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Die Reihe »Quellen und Untersuchungen zur Lateinischen Philologie des Mittelalters« wurde 1906 von Ludwig Traube (1861–1907) begründet, der zugleich als Gründervater der ganzen Disziplin der Mittellateinischen Philologie in Deutschland gelten kann. Nach dessen frühem Tod wurde sie bis 1920 von seinem Münchner Schüler Paul Lehmann weitergeführt. Nach mehr als 40 Jahren Unterbrechung knüpfte eine neue Folge mit Band 6 an die Tradition unter der Herausgeberschaft von Walter Berschin wieder an.

Mit Band 21 wird die Reihe von Thomas Haye herausgegeben. In ihr erscheinen fachwissenschaftliche Studien und Editionen zur gesamten lateinischen Literatur des Mittelalters und der Renaissance. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der lateinischen Paläographie sowie der Handschriften- und Überlieferungsphilologie des Mittelalters.

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Alexander Schulz
Das Speculum pontificale des Johannes Ignotus Panegyrische Poesie auf Papst Bonifaz VIII.
Reihe: Quellen und Untersuchungen zur lateinischen Philologie des Mittelalters
Band-Nr. 29
ISBN: 978-3-7772-2415-2
Erscheint voraussichtlich im Herbst 2024 Das »Speculum pontificale« ist ein lateinisches Großgedicht zur Verherrlichung Papst Bonifaz’ VIII. (1295 – 1303). Es entsteht einige Jahre nach dem Tod dieses umstrittenen Pontifex im Umfeld des Konzils von Vienne (1311 / 1312). Gewidmet ist es Kardinal Francesco Caetani, dem Neffen Bonifaz’ VIII. Der Autor mit dem Pseudonym ›Johannes Ignotus‹ bewegt sich mit seinen Versen nicht selten an der Grenze zur Unverständlichkeit, beeindruckt jedoch gleichzeitig mit Einfallsreichtum, prosodischer Präzision und sprachlicher Flexibilität. Zum ersten Mal wird mit der vorliegenden Ausgabe der unikal überlieferte Text samt zeitgenössischen Glossen kritisch ediert, übersetzt und kommentiert.Alexander Schulz (* 1993) ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung für Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit am Zentrum für Mittelalter- und Frühneuzeitforschung, Göttingen. Subskriptionspreis für Bezieher der Reihe und für Vorbestellungen ca. € 148,–, danach ca. € 168,–

168,00 €*
Klaus Pfützenreuter
Gottfried von Hagenau Das lateinische und mittelhochdeutsche Werk in Vers und Prosa kritisch herausgegeben, eingeleitet und kommentiert von Klaus Pfützenreuter
Reihe: Quellen und Untersuchungen zur lateinischen Philologie des Mittelalters
Band-Nr. 28
ISBN: 978-3-7772-2414-5
Erscheint voraussichtlich im September 2024 Gottfried von Hagenau († 1313) hat ein formal wie inhaltlich ungewöhnlich vielfältiges OEuvre hervorgebracht, darunter Epitaphien auf den Literaturmäzen Konrad von Lichtenberg, Glockensprüche für das im Bau befindliche Straßburger Münster, dichtungstheoretische Abhandlungen, eine Invektive, Marienlyrik und Sangsprüche. Sein opus magnum ist der über 4000 Hexameter umfassende »Liber sex festorum beate Virginis«,das längste durchweg in versus unisoni verfasste Gedicht des Mittelalters. Neben der ersten vollständigen textkritischen Edition der lateinischen und mittelhochdeutschen Werke des Straßburger Kanonikers enthält der vorliegende Band detaillierte Stellenkommentare, Untersuchungen und Inhaltsparaphrasen.Klaus Pfützenreuter (* 1991) unterrichtet nach einem Lehramtsstudium und der Promotion an der Universität Halle die Fächer Latein und Deutsch am Gymnasium. Er publizierte im MJB sowie in der ZfdPh und der ZfdA. Subskriptionspreis für Bezieher der Reihe und für Vorbestellungen € 186,–, danach € 198,–

198,00 €*
Rahel Micklich
Der Fall von Negroponte Ein politisch-theologischer Dialog des Silvestro Francesco da Montelupo
Reihe: Quellen und Untersuchungen zur lateinischen Philologie des Mittelalters
Band-Nr. 27
ISBN: 978-3-7772-2304-9
Die Schrift „Der Fall von Negroponte“ des Florentiner Theologieprofessors Silvestro Francesco da Montelupo ist ein als Traumgespräch inszenierter Dialog. Ihm liegt eine Auftragsschrift der Stadt Venedig anlässlich der Eroberung Negropontes 1470 durch die Türken zugrunde. Der Text darf aufgrund seiner Themenvielfalt als außerordentlich gelten. Behandelt werden u. a. historische, theologische, philosophische oder auch kosmologische Fragen. Dabei verfolgt der Autor nur eins: den Papst zu bewegen, gegen die Türken vorzugehen. Hier liegt eine erstmalige Ausgabe des lateinischen Textes mit deutscher Übersetzung und Kommentar vor. Rahel Micklich (geb. 1993) ist Mittel- und Neulatinistin an der Universität Würzburg. Neben Mittel- und Neulatein sowie klassischem Latein hat sie in Göttingen mediävistische Germanistik und Geschichte studiert. Subskriptionspreis für Bezieher der Reihe und für Vorbestellungen € 178,–, danach € 196,– InhaltsverzeichnisVorwortA. EinleitungI. Einführung in den DialogDer Inhalt des DialogsTag 1Tag 2 Tag 3II. Personen, Hintergründe und ZusammenhängeDramatis Personae – Historizität und Literarizität der PersonenSilvester – Silvestro Francesco da Montelupo (1415–1479)Silvesters Gesprächspartner Paulus – Paolo Barbo (1416–1462)Silvester und Paulus als Gesprächspartner des DialogsDer Adressat des Dialogs – Pietro Barbo (1417–1471) bzw. Papst Paul II. (1464–1471)Zur Abfassungszeit des DialogsPaul II. ein Antihumanist? Erwägungen zwischen ›Humanismus‹ und ›Humanismus‹Gabriele Condulmer alias Eugen IV. (1383–1447)Eugen und das Desaster von VarnaDer ›erzählte‹ EugenEugen und das Schisma Historischer KontextKonziliarismus und Papsttum im 15. JahrhundertFerrara–Florenz oder das FlorentinumDie Kreuzzugsfrage und das Problem der Uneinigkeit Italiens im 15. Jahrhundert Der Fall von Negroponte 1470Die Schlacht von NegroponteReaktionen und Folgen der NiederlageZur Quellenlage und ihrer KritikNoch ein Text – Der ›Augenzeugenbericht‹ des Fra Giacomo dalla CastellanaSilvester und Castellana – Eine tabellarische GegenüberstellungKarte zur Schlacht von NegroponteIII. Theologie, Philosophie und SilvesterDer geistesgeschichtliche Hintergrund der Frage nach der Göttlichkeit des Heiligen GeistesSilvester als Theologe und PhilosophSilvesters Horizont als PhilosophEin Zwischenwort zum filioqueSilvester als Bibelexeget – Metakommunikation und FunktionalisierungDie Astrologie, Winde und Planeten, die Gaben des Heiligen GeistesSilvesters pietas: Zentrum ›seiner‹ Tugendethik, Scharnier zwischen Theorie und Praxis, ›Seele‹ des DialogsIV. Zur Literarizität von Surge ergo, paterDas Genre – Zur literarischen Bestimmung des DialogsLiterarische Quellen, Vorlagen und VorbilderZu Sprache, Stil und Vorgehen SilvestersV. Silvesters ›Politische Theologie‹ – Versuch einer GesamtinterpretationVI. Editorisches und MethodischesDie HandschriftZur TranskriptionZur ÜbersetzungFunktion des KommentarsB. Edition und ÜbersetzungC. KommentarI. Tag 1II. Tag 2III. Tag 3Negroponte-BerichtSchlussredeD. LiteraturverzeichnisI. AbkürzungenII. LiteraturVerzeichnis der Orts- und Eigennamen

196,00 €*
Thomas Haye
Frühhumanismus in Deutschland Eine Geschichte der lateinischen Poesie im 15. Jahrhundert
Reihe: Quellen und Untersuchungen zur lateinischen Philologie des Mittelalters
Band-Nr. 26
ISBN: 978-3-7772-2309-4
Die vorliegende Literaturgeschichte gibt erstmals einen Überblick über die lateinische Dichtung im Deutschland des 15. Jahrhunderts. Dabei werden auch bisher weniger bekannte Texte vorgestellt und in den Kontext literaturhistorischer Narrative eingeordnet. Im Zentrum steht hierbei der Frühhumanismus, der sich maßgeblich über die Produktion von Dichtung definiert. Daneben untersucht das Buch systematisch die Grundlagen der poetischen Ausbildung, die Stellung der Dichtung an Schulen und Universitäten sowie die wichtigsten Themen und Texttypen.Durch die enge Verzahnung der lateinischen Poesie dieses Jahrhunderts mit der zeitgleich entstehenden deutschsprachigen Dichtung wendet sich die vorliegende Studie sowohl an eine latinistische als auch germanistische Leserschaft.Thomas Haye (geb. 1966) ist Inhaber des Göttinger Lehrstuhls für Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit. In seinen Arbeiten beschäftigt er sich insbesondere mit poetischen Gattungen des Hochmittelalters und der Renaissance (Epos, Satire, Lehrgedicht). Subskriptionspreis für Bezieher der Reihe und für Vorbestellungen € 178,–, danach € 196,– InhaltsverzeichnisVorwortI. EinleitungI.1. Das ThemaI.2. Die Erforschung und Bestimmung des deutschen FrühhumanismusForschungsstandDefinitionen des Humanismus und ihre Anwendung auf den deutschen FrühhumanismusI.3. Narrative Anfänge: Wann beginnt die frühhumanistische Poesie? 30II. Die Grundlagen der poetischen Ausbildung im 15. JahrhundertII.1. Diskursiver HintergrundII.2. Die literarischen ModelleII.3. Die poetische Ausbildung an den SchulenHermann von Soest in MünsterJohannes Lange in WertheimMauricius von LandauDer Grammatiker Heinrich in MünsterArrighino da Busseto auf der PlassenburgLudwig Dringenberg in SchlettstadtHeinrich Boger in BraunschweigPeter Schott in StraßburgAlexander Hegius in DeventerAdam Wernher von Themar in HeidelbergPetrus Popon in Schweinfurt und WürzburgAusblick: Jakob WimpfelingII.4. Die Stellung der Dichtung an den UniversitätenPanegyrische PoesieMoraldidaktische PoesieRhythmische LiederRömische PoesieStephan Hoests poetisches Lehrangebot in HeidelbergPeter Luders poetisches Lehrangebot in LeipzigProbleme der ImplementierungErgebnisse und FolgenIII. Die poetische Produktion in diachroner PerspektiveIII.1. Vorbemerkung: Die Situation vor der Wende vom 14. zum 15. JahrhundertDie gereimte RhythmikDie gereimte MetrikDie poetifizierte KunstprosaDie prosaische DichtungIII.2. Die 1400er JahreMetrische PoesieRhythmische PoesieKombinationen metrischer und rhythmischer PoesiePseudo-metrische PoesieIII.3. Die 1410er JahrePoesie auf dem Konstanzer KonzilWeitere Dichtung über König Sigismund und das KonzilLieder zu anderen ThemenIII.4. Die 1420er JahreGeistliche Lehrdichtung und BibelpoesieHistorische und zeitgeschichtliche DichtungLoblieder auf Klöster und StädteWeitere KleinformenIII.5. Die 1430er JahreZeitgeschichtliche PoesieDas Konzil von BaselGeistliche LyrikBibeldichtung und HagiographieWeitere poetische FormenIII.6. Die 1440er JahreZeitgeschichtliche PoesieDas Konzil von Basel im Spiegel der DichtungGeistliche und moralisierende LehrdichtungKleinere poetische FormenIII.7. Die 1450er JahreZeitgeschichtliche PoesieStadtlobdichtungKleine poetische Formen: Tituli, Epitaphien, Lobgedichte, WidmungenDie Lyrik des Felix HemmerliDie geistliche und didaktische Poesie des Johannes de WerdeaDie Freundschafts- und Klagepoesie des Georg PeuerbachIII.8. Die 1460er JahrePoesie über zeitgeschichtliche Personen und EreignissePapstpanegyrik: Hieronymus RotenpeckGedichte über den Buchdruck: Rudolf von Langen und Sigismund MeisterlinLobgedichte auf Orte und InstitutionenKleine Formen: Tituli, Epitaphien, EpigrammeDie Gelegenheitsdichtung des Peter Luder und Stephan HoestDie geistliche Lyrik des Arnold HeymerickIII.9. Die 1470er JahreMoralisierende und lehrhafte Dichtung im monastischen MilieuGelegenheitsdichtung im höfischen und intellektuellen MilieuEin historisches Großereignis: Gedichte über den Brand ErfurtsSamuel Karoch in Leipzig und anderen UniversitätsstädtenHeinrich Geratwol in ErfurtHeinrich Boger in Erfurt und BraunschweigErhard Windsberger in Paris und IngolstadtLudwig Dringenberg in SchlettstadtJohannes Reuchlin in Basel und StraßburgJohannes Gässeler in StraßburgPeter Schott in StraßburgMatthias von Kemnat in HeidelbergJakob Wimpfeling in HeidelbergThomas Ruscher in HeidelbergRudolf von Langen in MünsterFriedrich Mormann in MünsterAntonius Liber in KölnIII.10. Die 1480er JahrePoesie im monastischen MilieuGeistliche Dichtung außerhalb der KlösterEpitaphienWeltliche GelegenheitsdichtungJakob Wimpfeling in HeidelbergAdam Wernher von Themar in Neustadt und HeidelbergHeinrich Boger in ErfurtHeinrich Fischer in ErfurtJohannes Fabri in LeipzigMartin Polich in LeipzigKonrad Wimpina in LeipzigPriamus Capotius in LeipzigKonrad Celtis und Jakob Aurelius QuestenbergPetrus Popon in SchweinfurtJoachim Lüntaler in PassauAdolf Occo in AugsburgRudolf von Langen in MünsterPs.-Sigismund MeisterlinAlexander Hegius in DeventerBartholomaeus Coloniensis in DeventerErasmus von Rotterdam III.11. Die 1490er JahreGrundlegende TendenzenRutger Sycamber in HöningenJohannes Birk in KemptenConradus Leontorius in HeidelbergJakob Wimpfeling in HeidelbergAdam Wernher von Themar in HeidelbergJakob Merstetter in HeidelbergJodocus Gallus in HeidelbergJohann von Soest in HeidelbergMartin Polich in LeipzigJacobus Barinus in LeipzigAndreas Probst in LeipzigJohannes Fabri in LeipzigKonrad Wimpina in LeipzigStephan Gert in LeipzigHeinrich Fischer in LeipzigTheodericus Ulsenius in NürnbergWillibald Pirckheimer in NürnbergErhard Windsberger in NürnbergJohannes Cuspinian in WienSebastian Brant in BaselUlrich Zasius in FreiburgJohannes Reuchlin in WürttembergKonrad Celtis in IngolstadtHermann von dem Busche in KölnIII.12 Die Situation um 1500Das Neben- und Miteinander der ReferenzsystemeDichtung im monastischen MilieuIV. Die systematische Betrachtung der Poesie des 15. JahrhundertsIV.1. Die Autoren und ihre Werke im ÜberblickDie Zahl der Dichter und der Gesamtumfang der PoesieDie soziologischen Profile der DichterGeistliche und nichtgeistliche AutorenGeographische Schwerpunkte und soziale MilieusGestalt und Umfang der literarischen CorporaDas Anlegen poetischer SammlungenDie bevorzugten Themen und GegenständeDie formale Gestaltung: Metren, Rhythmen, ReimeDie rezipierten AutorenIV.2. Die poetischen GattungenHagiographische Poesie und BibeldichtungGeistliche LyrikLehrgedichteGelegenheitsgedichte zu aktuellen EreignissenPanegyrik auf weltliche und geistliche HerrscherGedichte auf Städte, Orte und InstitutionenHistorische und episierende GroßdichtungBriefpoesieLiebesdichtung und ElegieSatire und InvektiveDie kleinen Formate: Epitaphien, Tituli, Epigramme, ParergaV. Schluss: Perspektiven und NarrativeVI. BibliographieVI.1. HandschriftenVI.2 Inkunabeln und Drucke des frühen 16. JahrhundertsVI.3. ForschungsliteraturVII. Register der Autoren, Texte und historischen Personen

196,00 €*
Carl-Friedrich Bieritz
Die lateinische Poesie des Louis Petremol Manierismus und Diodor-Rezeption im französischen Humanismus
Reihe: Quellen und Untersuchungen zur lateinischen Philologie des Mittelalters
Band-Nr. 25
ISBN: 978-3-7772-2118-2
Nach wie vor finden sich in Bibliotheken zahlreiche Handschriften mit unbekannten lateinischen Texten, deren eigentümlicher Charakter einen Blick wert ist. So überliefert etwa ein Manuskript der Französischen Nationalbibliothek ein kürzeres Epos über Leben und Taten des Ninus und der Semiramis, zweier Herrscherfiguren des Altertums. Es stammt vermutlich von dem Franzosen Louis Petremol, der im 16. Jahrhundert Mitglied im Parlament zu Rouen gewesen ist. Die Dichtung Petremols, die hier erstmals ediert und durch Einleitung und Kommentar erschlossen wird, ist in verschiedener Hinsicht außergewöhnlich: Sie zeigt erstens die Vielfalt der nachantiken lateinischen Epik. Sie ist zweitens ein frühes Beispiel für die schöpferische Rezeption des griechischen Autors Diodor von Sizilien und für die Bedeutung der Übersetzungsleistung italienischer Humanisten wie Poggio Bracciolinis. Sie überrascht drittens durch ihre positive Darstellung der verfemten Semiramis, und dies – viertens – in einem außergewöhnlich kunstvollen Stil. Petremols Werk wirft  verschiedene Fragen auf: Wie wird griechische Literatur im lateinischen Westen rezipiert? Wie kommt es zu Abweichungen von traditionellen literarischen Geschlechterzuschreibungen? Und: Kann es einen lateinischen Manierismus geben?Carl-Friedrich Bieritz (* 1988) ist Mitarbeiter an der Abteilung für Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit der Universität Göttingen. Subskriptionspreis für Bezieher der Reihe und für Vorbestellungen € 174,-, danach € 196.- InhaltsverzeichnisVorwortA. EinleitungI. Gegenstand der EditionII. Aufbau und Inhalt der DichtungIII. Handschrift und SchreiberIV. Datierung und AutorV. Diodors Bibliotheca historica und ihre Bedeutung für die Dichtung PetremolsV.1 Die Diodor-Übersetzung Poggio Bracciolinis als Vorlage (Hypotext)V.2 Übereinstimmungen, Abweichungen und ErweiterungenV.3 Die Rezeption griechischer Literatur und die Figur der SemiramisVI. Literaturgeschichtliche EinordnungVI.1 Methodisches Vorgehen (Vergleichsgruppen)VI.2 Texttypologische EinordnungVI.2.1 ProömiumVI.2.2 Epische BauformenVI.2.3 Lucanischer ErzählerVI.3 ManierismusVI.4 Poetisch-rhetorische TechnikenVI.4.1 Der gesuchte Ausdruck – zur EinführungVI.4.2 Metonymische PeriphrasenVI.4.3 Metaleptische Synonymien und ScheinsynonymienVI.4.4 Wortstellung: Ambiguität und Inkonzinnität (»compositio« 1)VI.4.5 Versbau und rhetorische Figuren (»compositio« 2)VI.4.6 Motive und Exempla: Refunktionalisierung, Variation und InnovationVI.4.7 Verrätselnde Nachahmung 1: GewaltästhetikVI.4.8 Verrätselnde Nachahmung 2: Prägnanz und AmbiguitätVI.4.9 Alliterationen, etymologisierende Figuren, PangrammatismenVI.4.10 Ellipse von »ut«VI.4.11 ›Falscher‹ KasusgebrauchVI.4.12 »In« mit AkkusativVII. EditionsprinzipienVII.1 GraphieVII.2 Groß- und KleinschreibungVII.3 InterpunktionVII.4 SonstigesB. EditionNineidos liber primusLiber secundus de Semiramidos in Indiam belloC. KommentarI. Kommentar zum Nineidos liber primusII. Kommentar zum Liber secundus de Semiramidos in Indiam belloD. LiteraturverzeichnisI. Abkürzungen von Autoren und WerkenII. WörterbücherIII. Ausgaben, Kommentare, ÜbersetzungenIV. Nachschlagewerke und GrammatikenV. Monographien, Aufsätze, LexikonartikelE. AbbildungenAbbildung 1: BnF latin 16245 fol. 1rAbbildung 2: BnF latin 16245 fol. 53rVerzeichnis der EigennamenStellenverzeichnis

196,00 €*
Ricoldus de Monte Crucis
Martin Michael Bauer (Hrsg.) Epistole ad Ecclesiam triumphantem Herausgegeben, übersetzt und kommentiert von Martin Michael Bauer
Reihe: Quellen und Untersuchungen zur lateinischen Philologie des Mittelalters
Band-Nr. 24
ISBN: 978-3-7772-2036-9
"Zur Qualität der eigentlichen Edition ist erfreulich wenig zu sagen, außer, dass ein guter lateinischer Text geboten wird, der nahezu frei von Flüchtigkeitsfehlern ist. Die Similien werden ebenso sorgfältig nachgehalten wie die Abweichungen von der Handschrift und früheren Ausgaben. Die deutsche Übersetzung ist sehr gut geraten; auch hier wird man in Details immer abweichen können."Aus: sehepunkte 22 (2022) Andreas Kistner Eine wichtige Quelle für das christliche Bild vom Islam im Spätmittelalter erstmals erschlossenDer vor 700 Jahren in hohem Alter verstorbene Dominikanermönch Riccoldo da Montedi Croce aus Florenz war nicht nur ein glühender Missionar des Christentums, sondern auch ein reiselustiger Mann. Den Orient und Nordafrika kannte er aus eigener Anschauung, und die Klage um den Fall der Kreuzfahrerstaaten an die Mamluken wurde zu seinem Lebensthema, verbunden natürlich mit anti‑islamischer Polemik. Riccoldos emotionalstem Werk in dieser Hinsicht, den »Epistole ad Ecclesiamtrium phantem«, war in der einzigen überlieferten Handschrift in der Biblioteca Vaticana allerdings ein schweres Schicksal beschieden: Fortschreitender Tintenfraß hat schon in der Erstedition 1884 für zahlreiche Fehler und Lücken gesorgt, und erst mithilfe von Infrarot‑Fotografie konnte sie nun für die Neuedition mit Übersetzung und Kommentarrichtig entziffert werden. Damit wird in dieser Edition eine wichtige Quelle für die westlich‑christliche Wahrnehmung des Nahen Ostens erstmals korrekt erschlossen. Martin Michael Bauer (* 1989) ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Latinistik und Gräzistik der Universität Innsbruck. Subskriptionspreis für Bezieher der Reihe und für Vorbestellungen € 148,-, danach € 168.- InhaltsverzeichnisVorwortEinführungRicoldus de Monte CrucisLebenWerkeÜberlieferungssituationManuskripteDie Handschrift Vat. lat. 7317 (V)Moderne Editionen und ÜbersetzungenAutorschaft und TitelLiteraturwissenschaftliche InterpretationGrundlagenAufbau und GliederungsprinzipienDie »Epistole ad Ecclesiam triumphantem« und die epistolographische Tradition Konfession, Autobiographie und die Konstruktion der Brief-PersonaFaktualität und FiktionalitätZielpublikum und WerkintentionDie Rezeption der »Epistole ad Ecclesiam triumphantem«Edition und ÜbersetzungRicoldus de Monte Crucis: Epistole ad Ecclesiam triumphantemPrephacio / VorredeEpistola prima / Erster BriefEpistola secunda / Zweiter BriefEpistola tercia / Dritter BriefEpistola quarta / Vierter BriefDivina Responsio / Antwort GottesKommentarLiteraturverzeichnisRegister

168,00 €*
Marco Girolamo Vida
Carla Piccone, Thomas Haye (Hrsg.) Felsinais Kritisch herausgegeben und kommentiert von Carla Piccone und Thomas Haye
Reihe: Quellen und Untersuchungen zur lateinischen Philologie des Mittelalters
Band-Nr. 23
ISBN: 978-3-7772-2011-6
Erstedition eines verschollen geglaubten Renaissance-Epos In der Privatbibliothek des Renaissance-Papstes Julius II. hat sich, so steht es in einem zu seinen Lebzeiten aufgestellten Bücherverzeichnis, die Handschrift eines epischen Gedichts befunden, das der berühmte Humanist Marco Girolamo Vida verfasst hat. In dieser »Felsinais« feiert der Dichter in der Nachfolge Vergils und im Auftrag des Papstes dessen Feldzug gegen Bologna im Jahr 1506 (in römischer Frühzeit hieß die Stadt »Felsina«). Außer in dem Inventar wird das Epos nirgendwo mehr erwähnt, es galt jahrhundertelang als verschollen, obwohl namhafte Wissenschaftler nach dem Text gesucht haben.Erst im Jahr 2010 entdeckte Thomas Haye in der Vatikanischen Bibliothek eine rätselhafte, an entscheidenden Stellen verstümmelte Handschrift (so waren am Anfang und Ende ganze Blätter herausgeschnitten). Durch eine genauere Untersuchung konnte Haye den in der Handschrift enthaltenen Text als Vidas verschollenes Bologna-Epos identifizieren. Es handelte sich offenbar um genau jenen Codex, der sich vor 500 Jahren in der Privatbibliothek des Papstes befunden hat.Thomas Haye legt hier zusammen mit Carla Piccone die kritische Erstedition des Werkes (mit Kommentar) vor.Thomas Haye (Jg. 1966) ist Professor für mittel- und neulateinische Philologie der Universität Göttingen. Subskriptionspreis für Bezieher der Reihe und für Vorbestellungen € 174,-, danach € 188.-

188,00 €*
Maren Elisabeth Schwab
Antike begreifen Antiquarische Texte und Praktiken in Rom von Francesco Petrarca bis Bartolomeo Marliano
Reihe: Quellen und Untersuchungen zur lateinischen Philologie des Mittelalters
Band-Nr. 22
ISBN: 978-3-7772-1908-0
Spektakuläre Entdeckungen des langen 15. Jahrhunderts sorgten dafür, dass die antike Vergangenheit der Stadt Rom neu greifbar wurde: verblichene Inschriften, überwucherte Ruinen, im Schutt vergrabene Statuen, ein einbalsamierter Leichnam, in einem See versunkene Schiffe aus der Kaiserzeit. An allen Relikten der Antike interessierte Humanisten wie Francesco Petrarca, Poggio Bracciolini, Biondo Flavio und Bartolomeo Marliano begleiteten die Hebung dieser Schätze und brachten die Funde lange vor der Erfindung der Altertumswissenschaften zum Sprechen. Antike begreifen zeigt, wie die Humanisten dabei vorgingen, wie sie die antiken Dinge in ihren Texten verstanden, darstellten, und wie sie sich von ihnen inspirieren ließen. Der sogenannte frühhumanistische Antiquarianismus schuf dabei mit Imagination und Kreativität ein in Genreund Sprachwahl heterogenes Textkorpus, dessen hier vorgelegte Erschließung nicht nur für (Neo) Latinisten und Italianisten, sondern auch Archäologen, Historiker und Kunsthistoriker neue Erkenntnisse bringt.Maren Elisabeth Schwab studierte in Trier und Heidelberg Klassische Philologie, Italianistik und Kunstgeschichte und war von 2015 bis 2018 Kollegiatin des Göttinger Graduiertenkollegs »Expertenkulturen des 12. bis 18. Jahrhunderts«. Subskiptionspreis für Bezieher der Reihe und für Vorbestellungen € 148,-, danach € 168.- Inhaltsverzeichnis "Antike begreifen. Antiquarische Texte und Praktiken in Rom von Francesco Petrarca bis Bartolomeo Marliano" Vorwort1. Einleitung1.1 Gegenstand und Fragestellung1.2 Definition und Begründung zentraler Begriffe1.2.1 Warum Rom im ›langen 15. Jahrhundert‹?1.2.2 Warum ›Praktiken‹ und antiquitates?1.2.3 Warum ›antiquarisch‹ bzw. ›Antiquar‹?1.3 Forschungsüberblick1.3.1 Interpretationen des Antiquarianismus1.3.2 Zusammenfassung und Einordnung der Fragestellung1.4 Kapitelübersicht2. Inschriften und Münzen2.1 Manuel Chrysoloras: »Synkrisis des neuen und des alten Rom« (1411)2.1.1 Praktiken im Umgang mit antiquitates2.1.2 Eine ›Inschriften-Übersetzung‹2.2 Poggio Bracciolini (1380 – 1459)2.2.1 Praktiken: Bücher- und Inschriftenjagd2.2.2 Inschriften als Text in der Sylloge (ca. 1429)2.2.3 Inschriftentexte als Textbausteine in De varietate fortunae (1448)2.2.4 Der Umgang mit Inschriften im Vergleich mit Francesco Petrarca und Biondo Flavios Roma instaurata2.3 Felice Feliciano: Alphabetum Romanum (1460)2.3.1 Praktiken: Vom eingravierten Buchstaben zum »ordine de la littera« 582.3.2 Eine ›Buchstaben-Übersetzung‹2.4 Ausblick auf das 16. Jahrhundert: Bartolomeo Marlianos Topographia Urbis Romae (1544)2.4.1 Eine kommentierte ›Inschriften-Übersetzung‹ im Druck2.4.2 ›Inschriften-Initialen‹2.5 Münzen: Praktiken und Texte2.5.1 Lorenzo Valla (1440) und Biondo Flavio (1446) betrachten die Bildseiten2.5.2 Illustrium Imagines (1517), Budés Waage (1514) und Vicos Münz-Texte (1548 / 58)2.5.3 Antiquitates als Reliquien in Antonio Agustíns (1517 – 1586) »Dialogos«2.6 Hypnerotomachia Poliphili (1499)2.6.1 Poliphilos Praktiken im Umgang mit antiquitates: ein Antiquar als Romanfigur2.6.2 Polyandrion tempio (HP 236 – 272): eine Sylloge als Dichtung2.7 Zusammenfassung3. Körper und Statuen3.1 Der Leichenfund im Roman (HP 261 – 262)3.2 Praktiken rund um den antiken Leichenfund (1485)3.2.1 Gaspare Pontani (ca. 1440er – nach 1515)3.2.2 Stefano Infessura (ca. 1440 – 1500)3.3 Der Leichenfund als Eintrag in antiquarischen Sammelwerken und im Brief3.3.1 Sigismondo dei Contis »Storie« und Raffaele Maffeis »Commentarii Urbani«3.3.2 Ausblick auf das 16. Jahrhundert: Leandro Albertis »Descrittione di tutta Italia« und Guido Pancirolis »Raccolta«3.3.3 Die Zeichnung im Brief des Bartolomeo Fonzio (1447 – 1513)3.4 ›Übersetzungen‹ des Leichenfundes3.4.1 Im Vergleich mit Santa Francesca Romana: eine ›pagane Heilige‹3.4.2 In Verbindung mit antiker Literatur und Inschriften: eine Berühmtheit3.5 Interaktion und Kommunikation mit antiken Körpern3.5.1 Ausblick auf das 16. Jahrhundert: Praktiken rund um den Laokoon- Fund (1506) und seine christliche Einordnung3.5.2 Stöhnende Statuen: der Laokoon und der Koloss in der HP (35 – 36)3.5.3 Die dichtende Leiche3.6 Zusammenfassung4. Schiffe und Planken4.1 Das Cupido-Schiff (HP 276, 290 – 291)4.2 Die Nemi-Schiffe im Kontext4.2.1 Brief Biondo Flavios an Leonello d’Este (Herbst 1444)4.2.2 Biondo Flavios Italia Illustrata, 2.46b – 474.2.3 Kardinal Prospero Colonna und frühe Antikensammlungen in Rom 1844.3 Praktiken rund um die Nemi-Schiffe4.3.1 Leon Battista Albertis machinae (Italia Illustrata 2.48a) und ihr Weiterleben in Athanasius Kirchers Latium (1671)4.3.2 Antiquarische Zusammenarbeit (Italia Illustrata 2.48b)4.3.3 ›Übersetzung‹ der Schiffsplanke im Vortrag (Italia Illustrata 2.49)4.3.4 Pius II. besucht die Schiffsplanke4.3.5 Die Planke in Verbindung mit Inschriften und antiker Literatur: Italia Illustrata 2.50 und Giraldis De re nautica (1540)4.4 Die Schiffsplanke als Metapher (Italia Illustrata, Vorwort)4.5 Zusammenfassung5. Monumente und Ruinen5.1 Eine Ruinen-Collage im Roman (HP 22 – 25)5.2 Ruinenspaziergänge im 14. Jahrhundert5.2.1 ›Roma-Ruina‹ als Personifikation (Fazio degli Uberti: Dittamondo)5.2.2 Ruinen zur Inspiration (Petrarca: Familiaria)5.2.3 Praktiken beim Spazieren (Giovanni Dondi: Iter Romanum)5.3 Ruinenspaziergänge im 15. Jahrhundert5.3.1 Bewahren durch Messen: Ciriaco d’Ancona und Raffael5.3.2 Ruinen als Künstler-Attribut (Manetti: »Vita di Brunelleschi«)5.3.3 Ruinenführungen und ‑gespräche: Leon Battista Alberti, Pierio Valeriano und Pomponio Leto5.4 Zusammenfassung6. Die Stadt Rom6.1 Mirabilia Urbis Romae (12. Jh.): Rom als Text6.1.1 Listen und Kategorien (Mirabilia 1 – 10)6.1.2 Geschichten und Legenden (Mirabilia 11 – 18)6.1.3 Formelsprache für Raum und Zeit (Mirabilia 19 – 31)6.1.4 Quellen und Praktiken (Epilog, Mirabilia 32)6.2 Graphia aureae urbis Romae (12. Jh.): die wichtigste Bearbeitung der Mirabilia6.2.1 Chronologie: von Noah bis Romulus (Graphia 1 – 12)6.2.2 Erweiterte Listen und Kategorien (Graphia 13 – 40)6.2.3 Rom als sozialer Ort (Graphia 41 – 52)6.2.4 Fazit6.3 Anonymus Magliabecchianus (1410 – 1415): Bearbeitung der Mirabilia durch einen Antiquar?6.3.1 Listen und Formeln der Mirabilia und ihre Grenzen6.3.2 Eine Fassung des Anonymus Magliabecchianus in Marcanovas Collectio Antiquitatum (ca. 1465, Garrett-ms 158)6.3.3 Marcanovas Collectio Antiquitatum (ca. 1465): ›Viele Wege führen nach Rom‹6.4 Biondo Flavios Roma Instaurata (1444 – 1446)6.4.1 Biondos Praktiken am Beispiel des Vatikanischen Obelisken6.4.2 Praktiken der Wissensorganisation im Vergleich mit der Mirabilien-Tradition6.4.3 Der autoreflexive Metadiskurs zur Wissensorganistation6.5 Zusammenfassung7. Rom in Karten7.1 Der Blick von oben auf die Insel Kythera (HP 292 – 325)7.2 Francesco Petrarca, Africa 8.862 – 955a7.2.1 Rom aus der Froschperspektive: die Sieben Hügel als Seelenlandschaft7.2.2 Rom aus der Vogelflugperspektive7.2.3 Der Rom-Plan des Paolino Minorita: von Karten- zu Textelementen 3577.3 Leon Battista Alberti: Descriptio urbis Romae (um 1450)7.3.1 Der ›Karten-Text‹: Anleitung zum Zeichnen eines Rom-Plans7.3.2 Über die Praktik des Vermessens in der Stadt: Albertis Ludi matematici7.3.3 Mirabilien-Tradition trifft auf Claudius Ptolemaeus7.4 Ausblick: Bartolomeo Marlianos Urbis Romae topographia (1544)7.5 Zusammenfassung8. Fazit und Ausblick9. Bibliographie9.1 Abkürzungen9.2 Primärliteratur9.3 Sekundärliteratur9.4 Internetseiten9.5 Abbildungsnachweise10. Register10.1 Orte10.2 Namen10.3 Werke10.3.1 Werke des Mittelalters und der Frühen Neuzeit10.3.2 Stellenregister antiker Werke und Inschriften

168,00 €*
Carl-Friedrich Bieritz, Clemens Cornelius Brinkmann, Thomas Haye (Hrsg.) Literarische Widmungen im Mittelalter und in der Renaissance Konzepte – Praktiken – Hintergründe
Reihe: Quellen und Untersuchungen zur lateinischen Philologie des Mittelalters
Band-Nr. 21
ISBN: 978-3-7772-1903-5
Obwohl die Praxis der Widmung literarischer Werke an Mäzene, Gönner und Lehrer, aber auch an Freunde und Schüler in der zehn Jahrhunderte währenden, das Mittelalter und die Renaissance umfassenden Epoche in der gesamten europäischen Literatur nach antikem Vorbild weiter geübt wurde, kann von einer systematischen Untersuchung des Phänomens bislang keine Rede sein. Die im vorliegenden Band versammelten Forschungsbeiträge aus dem Bereich der Latinistik, Germanistik und Romanistik nähern sich dem Thema aus drei Perspektiven: Sie fragen erstens nach den literarischen Konzepten, Vorbildern und rhetorischen Mustern, welche bei der Dedikation wirken und zum Ausdruck kommen. Sie untersuchen zweitens die performativen und kommunikativen Praktiken der Widmung. Drittens fragen sie nach den literatursoziologischen Hintergründen und beleuchten das Verhältnis von Widmungsnehmer und Mäzen sowie die extraliterarischen Funktionen der Dedikation. Subskiptionspreis für Bezieher der Reihe und für Vorbestellungen € 148,-, danach € 164.- Inhalt "Literarische Widmungen im Mittelalter und in der Renaissance"Carl-Friedrich Bieritz, Clemens Cornelius Brinkmann, Thomas HayeEinleitungCarmen Cardelle de HartmannGrammatik als GabeAldhelm, Bonifatius, Expossitio latinitatis (Anonymus ad Cuimnanum)Franziska Schnoor»Minimum vilissimumque codicellum vestrae celsitudini consecrare praesumo.«Bescheidenheitstopoi in Dedikationen des frühen MittelaltersClemens Cornelius BrinkmannDudos DedikationenFormen und Funktionen der Widmung in der Historia Normannorum des Dudo von St. QuentinThomas HayeDedikationsstrategien bei Franco von Lüttich (gest. nach 1083)Bernhard Teuber›Dedicationem non semper omisit scriba vernaculus‹Zum prekären Status von Widmungen in der volkssprachlichen Literatur des MittelaltersCarl-Friedrich BieritzGerhoch von Reichersberg: Literatur, Widmung und Kirchenpolitik im 12. JahrhundertSusanna FischerDedikation, Patronage und Panegyrik in der Historia de duabus civitatibus, den Gesta Friderici und im LigurinusJürgen WolfDedikation ohne Dedikation?Überlegungen zur Widmungspraxis in der volkssprachig-deutschen Literatur der Blütezeit (1160 – 1230)Christian HeitzmannCui bono?Widmungen als ›Networking‹ am Beispiel von Florentiner Humanisten des frühen 15. JahrhundertsKarl EnenkelDie rituelle Verfasstheit der Buchübergabe und ihre legitimierende Wirkung im humanistischen Literaturbetrieb des langen 15. JahrhundertsMarc-Aeilko ArisDiskurs und AdressierungBeobachtungen zur Funktion von Widmungen in den monastischen Netzwerken des SpätmittelaltersBernd PosseltZur Praxis der Förderung und Dedikation von Literatur in Augsburg und Nürnberg (2. Hälfte des 15. Jahrhunderts)Bernd RolingDie Dedikation mittellateinischer Literatur in der editorischen Praxis der Frühen NeuzeitDrei Beispiele aus der mittellateinischen EpikAbbildungsnachweisRegister der Personen- und Ortsnamen

164,00 €*
Tino Licht
Halbunziale Schriftkultur im Zeitalter der ersten lateinischen Minuskel (III.–IX. Jahrhundert)
Reihe: Quellen und Untersuchungen zur lateinischen Philologie des Mittelalters
Band-Nr. 20
ISBN: 978-3-7772-1806-9
Die Halbunziale ist die erste lateinische Minuskelschrift, die bei der Herstellung des handgeschriebenen Buches Verwendung gefunden hat. Ihre Geschichte begleitet jene Epoche des III. – IX. Jahrhunderts, die wir als Übergangs- und Umbruchszeit zwischen Antike und Mittelalter wahrnehmen. Es existieren zwei getrennte Ausführungen der Halbunziale, eine ältere östliche und spärlich dokumentierte, eine jüngere westliche und gut sichtbare. Die Studie widmet sich der Schriftgeschichte beider Formen, wobei der Schwerpunkt auf der besser dokumentierten westlichen Form liegt. Sie ist als Referenzwerk zur Halbunziale konzipiert. Über das rein Paläographische hinaus ist angestrebt, anhand der Entwicklung und Tradition einer maßgebenden Schrift Literatur-, Überlieferungs- und Kulturgeschichte zu illustrieren.Der Band wendet sich also nicht nur an Paläographen und Philologen, sondern an alle an der Kultur der Übergangszeit Interessierten.Tino Licht ist Mittellatein-Philologe und Leiter der Abteilung für Lateinische Philologie des Mittelalters und der Neuzeit an der Universität Heidelberg. Subskiptionspreis für Bezieher der Reihe und für Vorbestellungen € 196,-, danach € 216,- InhaltVorwort Abkürzungen, Siglen, Zeichen1. Einleitung Forschungsstand2. Voraussetzungen 2.1. Schriftwesen im Übergang von der Antike zum Mittelalter. ÜberblickPapyrus und PergamentRolle und CodexMajuskel und MinuskelDie historischen SchriftnamenScriptura continua und Per cola et commataKlassizismusSubskriptionenNomina sacraSerielle BuchproduktionRegionalisierung2.2. TerminologieUnziale/HalbunzialeInsulare Halbunziale/ Insulare Majuskel?Litterae Affricanae?Viertelunziale?Terminologische Probleme3. Ältere (östliche) Halbunziale3.1. Die ≪Livius-Epitome≫  Der Grabstein der BeccutEin Liviusfragment im geraden Typ3.2. RechtshandschriftenDas ≪Fragmentum de societate≫3.3. Schulhandschriften3.4. Jüngere SchriftentwicklungenEin juristisches Pergamentfragment im jüngeren StilDer älteste liturgische Papyrus in lateinischer Sprache?Ein Senecapalimpsest3.5. Der ≪Codex Florentinus≫Epilog4. Jüngere Halbunziale4.1. Die frühesten Zeugnisse: afrikanische SkriptorienDer ≪Hilarius Basilicanus≫Die afrikanische Literaturlandschaft (saec.V/VI)Vollrunder Typ in Afrika oder Norditalien?Der früheste Entwicklungsstand: Die ≪Papyri Barcinonenses≫Weitere Handschriften des V. und VI. Jahrhunderts mit afrikanischen Symptomen4.2. Der Miniatur-a-Stil (Italien, saec.V ex. – VI med.)Die St. Galler EvangelienfragmenteZwei Veroneser FragmenteAugustinusfragmenteEin Mailänder Kanzleiskriptorium des ausgehenden V. Jahrhunderts?Exkurs: Das Naborepitaphium im Codex Sessorianus 55Das Skriptorium von Verona. Eine Einzelaufnahme (saec.VI1)Der ≪Ursicinus-Codex≫Der ≪Wiener Hilarius≫ (saec.VI med.)Epilog: Die ≪Aratoroffsets≫4.3. Der präzise Stil (Italien, saec.VI)Zur Einführung: Schlaglichter der Kirchengeschichte des V. und VI. JahrhundertsPalaographie des präzisen StilsCastellum LucullanumGeschichte der MönchssiedlungDie Schlüsselfunktion des DonatusEin unerkannter Codex aus Castellum LucullanumDer AugustinuspandektCastellum Lucullanum als ÜberlieferungszentrumProfil der SchreibschuleRavennaDas Referenzobjekt: Der ≪ravennatische Ambrosius≫Das ≪ravennatische g≫Ravennatische ZuweisungenDer späte präzise Stil. Die Dreikapitelgruppe Epilog4.4. Rom in der Zeit Gregors des GrosenJahrhunderte im Bann Gregors des Grosen4.5. Der knotige Stil in Südfrankreich (saec.VI²–VIII¹)Ein Vorläufer: die ≪Collectio Corbeiensis≫Florus von LyonHauterive bei Castres?GapBobbioDas ≪Missale Bobiense≫Epilog4.6. Halbunziale in EnglandDie Ausnahmestellung von Cambrai 470Das einzige sicher englische Produkt4.7. Spanien und Septimanien bis zur arabischen EroberungPirmins Pastoralbuchlein?4.8. Nachzügler in Italien (saec.VII/VIII)4.9. Französische Typen ab ca. 700Eine fruhe nordfranzösische Handschrift der Vitas patrum?Der gestreckte StilReferenzobjekteSensProlog: Unziale im GTX-TypLuxeuilMoutiers-Saint-Jean-de-ReomeCorbie und Chelles. Die Gründungen der Witwe BalthildNordostfrankische UnzialhandschriftenChellesAusklang der Halbunziale in CorbieEpilog: Die alteste karolingische Minuskel4.10. Ausblick: Auszeichnungsschrift und epigonale Formen5. Zusammenfassung6. Bibliographie6.1. Ausgaben6.2. Literatur7. Katalog7.1. Altere (östliche) Halbunziale7.2. (Jüngere) Halbunziale8. TafelnVerzeichnis der Handschriften und ArchivalienNamenregisterInitia carminum

216,00 €*
Kirsten Wallenwein
Corpus subscriptionum Verzeichnis der Beglaubigungen von spätantiken und frühmittelalterlichen Textabschriften (saec. IV-VIII)
Reihe: Quellen und Untersuchungen zur lateinischen Philologie des Mittelalters
Band-Nr. 19
ISBN: 978-3-7772-1714-7
Subscriptiones sind Bestätigungen der Textkontrolle, die in spätantike und frühmittelalterliche Handschriften eingetragen worden sind. Sie nennen idealerweise Ort, Datum und Namen des Prüfers und zeigen somit Wege der Textüberlieferung im frühen Mittelalter auf.Die lange Zeit maßgebende Studie von Otto JAHN stammt aus dem Jahr 1851 und erfasst auf 45 Seiten nur einen Teil des Materials. Zu Beginn des XX. Jahrhunderts war ein Band mit Codicum latinorum subscriptiones für die von Ludwig TRAUBE begründete Reihe «Quellen und Untersuchungen zur Lateinischen Philologie des Mittelalters» angekündigt. Dieses alte Desiderat wird mit dem vorliegenden Band eingelöst.Auf einen Forschungsbericht folgen Darstellungs- und Katalogteil. Letzterer bringt die Edition aller bekannten original- und kopialüberlieferten subscriptiones vom ausgehenden IV. Jahrhundert bis zum Jahr 800 – von der Zeit Theodosius’ des Großen bis zu der Karls des Großen. Ein farbiger Tafelteil bildet zahlreiche subscriptiones in Originalüberlieferung ab und beschließt zusammen mit dem Handschriften- und Namenregister, einer Zeittafel und einer Karte zu den Überlieferungszentren der spätantiken und frühmittelalterlichen subscriptiones den Band.

196,00 €*
Natalie Maag
Alemannische Minuskel (744-846 n. Chr.) Frühe Schriftkultur im Bodenseeraum und Voralpenland
Reihe: Quellen und Untersuchungen zur lateinischen Philologie des Mittelalters
Band-Nr. 18
ISBN: 978-3-7772-1422-1
Die alemannische Minuskel ist als Schrift Zeuge des kulturellen Aufbruchs am Vorabend der Karolingerzeit. Wie andere Regionalschriften dokumentiert sie den Umbruch im Schriftwesen vor der karolingischen Minuskel. Die Erschließung ihrer Schriftträger bietet einen direkten Zugang zu den bedeutenden Überlieferungszentren und gibt Einblick in die Arbeitsweise der Skriptorien. Man mag von Digraphie sprechen, wenn in den Schreibschulen alemannische und karolingische Minuskel parallel existieren - die höherwertige Schrift bleibt jedoch die alemannische Minuskel. Ludwig TRAUBE gab den Anstoß zur Erforschung dieser Schrift, die zuerst Albert BRUCKNER durch die Herausgabe der Scriptoria medii aevi Helvetica vorantrieb. Schließlich wurde der Terminus EURalemannic MinusculeEUR auch von Elias A. LOWE und Bernhard BISCHOFF rezipiert und fand Eingang in den Katalog der Codices Latini Antiquiores. Durch die Verzahnung von Paläographie, Handschriftenphilologie, Kodikologie und Forschungen zur Buchmalerei konnte erstmals der gewaltige Kulturraum erforscht werden, der von der alemannischen Minuskel erfasst worden ist. Einem umfassenden Forschungsüberblick - mit kurzem Exkurs zur Kunstgeschichte - folgt eine Beschreibung von Anfang und Blüte der Schreibschulen St. Gallen und Reichenau. Die paläographischen Beobachtungen werden durch signifikante Abbildungen und korrespondierende Erläuterungen unmittelbar nachvollziehbar gemacht. Weitere alemannische Schreibstätten, die sich jenseits des Bodenseeraumes befinden (Freising, Mondsee, Kremsmünster etc.), schließen daran an. Der Katalog verzeichnet 260 signifikante Handschriften und 130 Urkunden in alemannischer Minuskel; der farbige Tafelteil ermöglicht die besprochenen Schreibschulen wie in einem paläographischen Album durchzuschauen. Zusammen mit dem Handschriftenregister, dem Index nominum sowie einer Karte zum Verbreitungsgebiet der alemannischen Minuskel ist hier sowohl ein wissenschaftliches Nachschlagewerk als auch eine Biographie der ersten wirkmächtigen Buchschrift des Bodenseeraumes und des Voralpenlandes entstanden.

164,00 €*
Matheus von Boulogne: Lamentationes Matheoluli Kritisch herausgegeben und kommentiert von Thomas Klein. Mit Beiträgen von Thomas Rubel und Alfred Schmitt.
Reihe: Quellen und Untersuchungen zur lateinischen Philologie des Mittelalters
Band-Nr. 17
ISBN: 978-3-7772-1407-8
Die Lamentationes Matheoluli sind mit annähernd 6000 Versen der umfangreichste frauenfeindliche Traktat des lateinischen Mittelalters. Verfasst wurde er um 1290 von dem aus Boulogne-sur-Mer am Ärmelkanal stammenden Kleriker Matheus, der durch seine Eheschließung mit einer Witwe gegen die Beschlüsse des zweiten Konzils von Lyon 1274 verstoßen hatte mit der Konsequenz, dass er alle bisherigen Standesprivilegien verlor und in den Laienstand zurückversetzt wurde. Dies war nach eigener Aussage Anlass für den Dichter, die Natur der Frau, die ihm als Prototyp des Bösen galt, ungeschminkt und schonungslos offenzulegen, um so Zeitgenossen vor der Ehe zu warnen. Die bunte Mischung resp. wechselseitige Überlagerung von subjektivem Bericht und misogyner Topik lässt das Werk als literarische Inszenierung erscheinen, als Konstruktion einer persona, welche nur bedingt mit dem Autor des Poems gleichzusetzen ist, für den sonstige biographische Zeugnisse fehlen. Das Gedicht wurde in der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts von dem bekannten Übersetzer Jehan Le Fà¨vre ins Französische übertragen und in dieser Gestalt bis in die frühe Neuzeit gesamteuropäisch rezipiert. Die vorliegende Ausgabe bietet erstmals einen kritischen Text des lateinischen Originals auf der Grundlage von fünf vollständigen Codices sowie zwei Exzerpthandschriften und bezieht zudem die sekundäre Überlieferung ein. Die Kommentierung ist vorwiegend auf die Verzeichnung der wichtigsten Quellen und Vorbilder der Lamentationes ausgerichtet, gibt aber, besonders zum vierten Buch, in Form kurzer prosopographischer Exkurse die hauptsächlichen Daten zu den zahlreichen Widmungsnehmern des Gedichts. Unter den Mediävisten wird diese Edition vor allem für die Mittellateiner, die Romanisten, Anglisten und Germanisten von besonderem Interesse sein. Der Herausgeber, Prof. Dr. Thomas Klein, ist Inhaber des Lehrstuhls für Mittel- und Neulateinische Philologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

196,00 €*
Frank-Rutger Hausmann
Das Fach Mittellateinische Philologie an deutschen Universitäten von 1930 bis 1950 Reihe: Quellen und Untersuchungen zur lateinischen Philologie des Mittelalters
Band-Nr. 16
ISBN: 978-3-7772-1005-6
Die Fachgeschichtsschreibung der Geisteswissenschaften im «Dritten Reich» hat in den letzten Jahren großen Aufschwung genommen. Der zeitliche Abstand erlaubt heute einen unverstellten Blick; die nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 erfolgte Öffnung wichtiger Archive ermöglicht zudem eine flächendeckende Dokumentation. Kleinere Fächer erweisen sich wegen ihrer Überschaubarkeit als besonders interessant.Die hier erstmals nachgezeichnete Geschichte der Mittellateinischen Philologie (Lateinische Philologie des Mittelalters) bietet vertiefte Einblicke in das damalige Wissenschaftssystem. Das Fach ist eine Brückenwissenschaft, da das Latein in der Zeit von der Spätantike bis zum Humanismus die Sprache der Kirche, der Universitäten und der Kanzleien war, sich zugleich aber auch als literarisches Medium neben den Volkssprachen behauptete. Somit geriet die Mittellateinische Philologie in Konkurrenz zu Geschichtswissenschaft, Klassischer Philologie, Theologie, Philosophie, Rechtsgeschichte, diversen Nationalphilologien und Spezialdisziplinen wie Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften. Da von den ursprünglich um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert in München, Göttingen und Berlin errichteten Lehrstühlen im Jahr 1933 nur noch der Münchner (mit Paul Lehmann) besetzt war, das Fach ansonsten von Privatdozenten unterrichtet wurde, stellte sich die Frage nach der Zukunft der Disziplin.Der Berliner Germanist Karl Langosch, der als Schüler von Karl Strecker auch mittellateinisch ausgebildet war, ergriff mehrere Initiativen, um das Fach wieder fester zu verankern. Er wandte sich mit einer Denkschrift, die später unter dem Titel „Mittellatein als Deutschkunde“ im Druck erschien (1937), gleichzeitig an die Preußische Akademie der Wissenschaften und das Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung. Er schlug vor, die Akademie möchte eine eigene Arbeitsstelle einrichten, die sich um die Edition mittellateinischer Texte, die Abfassung eines mittellateinischen Wörterbuchs und die Herausgabe einer mittellateinischen Zeitschrift kümmern sollte. Gleichzeitig plädierte er dafür, Mittellatein in die Lehrpläne der Gymnasien aufzunehmen und für Studenten der Klassischen Philologie, der Geschichtswissenschaft und der Germanistik für verbindlich zu erklären. Diese Forderungen riefen ein geteiltes Echo hervor, da sie den Altphilologen und Historikern zu weit gingen, dem Reichsministerium für Wissenschaft wegen der anfallenden Kosten nicht ins Konzept passten. Die mittellateinischen Lehrbeauftragten, meist habilitierte Studienräte (Josef Klapper in Breslau, Otto Schumann in Frankfurt a.M., Hans Walther in Göttingen, Hermann Meyer-Benfey in Hamburg, Walter Stach in Leipzig), verfügten über zu wenig Einfluss, um Langoschs Plan zu unterstützen.Er erzielte aber einen Teilerfolg: Kenntnisse des Mittellateins wurden in die Lehrpläne des Deutschunterrichts aufgenommen, an mehreren Universitäten (Berlin, Breslau, Göttingen, Hamburg, Heidelberg, Köln, Leipzig) wurden Lehraufträge für Mittellatein institutionalisiert, an der Reichsuniversität Straßburg wurde 1942 ein eigener Lehrstuhl geschaffen und mit Walter Stach besetzt.Die von dem Münchener Komponisten Carl Orff komponierte Kantate «Carmina Burana», die 1937 in Frankfurt a.M. uraufgeführt wurde, brach eine weitere Lanze für das Mittellatein. Zwar waren die Fachvertreter nur indirekt an der Abfassung des Librettos beteiligt, aber Karl Langosch nahm Mitte der 1950er Jahre Kontakt zu Orff auf, um ihn zur Vertonung des „Ludus de Antichristo“ zu bewegen.Die vorliegende Darstellung, welche die „Sattelzeit“ zwischen den traditionellen Anfängen des Fachs um die vorige Jahrhundertwende und dem Aufschwung in der Adenauerzeit in den Blick nimmt, ist für Mittellateiner, Altphilologen, Historiker, Germanisten und Musikwissenschaftler besonders aufschlussreich. Sie stützt sich auf eine breite Materialbasis, die aus vierzig Archiven zusammengetragen wurde, und enthält zu allen im Untersuchungszeitraum wirkenden Mittellateinern innerhalb und außerhalb der Universitäten bibliographische Angaben. Dabei wurden erstmals über tausend Briefe ausgewertet, die neben fachlichen Diskussionen ein differenziertes Bild der Alltagsgeschichte im Zweiten Weltkrieg entwerfen, insbesondere von Frankfurt a. M., München und Straßburg.Register der Namen sowie antiker und mittelalterlicher Autoren und Werke machen das Buch zu einem Nachschlagewerk.Der emeritierte Freiburger Professor Frank- Rutger Hausmann, unter anderem für französische und italienische Literatur des Mittelalters, ist neben zahlreichen Fachveröffentlichungen auch mit kritischen Untersuchungen zu geisteswissenschaftlichen Disziplinen in der Zeit des Nationalsozialismus hervorgetreten.

144,00 €*
Wolfgang Kirsch
Laudes sanctorum. Geschichte der hagiographischen Versepik vom IV. bis X. Jahrhundert. Zweiter Halbband. Zweiter Teilband: Entfaltung (VIII. bis X. Jahrhundert)
Reihe: Quellen und Untersuchungen zur lateinischen Philologie des Mittelalters
Band-Nr. 14
Teilband/Heft: 2
ISBN: 978-3-7772-1217-3
Laudes sanctorumGeschichte der hagiographischen Versepik vom IV. bis X. JahrhundertZweiter Halbband, Zweiter Teilband: Entfaltung (VIII. – X. Jahrhundert)Nach Walter Berschins monumentaler Übersicht über tausend Jahre lateinischer vorwiegend hagiographischer Biographik in Prosa kann der Verlag nunmehr eine Geschichte der hagiographischen Versepik vorlegen, die vom IV. bis zum X. Jahrhundert reicht. Der erste Halbband, erschienen 2004, führt vom Ende des IV. bis zur Wende vom VIII. zumIX. Jahrhundert. Behandelt werden der Johannespanegyrikus und die Felixnatilicia des Paulinus von Nola sowie das Carmen de martyrio Maccabaeorum, die Martinsepen des Paulinus von Périgueux und des Venantius Fortunatus, die metrischen Heiligenviten Bedas und Alkuins sowie die Miracula Nynie episcopi und schließlich die hagiographisch-historischen Dichtungen Alkuins und Æthelwulfs. Halbband zwei nun verfolgt die Entwicklung vom XIII. bis X. Jahrhundert in den Kapiteln Rhytmische Dichtungen, Opera gemina, Kleinere epische Formen I (im ersten Teilband); Epische Großformen, Kleinere epische Formen II, Metrische Translationsberichte, Tituli, Summarien, Kalendarien, Martyrologien (im zweiten Teilband). Im Mittelpunkt steht hierbei die beschreibende, vergleichende und genetische Untersuchung der Struktur dieser Werke. Gemeinsam sind ihnen ihr Stoff: das Leben bzw. die Passion von Heiligen, die Versform, der relativ große Umfang, die Verselbständigung der Einzelszene, die (abgesehen von Prudentius) offene Konstruktion, die immer neue Nachträge ermöglicht, und der Gestus des Rühmens. Im Übrigen dominiert der experimentelle Charakter der Dichtungen; zwar führen sie antike und spätantike Traditionen fort, doch wird die Entwicklung im Ganzen durch Brüche und immer neue Ansätze bestimmt.In die gesellschaftlich-kulturelle, insbesondere literarische Gesamtentwicklung gefügt werden die Dichtungen einerseits durch die Darstellung der Biographie des Dichters, soweit sie für das Anliegen belangvoll ist, anderseits durch die Frage nach ihren Adressaten, den intendierten Kommunikationssituationen und nach ihrer Funktion, drittens durch die Untersuchung der Beziehungen zu anderen literarischen Entwicklungen, etwa zur Bibelepik (Juvencus) bzw. zur liturgischen Hymnik (Hilarius, Ambrosius), ihre Beeinflussung durch die hagiographische und historiographische Prosa (Sulpicius Severus, Beda), durch das Aufkommen des opus geminum (Sedulius), die Prägung ihrer poetischen Sprache durch herausragende Dichtergestalten (Juvencus, Aldhelm), schließlich die Entwicklung von Ansätzen historischer Epik aus dem Geist der hagiographischen Passagen aus den Dichtungen (die, wie alle lateinischen Zitate, auch in deutscher Übersetzung geboten werden) und ihre Interpretation vermitteln einen Eindruck vom individuellen Kunstwollen und -vermögen der Dichter.Den Forschungsstand, insbesondere umstrittene Fragen, dokumentiert der Autor ausführlich, um dem Leser den Einstieg zu ermöglichen bzw. zu erleichtern. Jeder Halbband enthält ein Namen- und Sachregister sowie ein Verzeichnis der im Haupttext erörterten Dichterstellen.Wolfgang Kirsch (1938 – 2010) hat mit seinem großen Werk eine in ihrer Fülle bisher kaum wahrgenommene Literaturlandschaft erschlossen: Von Juvencus, der das lateinische Epos mit der «absoluten Dominanz einer einzigen Zentralgestalt, hinter der alle anderen Personen zurücktreten», revolutioniert, über die spätantiken hagiographischen Epen bis zu den karolingischen Großdichtungen und ihren Ausläufern. Die lateinische Epik ist jetzt bis zum Jahr 1000 überblickbar.Der 1. Halbband ist weiterhin wie folgt lieferbar:1. Teil: XIV, 282 Seiten. Leinen. ISBN 978-3-7772-0404-8.2. Teil: VI, 214 Seiten (S. 283 – 496). Leinen. ISBN 978-3-7772-0411-6.

188,00 €*
Wolfgang Kirsch
Laudes sanctorum. Geschichte der hagiographischen Versepik vom IV. bis X. Jahrhundert. Zweiter Halbband. Erster Teilband: Entfaltung (VIII. bis X. Jahrhundert)
Reihe: Quellen und Untersuchungen zur lateinischen Philologie des Mittelalters
Band-Nr. 14
Teilband/Heft: 2
ISBN: 978-3-7772-1120-6
Laudes sanctorumGeschichte der hagiographischen Versepik vom IV. bis X. JahrhundertZweiter Halbband. Erster Teilband: Entfaltung (VIII. – X. Jahrhundert)Nach Walter Berschins monumentaler Übersicht über tausend Jahre lateinischer vorwiegend hagiographischer Biographik in Prosa kann der Verlag nunmehr eine Geschichte der hagiographischen Versepik vorlegen, die vom IV. bis zum X. Jahrhundert reicht. Der erste Halbband, erschienen 2004, führt vom Ende des IV. bis zur Wende vom VIII. zumIX. Jahrhundert. Behandelt werden der Johannespanegyrikus und die Felixnatilicia des Paulinus von Nola sowie das Carmen de martyrio Maccabaeorum, die Martinsepen des Paulinus von Périgueux und des Venantius Fortunatus, die metrischen Heiligenviten Bedas und Alkuins sowie die Miracula Nynie episcopi und schließlich die hagiographisch-historischen Dichtungen Alkuins und Æthelwulfs. Halbband zwei nun verfolgt die Entwicklung vom XIII. bis X. Jahrhundert in den Kapiteln Rhytmische Dichtungen, Opera gemina, Kleinere epische Formen I (im ersten Teilband); Epische Großformen, Kleinere epische Formen II, Metrische Translationsberichte, Tituli, Summarien, Kalendarien, Martyrologien (im zweiten Teilband). Im Mittelpunkt steht hierbei die beschreibende, vergleichende und genetische Untersuchung der Struktur dieser Werke. Gemeinsam sind ihnen ihr Stoff: das Leben bzw. die Passion von Heiligen, die Versform, der relativ große Umfang, die Verselbständigung der Einzelszene, die (abgesehen von Prudentius) offene Konstruktion, die immer neue Nachträge ermöglicht, und der Gestus des Rühmens. Im Übrigen dominiert der experimentelle Charakter der Dichtungen; zwar führen sie antike und spätantike Traditionen fort, doch wird die Entwicklung im Ganzen durch Brüche und immer neue Ansätze bestimmt.In die gesellschaftlich-kulturelle, insbesondere literarische Gesamtentwicklung gefügt werden die Dichtungen einerseits durch die Darstellung der Biographie des Dichters, soweit sie für das Anliegen belangvoll ist, anderseits durch die Frage nach ihren Adressaten, den intendierten Kommunikationssituationen und nach ihrer Funktion, drittens durch die Untersuchung der Beziehungen zu anderen literarischen Entwicklungen, etwa zur Bibelepik (Juvencus) bzw. zur liturgischen Hymnik (Hilarius, Ambrosius), ihre Beeinflussung durch die hagiographische und historiographische Prosa (Sulpicius Severus, Beda), durch das Aufkommen des opus geminum (Sedulius), die Prägung ihrer poetischen Sprache durch herausragende Dichtergestalten (Juvencus, Aldhelm), schließlich die Entwicklung von Ansätzen historischer Epik aus dem Geist der hagiographischen Passagen aus den Dichtungen (die, wie alle lateinischen Zitate, auch in deutscher Übersetzung geboten werden) und ihre Interpretation vermitteln einen Eindruck vom individuellen Kunstwollen und -vermögen der Dichter.Den Forschungsstand, insbesondere umstrittene Fragen, dokumentiert der Autor ausführlich, um dem Leser den Einstieg zu ermöglichen bzw. zu erleichtern. Jeder Halbband enthält ein Namen- und Sachregister sowie ein Verzeichnis der im Haupttext erörterten Dichterstellen.Wolfgang Kirsch (1938 – 2010) hat mit seinem großen Werk eine in ihrer Fülle bisher kaum wahrgenommene Literaturlandschaft erschlossen: Von Juvencus, der das lateinische Epos mit der «absoluten Dominanz einer einzigen Zentralgestalt, hinter der alle anderen Personen zurücktreten», revolutioniert, über die spätantiken hagiographischen Epen bis zu den karolingischen Großdichtungen und ihren Ausläufern. Die lateinische Epik ist jetzt bis zum Jahr 1000 überblickbar.Der 1. Halbband ist weiterhin wie folgt lieferbar:1. Teil: XIV, 282 Seiten. Leinen. ISBN 978-3-7772-0404-8.2. Teil: VI, 214 Seiten (S. 283 – 496). Leinen. ISBN 978-3-7772-0411-6.

174,00 €*
Wolfgang Kirsch
Laudes sanctorum. Geschichte der hagiographischen Versepik vom IV. bis X. Jahrhundert. Erster Halbband. Zweiter Teilband: Ansätze (IV. bis VIII. Jahrhundert)
Reihe: Quellen und Untersuchungen zur lateinischen Philologie des Mittelalters
Band-Nr. 14
Teilband/Heft: 1
ISBN: 978-3-7772-0411-6
Nach Walter Berschins monumentaler Übersicht über tausend Jahre lateinischer vorwiegend hagiographischer Biographik in Prosa kann der Verlag nunmehr den ersten Halbband einer Geschichte der hagiographischen Versepik vorlegen, die vom IV. bis zum X. Jahrhundert reichen soll.Dieser erste Halbband führt vom Ende des IV. bis zur Wende vom VIII. zum IX. Jahrhundert. Behandelt werden im ersten Teilband der Johannespanegyrikus und die Felixnatalicia des Paulinus von Nola sowie das Carmen de martyrio Maccabaeorum, im zweiten die Martinsepen des Paulinus von Périgueux und des Venantius Fortunatus, die metrischen Heiligenviten Bedas und Alkuins sowie die Miracula Nynie episcopi und schließlich die hagiographisch-historischen Dichtungen Alkuins und thelwulfs. Im Mittelpunkt steht hierbei die beschreibende, vergleichende und genetische Untersuchung der Struktur dieser Werke. Gemeinsam sind ihnen ihr Stoff: das Leben bzw. die Passion von Heiligen, die Versform, der relativ große Umfang, die Verselbständigung der Einzelszene, die (abgesehen von Prudentius) offene Konstruktion, die immer neue Nachträge ermöglicht, und der Gestus des Rühmens. Im übrigen dominiert der experimentelle Charakter der Dichtungen; zwar führen sie antike und spätantike Traditionen fort, doch wird die Entwicklung im ganzen durch Brüche und immer neue Ansätze bestimmt. In die gesellschaftlich-kulturelle, insbesondere literarische Gesamtentwicklung gefügt werden die Dichtungen einerseits durch die Darstellung der Biographie des Dichters, soweit sie für das Anliegen belangvoll ist, anderseits durch die Frage nach ihren Adressaten, den intendierten Kommunikationssituationen und nach ihrer Funktion, drittens durch die Untersuchung der Beziehungen zu anderen literarischen Entwicklungen, etwa zur Bibelepik (Juvencus) bzw. zur liturgischen Hymnik (Hilarius, Ambrosius), ihre Beeinflussung durch die hagiographische und historiographische Prosa (Sulpicius Severus, Beda), durch das Aufkommen des opus geminum (Sedulius), die Prägung ihrer poetischen Sprache durch herausragende Dichtergestalten (Juvencus, Aldhelm), schließlich die Entwicklung von Ansätzen historischer Epik aus dem Geist der hagiographischen. Passagen aus den Dichtungen (die, wie alle lateinischen Zitate, auch in deutscher Übersetzung geboten werden) und ihre Interpretation vermitteln einen Eindruck vom individuellen Kunstwollen und -vermögen der Dichter. Den Forschungsstand, insbesondere umstrittene Fragen, dokumentiert der Autor (Jahrgang 1938) ausführlich, um dem Leser den Einstieg zu ermöglichen bzw. zu erleichtern. Der zweite Teilband enthält ein Namen- und Sachregister sowie ein Verzeichnis der im Haupttext erörterten Dichterstellen. Halbband zwei wird sich mit dem ersten verschränken und vor allem die kontinentale Entwicklung vom VIII. bis X. Jahrhundert verfolgen.

82,00 €*
Wolfgang Kirsch
Laudes sanctorum. Geschichte der hagiographischen Versepik vom IV. bis X. Jahrhundert Erster Halbband. Erster Teilband: Ansätze (IV. bis VIII Jahrhundert)
Reihe: Quellen und Untersuchungen zur lateinischen Philologie des Mittelalters
Band-Nr. 14
Teilband/Heft: 1
ISBN: 978-3-7772-0404-8
Nach Walter Berschins monumentaler Übersicht über tausend Jahre lateinischer vorwiegend hagiographischer Biographik in Prosa kann der Verlag nunmehr den ersten Halbband einer Geschichte der hagiographischen Versepik vorlegen, die vom IV. bis zum X. Jahrhundert reichen soll.Dieser erste Halbband führt vom Ende des IV. bis zur Wende vom VIII. zum IX. Jahrhundert. Behandelt werden im ersten Teilband der Johannespanegyrikus und die Felixnatalicia des Paulinus von Nola sowie das Carmen de martyrio Maccabaeorum, im zweiten die Martinsepen des Paulinus von Périgueux und des Venantius Fortunatus, die metrischen Heiligenviten Bedas und Alkuins sowie die Miracula Nynie episcopi und schließlich die hagiographisch-historischen Dichtungen Alkuins und thelwulfs. Im Mittelpunkt steht hierbei die beschreibende, vergleichende und genetische Untersuchung der Struktur dieser Werke. Gemeinsam sind ihnen ihr Stoff: das Leben bzw. die Passion von Heiligen, die Versform, der relativ große Umfang, die Verselbständigung der Einzelszene, die (abgesehen von Prudentius) offene Konstruktion, die immer neue Nachträge ermöglicht, und der Gestus des Rühmens. Im übrigen dominiert der experimentelle Charakter der Dichtungen; zwar führen sie antike und spätantike Traditionen fort, doch wird die Entwicklung im ganzen durch Brüche und immer neue Ansätze bestimmt. In die gesellschaftlich-kulturelle, insbesondere literarische Gesamtentwicklung gefügt werden die Dichtungen einerseits durch die Darstellung der Biographie des Dichters, soweit sie für das Anliegen belangvoll ist, anderseits durch die Frage nach ihren Adressaten, den intendierten Kommunikationssituationen und nach ihrer Funktion, drittens durch die Untersuchung der Beziehungen zu anderen literarischen Entwicklungen, etwa zur Bibelepik (Juvencus) bzw. zur liturgischen Hymnik (Hilarius, Ambrosius), ihre Beeinflussung durch die hagiographische und historiographische Prosa (Sulpicius Severus, Beda), durch das Aufkommen des opus geminum (Sedulius), die Prägung ihrer poetischen Sprache durch herausragende Dichtergestalten (Juvencus, Aldhelm), schließlich die Entwicklung von Ansätzen historischer Epik aus dem Geist der hagiographischen. Passagen aus den Dichtungen (die, wie alle lateinischen Zitate, auch in deutscher Übersetzung geboten werden) und ihre Interpretation vermitteln einen Eindruck vom individuellen Kunstwollen und -vermögen der Dichter. Den Forschungsstand, insbesondere umstrittene Fragen, dokumentiert der Autor (Jahrgang 1938) ausführlich, um dem Leser den Einstieg zu ermöglichen bzw. zu erleichtern. Der zweite Teilband enthält ein Namen- und Sachregister sowie ein Verzeichnis der im Haupttext erörterten Dichterstellen. Halbband zwei wird sich mit dem ersten verschränken und vor allem die kontinentale Entwicklung vom VIII. bis X. Jahrhundert verfolgen.

149,00 €*
Bengt Löfstedt
Walter Berschin (Hrsg.) Ausgewählte Aufsätze zur lateinischen Sprachgeschichte und Philologie Reihe: Quellen und Untersuchungen zur lateinischen Philologie des Mittelalters
Band-Nr. 13
ISBN: 978-3-7772-0008-8
In einer Fülle von Studien hat Bengt Löfstedt die Wandlungen des Lateinischen von der klassischen Hochsprache über Vulgata, die Kirchenväter und das Mittellateinische bis zu neulateinischen Autoren wie Morus, Luther und Linné herausgearbeitet. Der vorliegende Band bringt eine Auswahl von 37 seiner für Latinisten, Historiker, Romanisten sowie Linguisten überhaupt zentralen Beiträge (dabei zwei bisher unveröffentlichte), deren erste Publikation zum Teil in schwer zugänglichen Zeitschriften erfolgte. Die Aufsätze erscheinen in der Sprache der Sprache der Erstpublikationen (2 englische, 2 französische, die übrigen deutsch); sie sind durch Nachträge des Autors auf den neuesten Stand gebracht. Eine Bibliographie Bengt Löfstedts, ein lateinisches Wortregister mit fast 800 Lemmata ungewöhnlicher lateinischer Wörter und Konstruktionsformen und ein grammatisches Register - alles aus der Feder Löfstedts - ergänzen den Band.

46,00 €*
Dieter Schaller
Walter Berschin (Hrsg.) Studien zur lateinischen Dichtung des Frühmittelalters Reihe: Quellen und Untersuchungen zur lateinischen Philologie des Mittelalters
Band-Nr. 11
ISBN: 978-3-7772-9516-9
Mehr als die Hälfte der 90 Fachpublikationen des Bonner Lehrstuhlinhabers für Mittellateinische Philologie aus den Jahren 1960-1995 sind der lateinischen Dichtung des früheren Mittelalters (7.-10.Jh.) gewidmet. Eine Auswahl von 17 dieser Arbeiten, die z.T. häufig zitiert, aber an ihrem ursprünglichen (z.T. entlegenen) Publikationsort vergriffen sind, wird im vorliegenden Sammelband zusammen mit 40 Seiten aktualisierender Nachträge vorgelegt; dazu kommt ein eigens hierzu verfaßter, bisher unveröffentlichter Originalbeitrag. Es handelt sich um folgende Aufsätze:1.Die karolingischen Figurengedichte des Cod. Bern. 212;2. Frühmittelalterliche lateinische Dichtung in einer ehemals St. Galler Handschrift;3. Geraldus und St. Gallen. Zum Widmungsgedicht des "Waltharius";4. Lateinische Tierdichtung in frühkarolingischer Zeit;5. Vortrags- und Zirkulardichtung am Hof Karls des Großen;6.Der junge `Rabe`am Hof Karls des Großen (Theodulf.carm.27);7. Das Aachener Epos für Karl den Kaiser; 8. Interpretationsprobleme im Aachener Karlsepos;9. Bemerkungen zur Inschriften-Sylloge von Urbana;10. Die Paulus-Sequenz Ekkeharts I. von St. Gallen;11. Die Siebensilberstrophen "de mundi transitu" - eine Dichtung Columbans? 12. Der alkäische Hendekasyllabus im frühen Mittelalter; 13. Vergil und die Wiederentdeckung des Epos im frühen Mittelalter;14. Das mittelalterliche Epos im Gattungssystem; 15. Der Dichter des "Carmen de conversione Saxonum";16. Pippins Heimkehr von Avarensieg (Angilbert, carm.1);17. Frühkarolingische Corippus-Rezeption;18. Ein Oster-Canticum des Paulinus von Aquileia für Karl den Großen. Erstedition und Kommentar.Generelle Zielsetzung der hier vereinigten Arbeiten ist die literarhistorische Erschließung poetischer Texte in Editionen der Monumenta Germaniae Historica, insbesondere Ernst Dümmlers und Karl Streckers, die ergänzt werden konnten durch handschriftliche Neufunde (Nr.2;9;10;18). Die kritische Revision einiger Texteditionen führt zu neuen Aufschlüssen über politische und poetische Intentionen karolingischer Dichter (Nr. 1;4;5;6;8;16) und ermöglicht darüber hinaus, in Kombination mit Untersuchungen zur poetischen Sprache und ihren Traditionsabhängigkeiten, die Absicherung von Datierungen und Verfasserattributionen (Nr. 3;7;11;12;15;17;18).Insbesondere ist das Corpus der Gedichte des Paulinus von Aquileia um zwei bedeutende Texte vermehrt worden: durch den in Nr. 15 geführten Nachweis, daß er das als zeitgeschichtliches Dokument einzigartige "Carmen des conversione Saxonum" 777 verfaßt hat, sowie durch den Neufund eines politischen Canticums, das der Osterfeier Karls des Großen 776 in Treviso zuzuordnen ist (Nr. 18).Der poetischen Formengeschichte des lateinischen Mittelalters gelten die Untersuchungen Nr. 1 (zur sog. visuellen Dichtung), Nr. 10 (zur Sequenz), Nr. 11 (zur hibernolateinischen Dichtung), Nr. 12 (zur Vers- und Strophengeschichte).Ausgehend von einer Untersuchung, die den unzutreffend als "Karolus Magnus et Leo Papa" (oder "Paderborner Epos") bezeichneten Text aus einer ehemals St. Galler Handschrift als das III. Buch eines in Aachen nach 800 verfaßten Karlsepos erweist (Nr. 8;9), ergeben sich auch gattungstheoretische Überlegungen zum Formprinzip des Epos und seiner Verwirklichungen im lateinischen Mittelalter (Nr. 13;14;17). Gattungsgeschichtliche Probleme werden auch in Nr. 4 (Gattungen der Tierdichtung), Nr. 5 (Zirkulargedichte), Nr. 11 (geistliche Gemeinschaftsdichtung), Nr. 15 (deklamatorische Dichtung) behandelt.Der gesamte Inhalt des Buches wird erschlossen durch vier Register: historische Namen und Begriffe; zitierte Handschriften; Initien der zitierten Dichtungen; zitierte Verfasser wissenschaftlicher Literatur.

64,00 €*
Bernhard Bischoff (Hrsg.) Anecdota novissima Texte des vierten bis sechzehnten Jahrhunderts
Reihe: Quellen und Untersuchungen zur lateinischen Philologie des Mittelalters
Band-Nr. 7
ISBN: 978-3-7772-8412-5
Die Sammlung von Texten, die in diesem Bande vereinigt sind, ist in erster Linie am Rande der jahrzehntelangen paläographischen Arbeit an spätantiken und frühmittelalterlichen Handschriften zusammengetragen worden. Die vielen und langen Reisen haben es leicht gemacht, in großer Zahl Handschriften, darunter auch viele jüngere, einzusehen, deren Beschreibungen textlich Interessantes versprachen. Damit nicht genug. Ein beträchtlicher Teil dessen, was hier vorgelegt wird, etwa die Hälfte, war unbeachtet geblieben und in keinem Katalog erwähnt. Wie die früher veröffentlichten Proben von ältestem Italienisch und Rätoromanisch sind - um nur Beispiele zu nennen - die provenzalischen Besegnungen, die altfranzösischen Verse, das Gotische und das Armenische unerwartet ans Licht gekommen. Sie fallen nur scheinbar aus einem auf das lateinische Mittelalter abgestimmten Programm heraus, erinnern sie doch an die ständig gegenwärtige sprachliche Umwelt des Lateinischen und an die Begegnung mit Fremdem, sei es in der Überlieferung, sei es im Gefolge von Reisen und Pilgerfahrten. Mancher Text, so die singulären bretonischen Annalen und Teile der `Falkenmedizin`, war aus halbzerstörten Resten wiederzugewinnen, während bei den aufschlußreichen spätkarolingischen Briefen die stark mit Tironischen Noten vermischte Art der Aufzeichnung dazu geführt hatte, daß sie in ihrem Wert verkannt und vernachlässigt wurden.

38,00 €*
Metellus von Tegernsee
Peter Ch Jacobsen (Hrsg.) Expeditio Ierosolimitana Reihe: Quellen und Untersuchungen zur lateinischen Philologie des Mittelalters
Band-Nr. 6
ISBN: 978-3-7772-8148-3
Metellus von Tegernsee ist als Verfasser der Quirinalien, einer umfangreichen Sammlung von Oden und Eklogen zu Ehren des heiligen Quirinus und hexametrisch-satirischer Dichtungen zur Tegernseer Klostergeschichte seit langem bekannt; daß er sich auch als Epiker versucht hat, zeigt eine nicht minder umfangreiche hexametrische Dichtung über den 1. Kreuzzug mit 4845 Versen, die anonym zusammen mit den Quirinalien in der Admonter Handschrift 267 des 12. Jahrhunderts erhalten ist. W. Wattenbach veröffentlichte 1877 kleine Textproben daraus und erkannte in der Kreuzzugsgeschichte des Robertus Monachus die stoffliche Vorlage des Epos; als Autor konnte der Herausgeber, einer Vermutung von M. Manitius folgend, schon in einer Vorarbeit Metellus von Tegernsee nachweisen, der dieses Werk bald nach der Mitte des 12. Jahrhunderts geschrieben haben dürfte.Der vorliegende Band bietet eine Einführung in das Werk und seine Überlieferung, eine kritische Edition aufgrund des von Metellus selbst korrigierten Admonter Codex, Anmerkungen zum Text mit sprachlichen und sachlichen Erläuterungen und Nachweisen der Quellen, zu denen auch ein offenbar deutschsprachiges Lied über den Zweikampf eines Gefolgsmannes Gottfrieds von Bouillon mit einem riesenhaften Heiden gehörte, das in anderer Fassung auch von Arnold von Lübeck benutzt wurde. Dazu kommen eine detaillierte Untersuchung der Metrik und Prosodie und verschiedene Indices; in dem breit angelegten Wörter- und Sachverzeichnis sind außer dem Vokabular auch Sprachgebrauch und Syntax berücksichtigt worden.Mit diesem Band werden die Quellen und Untersuchungen zur Lateinischen Philologie des Mittelalters fortgesetzt. Die Serie erschien - begründet von Ludwig Traube und fortgeführt von Paul Lehmann - mit den ersten fünf Bänden in den Jahren 1905 - 1920 und wurde wieder aufgenommen und fortgesetzt, wobei nicht mit einer Neuen Folge an die früheren Bände angeschlossen wird, sondern mit diesem ersten Band der Fortsetzung als Band 6 der Gesamtserie. - Die Serie ist bestimmt zur Aufnahme textkritischer Editionen von Werken der mittellateinischen Literatur und zur Veröffentlichung von monographischen Darstellungen und Sammelwerken mit Beiträgen aus dem Fachgebiet.

34,00 €*