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Jeffrey F. Hamburger

Color in Cusanus

Titelinformation "Color in Cusanus"

Nikolaus von Kues und die Bedeutung der Farbe

Diagramme, davon war der große Gelehrte, Theologe und Kirchenpolitiker des 15. Jahrhunderts Nikolaus von Kues überzeugt, können helfen, höchste und göttliche Wahrheit zu vermitteln. Deshalb ließ er selbst farbige Grafiken zur Versinnbildlichung an zentraler Stelle seines De Coniecturis in die Handschriften malen. Bei der Umsetzung ins frühe Druckverfahren – für die Verbreitung der Werke war dies natürlich der Quantensprung– ging mit der Reduktion auf die schwarzweiße Darstellung allerdings diese Sinndimension verloren; auch die Forschung hat deren Relevanz bisher ganz übersehen. Für Nikolaus, wie in ähnlicher Weise auch für die Tafelmalerei seiner Zeit, repräsentiert Farbe die Durchdringung des Raumes mit und durch das Licht. So wie Licht und Dunkelgreifen bei Cusanus Gottes Erkennbarkeit und Verborgenheit ineinander, die beiden zentralen Axiome seiner Theologie. Die Farbe in den Diagrammen ist also, so kann es Jeffrey Hamburger erstmals entschlüsseln, eine Einladung an den Betrachter, dieselbe Wahrheit zu suchen, die die Sinnbilder exemplarisch darstellen.

Jeffrey F. Hamburger (* 1957) ist Kuno Francke Professor of German Art & Culture an der Harvard University und international hochrenommierter Experte für sakrale Kunst des hohen und späten Mittelalters, insbesondere zur Funktion von Bildern in Theologie, Mystik und Frömmigkeit, sowie für Handschriftenillumination.

Table of Contents

Preface
Acknowledgments
Introduction
Chapter 1: Thinking Through Diagrams
Chapter 2: Color as Vector
Chapter 3: Cusan Speculation
Chapter 4: Diagrams in Action
Chapter 5: Color in De coniecturis
Chapter 6: An Orb in the Hand of God
Color Plates
Manuscript Index
Subject Index