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Themistios Peter Wirth (Hrsg.)

Staatsreden

Titelinformation "Staatsreden"

Erstmals ins Deutsche übersetzt und mit einer Einführung und Erläuterungen versehen von Hartmut Leppin und Werner Portmann.

Der griechische Rhetor und Philosoph Themistios, geboren ca. 317, gestorben zwischen 385 und 390. stand bei den Kaisern von Constantius II. bis Theodosius I. in hohem Ansehen. Bei zahlreichen öffentlichen Anlässen wie etwa Consulats- oder Siegesfeiern hielt er panegyrische Festreden. Diese in dem vorliegenden Band der Bibliothek der griechischen Literatur als "Staatsreden" bezeichneten Texte sind für die Kenntnis der politischen Geschichte des 4. Jahrhunderts von erstrangiger Bedeutung, da sie eine Reihe von zeitgeschichtlichen Hinweisen bieten, die sich in keiner anderen Quelle finden. Vor allem aber ermöglichen sie es, die offizielle Propaganda an historisch fixierbaren Ereignissen festzumachen. Andererseits vermittelt Themistios in sehr eigenständiger Weise den Lobpreis mit seiner an heidnischen Vorstellungen orientierten staatsphilosophischen Position, die mit dem Konzept der "Philantropia", das heißt der Liebe zum Menschen, die kaiserliche Autokratie begrenzen will. Bedeutsam sind die "Staatsreden" für mehrere Wissenschaftsdisziplinen. Den Altphilologen und Byzantinisten liefern sie ein zentrales Zeugnis der spätantiken heidnischen Literatur, und Religionswissenschaft und Theologie können an ihnen verfolgen, wie sich Heiden mit dem zur Staatsreligion gewordenen Christentum arrangierten. Den Archäologen schließlich werden wichtige Hinweise auf die künstlerischen Ausstattungen Konstantinopels an die Hand gegeben. Auch für die Renaissance- und Barockforschung sind die Reden von Wichtigkeit, denn der Umstand, daß im 16. und 17. Jahrhundert acht Editionen erschienen sind, zeigt, welch hohes Ansehen Themistios damals genoß.Die vorliegende Übersetzung macht die "Staatsreden" zum ersten Mal vollständig in deutscher Sprache zugänglich. Die Einleitung gibt dem Benutzer einen Überblick über das Leben und die philosophischen Konzepte des Themistios. Den Reden ist eine Rekonstruktion des jeweiligen geschichtlichen Anlasses vorangestellt. Die Anmerkungen sollen vor allem die zeitgeschichtlichen Anspielungen entschlüsseln; ergänzt wird der Kommentar durch chronologische Übersichten und einen Namenindex.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Hinweise zu Übersetzung und Erläuterungen

Einleitung
I. Der Heide am christlichen Hof
II. Zum Problem der Panegyrik
III. Die Staatsreden
IV. Leitmotive

1. Rede: Einleitung
Über die Philanthropia oder Constantius
2. Rede: Einleitung
An den Kaiser Constantius, daß der Herrscher am ehesten ein Philosoph sei, oder Dankrede
3. Rede: Einleitung
Gesandtschaftsrede für Konstantinopel
4. Rede: Einleitung
An den Kaiser Constantius
5. Rede: Einleitung
Rede zum Consulatsantritt Kaiser Jovians
6. Rede: Einleitung
Die Geschwisterliebenden oder Über die Philanthropia
7. Rede: Einleitung
Über die unter Valens ins Unglück Geratenen
8. Rede: Einleitung
Rede zum fünfjährigen Regierungsjubiläum
9. Rede: Einleitung
Mahnrede an den jüngeren Valentinian
10. Rede: Einleitung
Über den Frieden, an Valens
11. Rede: Einleitung
Rede zum zehnjährigen Regierungsjubiläum oder Über die Reden, die sich gegenüber dem Kaiser ziemen
(12. An Valens über die Religionen, s. Vorwort, Abschnitt I)
13. Rede: Einleitung
Rede über die Liebe oder Über die königliche Schönheit
14. Rede: Einleitung
Gesandtschaftsrede an den Kaiser Theodosius
15. Rede: Einleitung
An Theodosius: Welche ist die königlichste der Tugenden?
16. Rede: Einleitung
Dankrede an den Kaiser für den Frieden und für das Consulat
des Feldherrn Saturninus
17. Rede: Einleitung
Über die Ernennung zum Stadtpräfekten
18. Rede: Einleitung
Über die Bereitschaft des Kaisers zuzuhören
19. Rede: Einleitung
Über die Philanthropia des Kaisers Theodosius

Redentabelle

Zeittafel

Literaturverzeichnis

Index nominum