen. Inhalt 1. UrsprungHervorbringung und Ursprungsgeschehen Sinn des ÄsthetischenKunstereignisstatusDas Problem ästhetischer Historisierung2. IdeeWerkideeProduktionsidee und WissenPanofskys IdeaBaumgarten und Kants ästhetische IdeeCroce und die Kunst als das ÄsthetischeNeuere Ästhetikforschung ohne Idee 46Zum komplexen Theoriemodellangebot der Rhetorik3. WerkZeug, Werk und KünstlerMedium und ErdeHervorbringung und Riss Medialer Unterbau und semiotischer OberbauDas ästhetische Autonom im digitalen Zeitalter4. ErscheinenScheinen, Entscheinen und VerscheinenUnscheinbarkeit und AnscheinAugenschein: Heideggers Van Gogh-Erlebnis und BäuerinnenschuhirritationenHeideggers AugenzwinkernRezeptionsidee, Emergenzidee und das WahrheitsproblemIntime Begegnung mit dem auratischen KunstwerkBarthes, Punctum und StudiumTranszendierenZeichenskepsis5. VorscheinPhilosophischer KernKonvergenzen: Idee, Begegnen, Erleben und KommunikationTristan Marquardt: sichtlichtAnmerkungenLiteraturIndex

24,00 €*
Joachim Knape
Freiheit Zur Ideengeschichte und Ideenrhetorik der Renaissance als Aufbruch in die Moderne
ISBN: 978-3-7772-2134-2
Was ist Freiheit? Die Idee der Freiheit ist ein Markenzeichen des modernen westlichen Denkens und Lebens. Schon in der Frühen Neuzeit begann unter den größten Denkern Europas eine reiche Diskussion über diesen Faszinationsbegriff Freiheit. Von der Frage des freien Willens bis hin zur revolutionären politischen Freiheit hat man in Renaissance und Reformationszeit schon alle wichtigen Freiheitsfragen erörtert, die uns noch heute beschäftigen. Unter dem Begriff Ideenrhetorik untersucht das Buch vor allem auch die rhetorischen Vermittlungswege und -strategien, die beim Ausarbeiten der Freiheitsidee angewandt wurden.Joachim Knape, geb. 1950 in Heiligenstadt / Thüringen, ist Seniorprofessor für Allgemeine Rhetorik an der Universität Tübingen. Studium der Germanistik, Philosophie, Politikwissenschaft, Theologie (kath.). 1982 Promotion in Göttingen. 1988 Habilitation in Bamberg. Forschungsgebiete: Ästhetik, Bildtheorie, Geschichte der deutschen Sprache und Literatur, Medientheorie, Poetik, Renaissancehumanismus, Rhetorikgeschichte seit der Antike, Rhetoriktheorie. InhaltVorwortEinleitung1. Theorie: Was ist Freiheit?2. Politische Geschichte: Eine Revolution als erstes Freiheitsfanal der Renaissance3. Ideengeschichte: Die frühneuzeitlichen Schulen der Freiheitstheorie4. Forschung: Freiheitsideen der Renaissance in Überblickswerken5. Methodisches: IdeenrhetorikI. Freiheitsideen der Renaissance ca. 1350–16001. Francesco Petrarca: Aufruf zum Ergreifen der Freiheit (1347)2. Coluccio Salutati: Befreiung von Despotismus als Problem (1400)3. Leonardo Bruni: Lob des Freiheitsstrebens (1404)4. Lorenzo Valla: Gibt es Willensfreiheit? (1437)5. Alamanno Rinuccini: Politische Freiheit und Befreiung (1479)6. Sebastian Brant: Erste Summe der Freiheitstheorie (um 1517)7. Martin Luther: Freiheit des Denkens im Glauben (1520)8. Ulrich von Hutten: Tyrannenschule (1517 / deutsch 1521)9. Thomas Müntzer: Das deutsche revolutionäre Ah! Ça ira (1525)10. Erasmus von Rotterdam: Vom freien Willen (1524 / deutsch 1526)11. Francesco Petrarca: Freiheit und Sklaverei als Daseinsalternativen (1366 / deutsch 1532)12. Stephanus Junius Brutus: Rechtsanspruch auf Macht gegen Despoten (1579)13. Michel de Montaigne: Gewissensfreiheit (1580)14. Niccolò Machiavelli: Freiheit als erstes Prinzip einer Republik (vor 1519 / lateinisch 1588)15. Etienne de La Boétie: Weckruf zur Befreiung von Despoten (1574 / deutsch 1593)II. Überlieferungen, Medialisierungen und ideengeschichtliche Fingerprints der TexteIII. Epilog oder Die große FrageAnhangAnmerkungenAbkürzungen und BibliographieIndex

59,00 €*
Bodo Plachta
Editionswissenschaft Handbuch zu Geschichte, Methode und Praxis der neugermanistischen Edition
ISBN: 978-3-7772-2008-6
Das aktuelle und umfassende Handbuch der neugermanistischen wissenschaftlichen EditorikTheorie, Methodik und Praxis des Edierens von Werken der Literaturgeschichte gehört zu den Grundlagenwissenschaften der Germanistik und aller anderen Philologien. Das wissenschaftlich kontrollierte Edieren schafft überhaupt erst den Gegenstand der Literaturgeschichte und der Literaturwissenschaft, einen gesicherten und verlässlichen Text (der im übrigen auch ein Musikstück oder ein Film sein kann). Deshalb braucht das wissenschaftliche Edieren sowohl eine strenge Methodik als auch eine Art Ethos: Treue zum Text, Trennung von Befund und Deutung, autoritätsfreie Dokumentation. Die Editionstechniken sind hingegen zuweilen radikalen Wandlungen unterworfen, etwa gerade jetzt mit der Nutzung digitaler Technologie im Editionswesen.Dieses Handbuch erschließt umfassend Geschichte und aktuellen Stand der Editionswissenschaft am Gegenstandsbereich der neueren deutschsprachigen Literatur. Es eröffnet den Zugang zu den zentralen Forschungsproblemen und Fachdiskursen und eignet sich insofern sowohl als grundlegendes Lehrbuch als auch zur Selbstreflexion schon erfahrener PraktikerInnen.Bodo Plachta (geb. 1956) ist Germanist, Editionswissenschaftler und Editor. In zahlreichen Veröffentlichungen setzte er sich mit Theorie und Praxis der germanistischen Edition auseinander, er edierte Werke von Lessing, Schiller, Goethe, Droste-Hülshoff, Klaus Mann und ist Mitherausgeber des internationalen Jahrbuchs „editio“. Inhalt "Editionswissenschaft. Handbuch zu Geschichte, Methode und Praxis der neugermanistischen Edition"VorwortDer Nutzen von EditionenEditorische Grundlagenforschung auf dem PrüfstandEditionsangebot – EditionstypenEditionswissenschaft und ihre GeschichteÜberlieferung oder Entstehung?Gründerzeiten einer modernen EditionswissenschaftTextgenese: Kernstück einer EditionSystematisierung und Perfektionierung der EditionstechnikEditionswissenschaft als TextwissenschaftEdition und InstitutionenIm Schatten der PolitikForschungsförderungBibliothek und EditionArchiv und EditionStudium und EditionInteressenvertretungenArbeitsweisenKopfarbeiterPapierarbeiterSchreiben als ProzessÜberlieferung»recensio« und »examinatio«Medium und MaterialDruckeTypographieHandschriftenSchreibwerkzeuge und SchriftDigitale Texte – Digitale QuellenkundeDer Edierte TextDer »ächte« TextDer »Vermächtniß«-TextDer »beste« Text»Faktizität der Texte«, »Textdynamik« und »differenzierte Umschrift«Respekt vor dem TextTextgrundlageParadigma: Die Leiden des jungen Werthers»Späte Hand« oder »frühe Hand«?AutorisationGrenzen der AutorisationSonderfall nachgelassene Texte?TextkonstitutionKlassische EmendationTextfehlerEditionsverfahren für Briefe, Notiz- und TagebücherVarianten und TextgeneseLob der VarianteTextgenese und EditionApparatmodelleEntstehung und WirkungEntstehungs- und TextgeschichteWirkungsgeschichteErläuterungen und KommentarErläuterungen und Kommentar als Instrumente der TexterschließungKommentar und Interpretation»Rückkehr zum Kommentar«Editionswissenschaft – ohne GrenzenEditorische Zielvorstellungen und Standards im internationalen KontextInterdisziplinäre Anknüpfungspunkte und AbgrenzungenEdition im digitalen ZeitalterTextverarbeitung und InformationstransferHerausforderungen durch den MedienwandelMehrwert digitaler EditionenTextgenese und MultiperspektivitätFachbegriffeVerzeichnis editorischer FachbegriffeBibliographieAbbildungsnachweisRegisterPersonenWerkeAusgabenSachen und Begriffe

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