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Aurelius Prudentius

Prudentius: Das Gesamtwerk

Eingeleitet, übersetzt und kommentiert von Wolfgang Fels

Titelinformation "Prudentius: Das Gesamtwerk"

Der gelernte Jurist und hohe Hofbeamte Aurelius Prudentius, 348 in Spanien geboren und nach 405 gestorben, beendete freiwillig seine politische Karriere am römischen Kaiserhof in Mailand und zog sich in seine Heimat zurück, wo er sich fortan der Dichtkunst mit ausschließlich christlich-religiösen Themen widmete. So hoffte er, sich letztlich den Himmel erwerben zu können. Seine Dichtungen reichen von meist langen Hymnen zu einzelnen Tageszeiten und Jahrfeiern bis hin zu kleinen Vierzeilern für Wandbilder mit biblischem Inhalt. In unfangreichen Versepen greift er die damals von Kirche und Politik immer wieder diskutierten Fragen zur Trinität und zur Göttlichkeit des Gottessohnes auf, ein Lehrgedicht behandelt die Entstehung der Sünde. Viel gelesen und illustriert wurde sein allegorisches Werk Psychomachia, in welchem er drastisch den Kampf zwischen Tugenden und Lastern schildert, der sich in jeder Seele abspielte.

Prudentius setzte sich im Sinne des Kaiserhofs für ein Verbot der altrömischen Götter und Bräuche ein, lehnte jedoch eine Zerstörung alter Kultbilder ab. Mit großer Lust am Detail erzählt er in seinem Buch Peristephanon die grausamen Qualen und die Standhaftigkeit der Märtyrer, darunter auch den Tod des Lehrers Cassian von Imola, den aufgestachelte Schüler bei der Christenverfolgung des Diokletian mit ihren Griffeln erstachen. Die metrische Vielfalt seiner Verse brachte dem großen frühchristlichen Dichter Prudentius das Lob ein, ein christlicher Vergil und Horaz in einer Person zu sein. Die mehr als 300 Handschriften, in denen das Werk überliefert ist, zeugen von der herausragenden Bedeutung dieses Poeten, an dessen Versen die Klosterschüler die Verskunst zu erlernen hatten.

Die Gedichte, die bisher nur in einzelnen Teilen ins Deutsche übersetzt wurden, liegen nun erstmals in einer deutschen Gesamtübersetzung vor. Sie stellt sich an die Seite der vor mehr als einem halben Jahrhundert erschienenen französischen, englischen und spanischen Übersetzungen, unterscheidet sich von ihnen jedoch durch die strikte Beibehaltung sämtlicher von Prudentius verwendeter Versmaße und bemüht sich, auch seine sprachlichen Eigenarten so wortgetreu wie möglich nachzuempfinden. Die Einführung in Leben und Werk hebt hervor, dass Prudentius über die christlichen Inhalte hinaus ein kulturgeschichtlich aufschlussreiches Lesevergnügen bietet; das Namen- und Sachverzeichnis erschließt seinen literarischen Kosmos. Die vom Dichter in sein Werk einbezogene Welt wird auf einer geographischen Vorsatzkarte veranschaulicht.

Inhalt "Aurelius Prudentius: Das Gesamtwerk"

Einführung

Bibliographie

Prudentius: Das Gesamtwerk

Geleitwort des Dichters (Praefatio)

Hymnen zum Tages- und Jahreslauf (Cathemerinon)
I. Beim ersten Hahnenschrei
II. Morgenlob
III. Vor dem Essen
IV. Nach dem Essen
V. Beim Entzünden der Lampe
VI. Vor dem Schlaf
VII. Zum Fasten
VIII. Nach dem Fasten
IX. Zu jeder Stunde
X. Zum Totengeleit
XI. Weihnachten
XII. Epiphanie

Die Göttlichkeit Christi (Apotheosis)
Hymnus auf die Dreifaltigkeit
Vorrede
Die Göttlichkeit Christi

Der Ursprung des Bösen (Hamartigenia)
Vorrede
Der Ursprung des Bösen

Der Kampf der Seele (Psychomachia)
Vorrede
Der Kampf der Seele

Zwei Bücher gegen Symmachus (Contra Symmachum)
Erstes Buch
Vorrede
Argumente gegen den Glauben an die alten Götter
Zweites Buch
Vorrede
Reden und Gegenreden zum alten und neuen Rom

Märtyrerpreis (Peristephanon)
I. Hymnus zu Ehren der heiligen Märtyrer Emeterius und Chelidonius von Calahorra (3. März)
II. Hymnus zu Ehren des Martyriums des hl. Laurentius (10. August)
III. Hymnus zu Ehren des Martyriums der hochheiligen Eulalia (10. Dezember)
IV. Hymnus zu Ehren der achtzehn hll. Märtyrer von Saragossa
V. Das Martyrium des hl. Vincentius (22. Januar)
VI. Hymnus zu Ehren der hochheiligen Märtyrer
Fructuosus, Bischof der Kirche von Tarragona, und der Diakone Augurius und Eulogius (21. Januar)
VII. Hymnus zu Ehren des Märtyrers Quirinus, Bischof der Kirche in Sisak (4. Juni)
VIII. Wo Märtyrer gelitten haben, steht nun das Baptisterium von Calahorra
IX. Das Martyrium des hl. Cassianus von Imola (13. August)
X. Worte des hl. Märtyrers Romanus gegen die Heiden (17. November)
XI. An Bischof Valerianus über das Martyrium des
hochheiligen Hippolytus (13. August)
XII. Das Martyrium der Apostel Petrus und Paulus (29. Juni)
XIII. Das Martyrium des Cyprianus (18. August)
XIV. Das Martyrium der hl. Agnes (21. Januar)

Bibelszenen (Dittochaeon oder Tituli Historiarum)
Nachwort des Dichters (Epilog)
Namenverzeichnis
Sachverzeichnis