Ernst Christoph Homburg
Schimpff- und ernsthaffte Clio
Historisch-kritische Edition nach den Drucken von 1638 und 1642 KOMMENTARBAND
Produktnummer:
9783777213071
ISBN: 978-3-7772-1307-1EAN: 9783777213071
Untertitel: Historisch-kritische Edition nach den Drucken von 1638 und 1642 KOMMENTARBAND
Reihe: Bibliothek des literarischen Vereins in Stuttgart (BLVS)
Band-Nr.: 346
Seiten: VI, 336
Erscheinungsjahr: 2013
Erscheinungsdatum: 21.05.2013
Abbildungen: mit einem Titelfaksimile
Ladenpreis EUR(D): 158,00
Schlagworte: Incipitverzeichnis; 17. Jahrhundert; Barockdichtung; Gedichtsammlung; Barockdichter; Titelverzeichnis; Lyrik; Liebesdichtung; Personenregister
Titelinformation "Schimpff- und ernsthaffte Clio"
Herausgegeben und kommentiert von Achim Aurnhammer, Nicolas Detering und Dieter Martin. Der Pfarrersohn Ernst Christoph Homburg (1607-1681) zählt zu den wichtigsten deutschen Barockdichtern in der frühen Opitz-Nachfolge. Durch zahlreiche Übersetzungen aus dem Französischen, Niederländischen und Neulateinischen trug er maßgeblich zum europäischen Literaturtransfer im 17. Jahrhundert bei und wurde sowohl in die Fruchtbringende Gesellschaft als auch in den Pegnesischen Schäferorden aufgenommen. Die zweiteilige Sammlung weltlicher Lyrik Schimpff- und Ernsthaffte Clio stellt das Hauptwerk der ersten Lebensjahrzehnte Homburgs dar; forthin verfasste er vornehmlich geistliche Dichtung. Seine Lieder waren im 17. und noch im 18. Jahrhundert weit verbreitet und wurden von namhaften Komponisten (u. a. Johann Sebastian Bach und Andreas Hammerschmidt) vertont. Homburg publizierte die Clio erstmals 1638, dann erneut 1642 "umb die Helffte vermehret / so viel müglich verbessert". Die umfangreichen Bearbeitungen in der Zweitfassung belegen seine zunehmende Orientierung an den Versreformen August Buchners, Martin Opitz´ und Philipp von Zesens. Die zahlreichen Übersetzungen in der Clio und die Anleihen aus antiken und frühneuzeitlichen Vorlagen weisen Homburg als einen jener Barockdichter aus, welche die deutsche Versdichtung auf das Niveau europäischer, besonders französischer und niederländischer Vorbilder angehoben haben. Die teils derb-erotische, oft komische Liebesdichtung des Ersten Teils spielt ebenso wie die zeitkritische und satirische Epigrammatik im Zweiten Teil mit Konventionen barocker Rhetorik. Bei allem Traditionsbewusstsein bietet die Clio gleichwohl eine bemerkenswerte Formvielfalt und bezeugt Homburgs sprachliche wie gedankliche Originalität. Wenngleich Homburgs Clio eine der frühesten Gedichtsammlungen nach Martin Opitz darstellt, fand sie in der Literaturgeschichtsschreibung nur zögerlich Widerhall - Homburgs literarisches Schaffen und seine Bedeutung für die Barockdichtung wurden bislang unterschätzt. Eine kommentierte Neuausgabe galt seit langem als dringendes Desiderat. Die neue Edition bietet die von Richter überarbeitete und erweiterte Zweitausgabe von 1642 mit den Varianten des Erstdrucks, erfasst die vielfältigen Quellen, die Homburg aus der antiken und zeitgenössischen Literatur bearbeitet und übersetzt hat, und kommentiert die anspielungsreichen, inhaltlich dichten Oden, Sonette und Epigramme. Ein ausführliches Vorwort skizziert Homburgs Leben und gibt Hinweise zu Prägungen, Zielen und zur Wirkung seiner Dichtkunst. Der Textband enthält ein Incipit- und Titelverzeichnis, der Kommentarband ein Personenregister. Die Professoren Achim Aurnhammer und Dieter Martin lehren am Deutschen Seminar der Universität Freiburg Neuere Deutsche Literatur, Nicolas Detering, M.A., nimmt dort ein Promotionsstipendium wahr. Rezension in Arbitrium 2015; 33(3): 312-322: "[Die Ausgabe] zeigt, was Editionsphilologie ist und kann"