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Diodoros Peter Wirth (Hrsg.)

Griechische Weltgeschichte

Buch XIV - XV

Titelinformation "Griechische Weltgeschichte"

Die von Diodor aus Agyrion (Sizilien) im ersten vorchristlichen Jahrhundert in klarer Sprache und kritiklos niedergeschriebene "Weltgeschichte" ist in weiten Teilen erhalten und wird seit jeher von Historikern, Philologen, Archäologen und allen an der Antike Interessierten als überaus wertvolle Quelle geschätzt. Der Horizont jener "Bibliotheke" (wie er seine Weltgeschichte in 40 Büchern nannte) mit universalem Anspruch erstreckt sich von den Anfangszeiten der Götter und Menschen bis in Diodors Gegenwart, die Jahrzehnte der Eroberungen Caesars. Bislang hat der Verlag Anton Hiersemann in seiner Reihe "Bibliothek der griechischen Literatur" mit Bd. 34, 35 und 45 drei Teilbände von Diodors Werk vorgelegt, welche die Mythologie, Ethnographie und Geographie der Oikumene sowie die griechische Historie vom Fall Troias bis zum Ausgang des Peloponnesischen Krieges (404) umfassen. An diesen Endpunkt der klassischen Epoche Griechenlands knüpft der nun vorliegende Band 55 der Reihe mit der Darstellung der spannungsgeladenen viereinhalb Jahrzehnte hellenisch-mediterraner Geschichte bis zum Regierungsantritt König Philipps II. von Makedonien (359) bruchlos an. Angesichts ihrer Turbulenzen und Zerrissenheit muß die betrachtete Periode geradezu als Gegenbild einer ereignisarm 'windstillen' Zwischenzeit gelten. Das im Widerspiel von rigorosem spartanischem Machtstreben, neu erstarkendem athenischem Imperialismus und fortwährenden persischen Interventionen gebildete Spannungsfeld sollte sich als derart instabil erweisen, daß kurzfristig - nach der epochalen Schlacht bei Leuktra (371) - auch eine bislang zweitrangige Polis wie das boiotische Theben hegemonial auftrumpfen konnte. Diodors Ausführungen hierzu gelten als Eine womöglich noch höhere Bedeutung kommt Buch 14 und 15 der "Bibliotheke" als unverzichtbare Ergänzung der "Hellenika" des Xenophon, insbesondere auch als Korrektiv zu deren dezidiert pro-spartanischer Tendenz als Quelle für die Geschichte des Westgriechentums zu. Einzig durch Diodor besitzen wir eine umfängliche und zusammenhängende Schilderung der Tyrannis des Dionysios I. von Syrakus, seiner Herrschaftspraxis, Expansionspolitik und gewaltigen Kriegszüge gegen die Karthager.

Die aus dem Nachlaß des Würzburger Philologen Dr. Otto Veh stammende ÜBERSETZUNG ist von Thomas Frigo M.A. (Bonn) bearbeitet und mit einer Einführung sowie einem detaillierten KOMMENTAR zu Sachfragen, Parallelüberlieferung und Sekundärliteratur versehen worden; ZEITTAFEL, BIBLIOGRAPHIE und INDEX vervollständigen diesen vierten Teilband der ersten deutschen Diodor-Gesamtedition seit etwa 1840.

Erschienen und lieferbar sind folgende Bände der "Griechischen Weltgeschichte" des Diodoros innerhalb der Reihe Bibliothek der griechischen Literatur:

Bd. 34: Buch I - X. Übersetzt von Gerhard Wirth (Buch I - III) und Otto Veh (Buch IV - X). Eingeleitet und kommentiert von Thomas Nothers. Erster Teil: Buch I - III. - 1992. VIII, 330 Seiten. Leinen DM 298,- ISBN 3-7772-9218-4

Bd. 35: Zweiter Teil: Buch IV - X. Mit Gesamtregister für Teil 1 und 2. - 1993. VIII, 330 Seiten (S. 331 - 660). Leinen DM 298,-. ISBN 3-7772-9220-6

Bd. 45: Buch XI - XIII. Übersetzt von Otto Veh. Eingeleitet und kommentiert von Wolfgang Will. - 1998. VIII, 388 Seiten. Leinen DM 298,-. ISBN 3-7772-9739-9

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Band-Nr.: 63
Heft-Nr.: 2
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Mit dem 17. Buch dieser universalen «Weltgeschichte», das die Regierungszeit Alexanders des Großen (336 - 323 v.Chr.) behandelt, ist die neue Gesamtübersetzung dieses gewaltigen Werkes des griechisch-sizilianischen Historikers Diodor von Agyrion (heute: Agira / Sizilien; 1. Jh. v.Chr.) abgeschlossen. Das Buch beinhaltet den ältesten und einzig vollständig aus der Antike überlieferten Bericht über Alexander den Eroberer und Städtegründer. Seine Taten und ihre Folgen blieben bis in Diodors eigene Zeit hinein spürbar, erweiterten sie doch den geographischen und kulturellen Horizont der Griechen auf beispiellose Weise. Zusammen mit den später abgefassten Darstellungen Iustins und des Curtius Rufus bildet der Alexanderbericht Diodors die sogenannte Vulgata-Überlieferung, die in der Antike am weitesten ver breitete Version der Alexandergeschichte. In der Konzeption des Gesamtwerks markiert das 17. Buch zusammen mit Buch 16 (= BGL Band 63/1), das die Regierungszeit des makedonischen Königs Philipp II. (360/59 - 336/35) behandelt, einen Höhe- und Wendepunkt. Die aus dem Nachlass des Würzburger Philologen Otto Veh stammende Übersetzung wurde von Moritz Böhme bearbeitet und mit einer Einleitung sowie einem Kommentarteil zu Sachfragen, Parallelüberlieferungen und Forschungsliteratur versehen. Eine ausführliche Bibliographie und ein Index vervollständigen den Band. Eine Karte demonstriert die Feldzüge Alexanders.

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Griechische Weltgeschichte Buch XVI
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In seiner in der Mitte des ersten vorchristlichen Jahrhunderts niedergeschriebenen «Weltgeschichte» wollte Diodor aus Agyrion (Sizilien) in geographisch umfassender Darstellung die universalen Geschehnisse von den Frühzeiten der Götter und Menschen bis in seine Gegenwart, die Jahrzehnte der Feldzüge Caesars, schildern. Diodors auf 40 Bücher konzipierte «Bibliotheke», eine zu mehr als einem Drittel vollständig überlieferte und für die Altertumswissenschaften hoch bedeutsame Quelle, ist mit diesem Buch XVI an einer Zäsur der griechischen Geschichte angelangt: der Regierungszeit König Philipps II. von Makedonien (359-336). Zentrales Thema des XVI. Buchs ist der von Philipp, dem Vater Alexanders des Großen, so rücksichtslos wie zielstrebig und erfolgreich betriebene Aufstieg des den Griechen noch als halbbarbarisch-rückständig geltenden, zudem um 360 militärisch angeschlagenen Makedonien zur hellenischen Hegemonialmacht, die in der Schlacht von Chaironeia (338) über Athen und Theben triumphieren und sich bald darauf zur Invasion des Perserreichs anschicken konnte. Angesichts des rudimentären Erhaltungszustands der zeitgenössischen Geschichtsschreibung (Theopomp, Ephoros) ist Diodors Buch XVI als wichtigster zusammenhängender historiographischer Bericht über die Epoche Philipps einzuschätzen. Sein besonderer Reiz liegt auch darin, daß Diodors würdigende Darstellung der Leistungen des Makedonenkönigs ein wohltuendes Korrektiv zu den maliziös verzerrten, das Geschichtsbild jedoch nachhaltig prägenden Wertungen der zeitgenössischen athenischen Rhetorik (Demosthenes) bietet. Das vorliegende Buch wendet sich darüber hinaus in einem längeren Exkurs dem achaimenidischen Perserreich zu, das - am Vorabend des Alexanderzugs - unter Artaxerxes III. (359-338) einen letzten Gipfel seiner Machtstellung erreichte. Auch setzt Diodor die Schilderung der Wirren und Bürgerkriege in seiner sizilischen Heimat fort, mit eingehenden Beschreibungen der Kämpfe zwischen dem Tyrannen Dionysios II. von Syrakus († nach 338) und dessen Widersachern Dion sowie Timoleon. Diodors XVI. Buch, das in seiner Quellenbasis strittig ist und gehäufte chronologische Unklarheiten aufweist, erscheint einerseits als verwirrendes, eher schwer zugängliches Werk; es ist andererseits eine unverzichtbare Grundlage der Historiographie zum 4. Jahrhundert v. Chr. und markiert, gemeinsam mit der Alexandergeschichte des XVII. Buchs, einen Höhepunkt in der Konzeption der «Bibliotheke». Unter den Aspekten der immanenten Problematik wie auch der herausragenden Bedeutung von Diodor XVI und XVII werden beide Bücher in separaten Bänden vorgelegt (Buch XVII Ende 2007). Die aus dem Nachlaß des Würzburger Philologen Dr. Otto Veh stammende Übersetzung ist von Thomas Frigo M.A. (Berlin) bearbeitet und mit einer ausführlichen Einleitung sowie einem detaillierten Kommentar zu Sachfragen, Parallelüberlieferung und Sekundärliteratur versehen worden; Zeittafel, Bibliographie und Index vervollständigen diesen Teilband der ersten deutschen Diodor-Gesamtedition seit Mitte des 19. Jahrhunderts.

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