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Conrad Vetter Gerhard Dünnhaupt (Hrsg.)

Paradeissvogel

Titelinformation "Paradeissvogel"

Obschon vornehmlich als Prosaschriftsteller bekannt, hatte sich Vetter bereits 1605 mit einer kleinen Versanthologie ohne Noten unter dem Titel Rittersporn seinen Lesern vorgestellt. Der Paradeißvogel umfasst insgesamt zwanzig Dichtungen und Liedtexte, mit wenigen Ausnahmen deutsche Übersetzungen von Vetters Hand nach lateinischen Vorlagen. Viele Jahre vor Opitz verwendet Vetter hier bereits regelmäßige Alternierung zwischen betonten und unbetonten Silben. Dieses geistliche Liederbuch mit Noten existiert in nur einem einzigen echten Druck mit dem Druckjahr 1613 und der Verlagsangabe. "Zu Ingolstadt durch Andream Angermayer". Conrad Vetter, eifriger Verfechter der Gegenreformation und aktiver Kontroverspublizist, wurde 1548 im schwäbischen Engen geboren und starb am 11.Oktober 1627 im jesuitischen Ordenshaus St. Michael in München. - Am erfolgreichsten war der Dichter dort, wo er, wie im Paradeißvogel, betont bildhafte Volkstümlichkeit zeigte, die seinen polemischen Übersetzungen einen von der lateinischen Vorlage völlig abweichenden, eigenständigen Charakter mit hoher sprachlicher Flexibilität verleiht.