Titelinformation "Vita Sancti Martini - Das Leben des Heiligen Martin"
Lateinisch/Deutsch
Übersetzt und kommentiert von Wolfgang Fels
Der heilige Sankt Martin, das war ein guter Mann!
Für einen frierenden Bettler teilte Martin – da war er noch längst nicht Bischof, sondern Gardereiter der römischen Armee – mit dem Schwert seinen kostbaren Mantel und gab dem Armen eine Hälfte. So geschehen am Stadttor von Amiens, weshalb die Franken ihn, den Fremden aus Ungarn, lieben und als Schutzheiligen verehren. Und bis heute gehört der Brauch, dass Kinder ihm an seinem Tag im November den Weg mit Laternen erleuchten, zu den schönsten in den dunklen Monaten des Kirchenjahrs. Mit etwas Abstand zum Geschehen des 4. Jahrhunderts schrieb der Dichter Venantius Fortunatus, der aus der norditalienischen Provinz Venetien stammte und im französischen Poitiers Karriere machte, im 6. Jahrhundert aus älteren Berichten und Quellen eine elegante und schwungvoll erzählte Vers-Biographie. Deren kongeniale Übersetzung von Wolfgang Fels erscheint nun erstmals in einer zweisprachigen Ausgabe mit lateinischem Text und Kommentar zu Studienzwecken und für alle, die über eine die Versform erhaltende Nachdichtung auch das Original genauer kennenlernen wollen.
Wolfgang Fels, Philologe und Historiker. Promotion an der Universität Heidelberg über Venantius Fortunatus. Kommentierte Erstübersetzungen lateinischer Texte ins Deutsche: Die Gesamtwerke von Marcus Manilius, Maximianus, Venantius Fortunatus, Dhuoda, Prudentius, Proba u. a. Wilhelm von Tyrus (Kreuzzüge) in Vorb.; Spiegelungen (Roman).
INHALT
Einführung
Zur Übersetzung
Bibliographie
VITA S. MARTINI Die Vita des hl. Martin
Epistula ad Gregorium Brief an Gregor von Tours
Praefatio ad Agnen et Radegundem Vorwort an Agnes und Radegunde
Konstantinopel 1204
Die Hystoria Constantinopolitana des Gunther von Pairis und andere Berichte vom Vierten Kreuzzug Reihe: Mittellateinische Bibliothek Band-Nr.: 1 ISBN: 978-3-7772-2022-2
Die Plünderung Konstantinopels in historischen Erzählungen und Berichten
Lateinisch/DeutschÜbersetzt und kommentiert von Gernot KrapingerKonstantinopel 1204 – die Chiffre für einen historischen Skandal: Die Kreuzzugsbewegung zeigte ihr wahres Gesicht, eine Fratze. In einer Mischung aus Griechenverachtung, Habgier und Frustration ließen sich die Anführer des 4. Kreuzzugs in eine byzantinische Palastintrige und in venezianische Expansionspläne einspannen, überfielen als Vorgeplänkel das kroatische Zadar, marschierten dann in die Hauptstadt des christlichen byzantinischen Reiches ein, mordeten und raubten alles an Kirchenschätzen, was sie raffen konnten. Einer der ausführlichsten Berichte davon, die Hystoria Constantinopolitana des gebildeten Mönchs und Dichters Gunther aus dem elsässischen Kloster Pairis, schildert farbenreich, wenn auch natürlich unkritisch, wie der Abt dieses Klosters die Ereignisse erlebte – er war als hochrangiger Kleriker mitgezogen. Gernot Krapinger stellt seine moderne und frische Übersetzung mit weiteren Quellentexten und einer Fakten und Propaganda abwägenden Kommentierung in die historischen Zusammenhänge.Gernot Krapinger (Jg. 1962) promovierte in Rechtswissenschaft und Klassischer Philologie. Er unterrichtet am Zentrum Antike der Universität Graz, forscht zur altgriechischen und lateinischen Literatur und hat u. a. Platon, Aristoteles, Marc Aurel und Erasmus von Rotterdam übersetzt.
INHALT
EinleitungGunther von PairisDer Anonymus von HalberstadtDie Devastatio ConstantinopolitanaZur AusgabeAbkürzungenBibliographieGunther von Pairis: Hystoria ConstantinopolitanaAnmerkungenGesta episcoporum Halberstadtensium (Ausschnitt)Devastatio ConstantinopolitanaSchenkungsurkunde des Bischofs Konrad von Halberstadt
Hora est, psallite!
Proben liturgischer Dichtung von Ambrosius bis Melanchthon Reihe: Mittellateinische Bibliothek Band-Nr.: 3 ISBN: 978-3-7772-2012-3
Es ist Zeit, Gott zu preisen, also lasst uns das tun!Lateinisch/DeutschAusgewählt, übersetzt und kommentiert von Peter StotzDie Liturgie, das gebotene gemeinschaftliche Gotteslob, war eine wichtige Größe im geistlichen Leben der mittelalterlichen Menschen. Sie strukturiert den Gottesdienst, so wie dieser selber den Ablauf der Tage und des Jahres rhythmisierte und so die Zeit gewissermaßen heiligte. Ihre Elemente sind Gebete, Lesungen, das Rezitieren der Psalmen, aber auch – und darum geht es hier – Gesänge in vielfältigen metrischen oder rhythmischen Formen. In den täglichen Gebetszeiten der Kleriker, der Mönche und Nonnen wurden Hymnen, in den feierlichen Messen Sequenzen gesungen. Über solche Gesangstexte in gebundener Form wird hier ein repräsentativer Überblick gegeben.Dabei werden alle Gattungen liturgischer Dichtung berücksichtigt, und dies von der frühchristlichen Zeit bis zu Vertretern des Humanismus wie Sebastian Brant, Erasmus von Rotterdam und Philipp Melanchthon: zu Angehörigen einer Umbruchszeit, in der die kirchliche Einheit des lateinischen Europa ein Ende nahm. Dazwischen liegt ein volles Jahrtausend mit vielerlei unterschiedlichen Äußerungsformen geistlicher Dichtung. Zu dieser uns heute fremd gewordenen Welt einen Zugang zu vermitteln, ist das Ziel dieses Buches. Die Texte werden im originalen Wortlaut und in einer neuen Übersetzung geboten, je mit einer Einleitung und ausführlichen Erläuterungen.Peter Stotz (geboren 1942) ist emeritierter Professor für mittelalterliches Latein an der Universität Zürich. Von ihm stammt eine fünfbändige Einführung in die lateinische Sprache des Mittelalters. Seit seiner Dissertation über geistliche Dichtungen aus dem Kloster St. Gallen hat er sich immer wieder mit christlichen Hymnen befasst.
INHALTVorwortEinleitungI Zum Inhalt und zu den Zielen dieses BuchesII Zu den Gattungen liturgischer DichtungIII Versmaße, textliche Strukturen1. Iam surgit hora tertia – Christi Kreuzigung zur dritten TagesstundeAmbrosius von Mailand (333 / 4? 339? – 397)2. Inluminans altissimus – Beginn von Jesu Wirken auf Erden? Ambrosius von Mailand3. Pastis visceribus ciboque sumpto – ein Danklied nach TischePrudentius (348 – mindestens 404 / 405)4. Iam sexta sensim volvitur – woran die Mittagsstunde uns erinnern soll5. Jh.5. Deus, qui certis legibus – ein Abendlied5. Jh. 6. Hymnum dicat turba fratrum – das Leben Jesu, im Lied vergegenwärtigt5. Jh., Gallien? / Ende 6. Jh., Irland?7. Rex aeterne Domine – Preis von Christi Erlösungswerk5. oder 6. Jh.8. Ad cenam agni providi – Christus, unser Osterlamm5. oder 6. Jh.9. Iam Christus ascendit polum – ein kirchlicher Literat preist den Triumph ChristiEnnodius (473 / 74 – 521)10. Tellus ac aethra iubilent – zum Hohen DonnerstagFlavius, Bischof von Chalon-sur-Saône († 591)11. Tibi laus perennis, auctor – zur Taufe in der OsternachtVenantius Fortunatus (um 530 / 540 – um 600 / 610)12. Aurea luce et decore roseo – Petrus und Paulus: Apostelfürsten und Märtyrerwohl 6. oder 7. Jh.13. Altus prosator, vetustus – von der Erschaffung der Welt bis zum Jüngsten Gericht2. Hälfte 7. Jh.?14. Sancti, venite, Christi corpus sumite – ein Lied zur Kommunion vor 680 / 69115. Urbs beata Ierusalem dicta pacis visio – die himmlische Stadt7. oder 8. Jh.16. Emitte, Christe, Spiritus – ein PfingsthymnusBeda Venerabilis (673 / 4 – 735)17. Favens redemptis voto abstinentiae – eine Betrachtung zu Mittfasten8. oder 9. Jh.18. Magnum salutis gaudium – Christi Einzug in Jerusalemüberliefert vom 9. Jh. an19. Ut queant laxis resonare fibris – Loblied auf den Wegbereiter ChristiPaulus Diaconus (720 / 30 – um 799)?, überliefert vom 9. Jh. an20. Ave maris stella – Gebet an die Jungfrau-Mutterüberliefert vom 9. Jh. an21. O pater sancte, mitis atque pie – ein schlichter Preis der Dreifaltigkeitüberliefert vom 10. Jh. an22. Vox clara, ecce, intonat – ein adventliches Morgenliedüberliefert vom 10. Jh. an23. Iesus refulsit omnium – Jesu Taufe und Beglaubigung vom Himmelüberliefert vom 10. Jh. an24. Gaude visceribus, mater, in intimis – zur Himmelfahrt Mariasüberliefert vom 10. Jh. an25. Martyris, ecce, dies Agathae – Preis einer christlichen Heldinüberliefert vom 10. Jh. an26. Vita sanctorum, via, spes salusque – ein Heiliger in Schwaben und seine VerehrerWalahfrid Strabo (808 / 09 – 849)27. Festum nunc celebre magnaque gaudia – zum Fest von Christi Himmelfahrt? Hrabanus Maurus (um 780 – 856), überliefert vom 9. Jh. an28. Laus tibi, Christe, cui sapit – zum Gedenken an die Unschuldigen KindleinNotker Balbulus (um 840 – 912)29. Ardua spes mundi, solidator et inclite caeli – eine Allerheiligenlitanei als ProzessionsgesangRatpert von St. Gallen (um 855 – ? 911)30. A solis occasu usque ad exortum – Kolumban, der Heilige aus dem WestenEkkehart I., Dekan von St. Gallen (Anfang 10. Jh. – 973)31. Audi, tellus, audi, magni maris limbus – Gesang vom Ende der Welt10. Jh.32. Adnue, Christe, saeculorum domine – zum Lob der Apostel und ihrer Gefährtenüberliefert vom 10. / 11. Jh. an33. Alma Christi quando fides – Streiter Gottes: Mauritius und die Thebäische Legionüberliefert vom Anfang des 11. Jh’s an34. Salve, crux sancta, salve, mundi gloria – Preis des Kreuzes ChristiHeribert, Bischof von Eichstätt († 1042) – oder Heinrich II.?35. Gemma caelestis pretiosa regis – Loblied auf den Mönchsvater BenediktPetrus Damiani (1007 – 1072)36. Praebe, Christe, canentibus – Ode auf eine römische MärtyrerinAlfanus von Salerno († 1085)37. Laetabundus exsultet fidelis chorus – das Geheimnis von Christi Menschwerdung11. Jh.38. Caeli enarrant gloriam – eine Sequenz zum AposteltagGottschalk von Aachen († Ende 11. Jh. / Anfang 12. Jh.)39. Verbum bonum et suave – zum Gruß Gabriels an Mariawohl vom Ende des 11. Jh’s40. Hora est, psallite und andere Ostertropenüberliefert Ende 11. / 12. Jh.41. Assit honor laudis – Umspielung des Gloria zu Christi Himmelfahrtüberliefert vom Ende des 11. Jh’s42. Omnes immundi, currite – Maria Magdalena: eine Sünderin wird zur HeiligenMarbod von Rennes (um 1035 – 1123)43. Christiani, plaudite / Da Mariae tympanum / Golias prostratus est / Veris grato tempore – Jubel in der OsternachtPetrus Abaelardus (1079 – 1142)44. Ecce dies celebris – die Wirkung von Christi AuferstehungAdam von St. Viktor († 1146?)45. Gaude, Roma, caput mundi – der Weg des Fischers vom See Genezareth nach RomAdam von St. Viktor46. O ignee Spiritus, laus tibi sit – Gesang einer Geist-ErfülltenHildegard von Bingen (1098 – 1179)47. O dulcissime amator – die Schar der Jungfrauen an ihren BräutigamHildegard von Bingen48. Mittit ad virginem non quemvis angelum – Gabriels Botendienstüberliefert vom 12. Jh. an49. Praeclarum late – zur Festliturgie für den heiligen Benediktüberliefert vom 12. Jh. an50. Martyr Christi, quem laudamus – Lob eines zeitgenössischen MärtyrersGuido de Bazochis (vor 1146 – 1203)51. Dies irae, dies illa – der schreckensvolle Jüngste Tagüberliefert vom späten 12. Jh. an52. O crux, frutex salvificus – zur Vergegenwärtigung des Lebens JesuBonaventura (1217 [1221?] – 1274)53. Lauda, Sion, salvatorem – zum Preis des sakramentalen Leibes ChristiThomas von Aquin (1224 / 25 – 1274)54. O lux beata Trinitas, / tres unum, trium unio – Meditation über die DreifaltigkeitJohannes Peckham (um 1225 / 30 – 1292)55. Ave, matrona nobilis, Elisabeth regina – die menschenfreundliche LandgräfinKonrad von Haimburg († 1360)56. Summe pater, sancte Deus / nunc te precor ego reus – ein persönliches Bußgebetüberliefert vom Ende des 14. Jh’s an57. Ad Ioseph mittitur in somno nuntius – ein biblischer Heiliger im HalbdunkelJohannes Gerson (1363 – 1429)58. Abbatem recinant nostra piissimum – spätmittelalterliches Lob für einen frühen AbtSebastian Brant (1457 – 1521)59. Nunc et terra simul caelicus et chorus – ein Humanist rühmt einen großen PapstDesiderius Erasmus (1466 / 69 – 1536)60. Aeterno gratias patri – ein Lutheraner preist einen biblischen HeiligenPhilipp Melanchthon (1497 – 1560)ErläuterungenBibliographie