Zum Hauptinhalt springen
Filter
Dirk Uwe Hansen (Hrsg.) Anthologia Graeca Band V: Bücher 15 und 16
Reihe: Bibliothek der griechischen Literatur (BGL)
Band-Nr. 93
ISBN: 978-3-7772-2123-6
Die Anthologia Graeca endlich komplett: etwa viertausend altgriechische Epigramme aus über 15 Jahrhunderten in einer modernen deutschen Gesamtübersetzung Wir wüssten von der Antike sehr viel weniger, hätten wir diese große Anzahl kleiner Gedichte nicht. Als Gedichte auf einen Gegenstand oder eine Situation, oder sogar als Gedichte aufgeschrieben auf einem Gegenstand, etwa auf einer Statue oder einem Beil, sind diese Epigramme eine wertvolle Quelle für die Literatur‑ und Alltagsgeschichte. Weihungen alltäglicher Dinge, politische Querelen, Einweihungen von Tempeln undchristlichen Kirchen, militärische, sportliche oder amouröse Erfolge oder Natur katastrophenwerden in den Gedichten ebenso reflektiert wie mentalitätsgeschichtlich interessante Alltäglichkeiten von anrührender Trauer bis zu beißendem Spott. Die Übersetzung versucht, der Vielstimmigkeit der Sammlung gerecht zu werden und den heutigen Leser*innen einen möglichst unverstellten Blick auf diesen literarischen Schatz zu ermöglichen. Der Band enthält die Gesamtregister für Autoren und Namen/Sachen der Bände 1 bis 5.Der Herausgeber: Dirk Uwe Hansen (geb. 1963) ist promovierter Altphilologe und lehrt Gräzistik am Historischen Institut der Universität Greifswald; zudem übersetzt er Lyrik und Prosa aus dem Alt- und Neugriechischen und schreibt selbst Gedichte. Subskriptionspreis für Bezieher der Reihe und für Vorbestellungen € 168,-, danach € 184,-

184,00 €*
Claudius Aelianus
Vom Wesen der Tiere - De Natura Animalium Auf der Grundlage der Übersetzung von Paul-Gerhard Veh
Reihe: Bibliothek der griechischen Literatur (BGL)
Band-Nr. 90
ISBN: 978-3-7772-1904-2
Auf der Grundlage der Übersetzung von Paul-Gerhard Veh, bearbeitet und kommentiert von Philipp Stahlhut. Mit einer Einleitung von Dirk Uwe Hansen Von mythischen Vögeln, deren Verhalten man nur mit hinreichender Kenntnis der Odyssee begreifen kann, über lüsterne Papageienfische hin zu seriösen Ansätzen systematischer Naturbeobachtung reicht das breite Spektrum von Aelians tierkundlicher Schrift De Natura Animalium. Der in der Antike für seine sprachliche Eleganz gerühmte Redner hat es unternommen, in 17 Büchern vermischte Nachrichten aller Art über die bekannte und unbekannte Tierwelt seiner Zeit zum erbaulichen Nutzen seiner Leser aufzubereiten. Stets schwingt der Vergleich zum menschlichen Handeln mit, wenn Stärken und Schwächen der Tiere vorgestellt werden. Was unterhaltsam daherkommt, ist aber durchaus auf der wissenschaftlichen Höhe seiner Zeit erarbeitet und erweist sich als erstrangiger Quellentext für die Erforschung antiker Naturwissenschaft. Die genaue, frische und gut lesbare Neuübersetzung ist die Summe eines ganzen Forscherlebens. Sie wird ergänzt durch einen ausführlichen Kommentar, der Aelians Stand in die Tierkundetradition der Antike sowie seinen Rang bis heute einzuordnen hilft. Eine ausführliche Einleitung des Gräzisten Dirk Uwe Hansen zum literaturgeschichtlichen Umfeld Aelians und zur Gattung der sog. Buntschriftstellerei, in die sich Aelians ›Tierleben‹ einordnen lässt, rundet den Band ab. Philipp Stahlhut (geb. 1985) war wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Sonderforschungsbereich »Bedrohte Ordnungen« im Bereich der Alten Geschichte am Historischen Seminar der Universität Tübingen und ist seit 2016 Lehrer am Ludwig-Wilhelm-Gymnasium in Rastatt. Subskriptionspreis für Bezieher der Reihe und für Vorbestellungen € 158,-, danach € 174,-

174,00 €*
Dirk Uwe Hansen (Hrsg.) Anthologia Graeca Band IV: Bücher 11 bis 14
Reihe: Bibliothek der griechischen Literatur (BGL)
Band-Nr. 89
ISBN: 978-3-7772-1920-2
Ins Deutsche übersetzt und erläutert von Christoph Kugelmeier, Dirk Uwe Hansen, Jens Gerlach und Jenny Teichmann Herausgegeben von Dirk Uwe Hansen Vom anrührenden Liebesgedicht über die Beschreibung antiker Statuen und christlicher Kirchen bis hin zu Spottgedichten, Grabsprüchen, Rätselversen und Sprachspielen findet sich in der 15 Bücher umfassenden Anthologia Graeca die gesamte Bandbreite dessen, was das klassische griechische Epigramm zu bieten hat. Diese in einer Heidelberger und einer byzantinischen Handschrift überlieferte umfangreiche Sammlung pointiert-kurzer Gedichte ist in ihrer inhaltlichen Vielfalt und literarischen Vielstimmigkeit ein kultur- und literaturhistorisches Dokument ersten Ranges. In der neuen, modernen und auf Texttreue in jeder Hinsicht bedachten Gesamtübersetzung erscheint nun der IV. Band mit den Büchern 11 bis 14. Diese Bücher bilden wiederum ganz charakteristische Einzelsammlungen: Da ist Buch 11 mit seinen scharfzüngigen Trink- und Spottepigrammen. Dann Buch 12 mit den hochberühmten Gedichten auf die homoerotische Liebe, eine Hauptquelle der Geschichte der Sexualität in der Antike. Weiter Buch 13 mit den vertrackten metrischen Beispielgedichten, sowie Buch 14 mit Rätseln und (tatsächlich!) Rechenaufgaben, die in Randglossen auch noch mit Formeln exemplifiziert werden. Der Herausgeber: Dirk Uwe Hansen (geb. 1963) ist promovierter Altphilologe und lehrt Gräzistik am Historischen Institut der Universität Greifswald; zudem übersetzt er Lyrik und Prosa aus dem Alt- und Neugriechischen und schreibt selbst Gedichte. Subskriptionspreis für Bezieher der Reihe und für Vorbestellungen € 188,-, danach € 198,-

198,00 €*
Konstantinos Manasses
Verschronik Übersetzt, kommentiert und mit einer Einleitung versehen von Anneliese Paul und Andreas Rhoby
Reihe: Bibliothek der griechischen Literatur (BGL)
Band-Nr. 87
ISBN: 978-3-7772-1902-8
Charmante, aber unbeherrschte Kronprätendenten, mädchenhafte fünfzigjährige Kaiserinnen, goldene Musikautomaten am Hof, eine ruinöse Schlacht bei Mantzikert (die Vorwand für den ersten Kreuzzug wurde) – der mittelbyzantinische Chronist Konstantinos Manasses schrieb keine trockenen Berichte, sondern Geschichten aus der Geschichte. Seine Chronik beginnt zwar mit der Schöpfung der Welt und reicht beinahe bis in die Lebenszeit des Autors, doch handelt es sich um mehr als eine Aneinanderreihung von historischen Fakten. Manasses war vielmehr daran interessiert, seiner Auftraggeberin Eirene, der Schwägerin des Kaisers Manuel I. Komnenos, auch von Mord und Totschlag, Liebe, Eifersucht und Neid zu erzählen. Die deutsche Erstübersetzung richtet sich nicht nur an die byzantinistische Fachwelt, sondern auch an ein Publikum von Historikern und Literaturwissenschaftlern, das entdecken möchte, wie es einem byzantinischen Autor des 12. Jahrhunderts gelang, von der Geschichte in abwechslungsreichen und spannenden Episoden zu erzählen.Anneliese Paul ist pensionierte Professorin für Griechisch und Latein an einem Gymnasium in Wien und ehemalige Lektorin für den Graecum-Kurs an der Universität WienAndreas Rhoby ist stellv. Leiter der Abteilung Byzanzforschung des Instituts für Mittelalterforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und Privatdozent an der Universität Wien Subskriptionspreis für Bezieher der Reihe und für Vorbestellungen € 148,-, danach € 164,- InhaltVorwortLiteratur- und AbkürzungsverzeichnisEinleitungProlog: Manasses in TübingenLeben, Werk und Umfeld des Konstantinos ManassesDie Entstehungszeit der ChronikKonstantinos Manasses’ QuellenDas «Sprecher-Ich»Aufbau, Struktur und Inhalt der ChronikZentrale MotiveMetrik, Sprache und StilDie ProsaparaphraseDie mittelbulgarische VersionAndere ÜbersetzungenResümeeAnmerkung zur ÜbersetzungÜbersetzungHexameter an die Herrin Sebastokratorissa EireneDes Konstantinos Manasses chronistische ZusammenschauKommentarPersonenregister

164,00 €*
Die Tübinger Theosophie Reihe: Bibliothek der griechischen Literatur (BGL)
Band-Nr. 86
ISBN: 978-3-7772-1818-2
Eingeleitet, übersetzt und kommentiert von Laura Carrara und Irmgard Männlein-RobertMit einem Nachwort von Helmut SengDer Codex Tubingensis Mb 27 der Tübinger Universitätsbibliothek ist in vielerlei Hinsicht eine Besonderheit. Dieser Sammelband, den der Tübinger Griechischprofessor Martin Crusius im 16. Jahrhundert kopieren ließ, enthält die Abschrift einer ungewöhnlichen griechischen Handschrift: Diese hatte etwa 100 Jahre zuvor der Humanist Johannes Reuchlin Dominikanermönchen abgekauft, nachdem sie in Konstantinopel bei einem Fischhändler entdeckt und nach Basel gebracht worden war. Leider verbrannte diese Handschrift bei der Bombardierung Straßburgs durch die Preußen 1870 – wie so viele andere kostbare Handschriften aus Antike und  Mittelalter. Bei diesem Text, der nach seinem Aufbewahrungsort «Tübinger Theosophie» genannt wird, handelt es sich um ein byzantinisches Exzerpt aus einer spätantiken Schrift eines christlichen Verfassers, eine Sammlung von antiken Orakeln, Wahrsagungen und Weisheitssprüchen. Die meist paganen antiken Orakeltexte und Sentenzen werden in synkretistisch anmutenden kurzen Paraphrasen und Kommentarpassagen christlich (um-)gedeutet, da gezeigt werden soll, dass die alte pagane und die neue christliche Religion im Grunde harmonieren.Diese spektakuläre und komplexe Schrift wird hier erstmals ins Deutsche übersetzt. Ein detaillierter Stellenkommentar erklärt zusammen mit der ausführlichen Einleitung den kultur-, religions- und philosophiegeschichtlichen Hintergrund und die denkwürdige Überlieferungsgeschichte. Der Beitrag von Helmut Seng, einem ausgewiesenen Experten des antiken Orakelwesens, bettet die «Tübinger Theosophie» zudem in ihren generischen und historischen Kontext ein.Irmgard Männlein-Robert ist Professorin für Griechische Philologie an der Universität Tübingen. Sie ist Mitbegründerin und Organisatorin der „Tübinger Platon-Tage und seit 2016 ordentliches Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.Laura Carrara studierte Klassische Philologie. Seit Juli 2015 ist sie Akademische Mitarbeiterin der Heidelberger Akademie der Wissenschaften im Rahmen des Akademien-Projektes „Historisch-philologischer Kommentar zur Chronik des Johannes Malalas“.Helmut Seng ist Klassischer Philologe und ev. Theologe. 2003 habilitierte er sich an der Universität Konstanz. Seit 2009 lehrt er am Institut für Klassische Philologie der Universität Frankfurt am Main. Subskriptionspreis für Bezieher der Reihe und für Vorbestellungen € 148,–, danach € 164,–

164,00 €*
Hippolyt von Rom
Danielkommentar Reihe: Bibliothek der griechischen Literatur (BGL)
Band-Nr. 80
ISBN: 978-3-7772-1614-0
"Insgesamt  stellt  die  Arbeit  sowohl  in  der  Einleitung  als  auch  in  der  Übersetzung  mit  Kurzkommentar ein sehr bedeutsames Werk zur Erschließung der Theologie des Hippolyt von Rom  dar." Thomas Böhm (Professor für Alte Kirchengeschichte und Patrologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i.Br.) in "Theologische Revue" Band 116 (2020) - Zur vollständigen Rezension - Eingeleitet, übersetzt und kommentiert von Katharina Bracht.Der Danielkommentar des Hippolyt von Rom, um 204 n. Chr. Verfasst, gilt als die älteste vollständig erhaltene Auslegung eines biblischen Textes aus christlicher Feder. Sein Autor, dessen Identität in der patristischen Forschung zwar intensiv, aber bislang ohne konkretes Ergebnis diskutiert wird, darf als innovativer Pionier christlicher Exegese bezeichnet werden. Sein Danielkommentar bietet daher einen einzig artigen Einblick in die Frühzeit des christlichen Bibelkommentars, d. h. einer Textgattung, die, mit allfälligen Modifikationen, in der gesamten Christentumsgeschichte gepflegt wurde. Bis in die Gegenwart werden Bibelkommentare von den exegetischen Wissenschaften produziert und von Studierenden und Lehrenden der Theologie, von Pfarrerinnen und Pfarrern, kirchlichen Mitarbeitern sowie anderen Interessierten verwendet.Mit dem vorliegenden Band wird der Danielkommentar des Hippolyt erstmals in einer deutschen Übersetzung vorgelegt. Beigegeben ist ein Kommentar zu diesem Kommentar: Hatte Hippolyt damals seinem Prätext, dem biblischen Danielbuch, einen Kommentar in Form eines Paratextes an die Seite gestellt, um seiner Leserschaft zu erklären, was an dem zu jener Zeit ca. 370 Jahre alten Danielbuch unverständlich geworden war, so wurde jetzt die Form des Anmerkungskommentars gewählt, um dasselbe Ziel für die heutigen Leser des inzwischen über 1800 Jahre alten Hippolytschen Danielkommentars zu erreichen. Besondere Sorgfalt ist darauf verwendet worden, das Geflecht der zahlreichen intertextuellen Bezüge, die zwischen Hippolyts Auslegung, dem kommentierten Text des Danielbuches und anderen Bibeltexten bestehen, nicht nur durch einen Bibelstellenapparat nachzuweisen, sondern dem heutigen Leser auch typographisch augenfällig zu machen.Die deutsche Übersetzung basiert auf der Textausgabe von Marcel Richard (GCS. NF 7, Berlin 2000), die erstmals den vollständigen griechischen Text bietet. Sie wird ergänzt um eine ausführliche Einleitung zum Autor der Schrift vor dem Hintergrund der so genannten Hippolyt-Frage, zu den Einleitungsfragen des Danielkommentars, zur Danielrezeption und -auslegung des Autors sowie zu seinem Bild von Geschichte und Endzeit im Allgemeinen und des historischen Rahmens der im biblischen Danielbuch geschilderten Ereignisse im Besonderen. Ein Literaturverzeichnis sowie Register der Stellen biblischer und anderer antiker Schriften wie auch der Personen, Orte und Sachen runden den Band ab.

198,00 €*
Pseudo-Makarios
Predigten Aus den Sammlungen C und H
Reihe: Bibliothek der griechischen Literatur (BGL)
Band-Nr. 74
ISBN: 978-3-7772-1301-9
Unter dem Namen des Mönchsvaters Makarios von Ägypten sind vier große Textsammlungen überliefert, von denen bislang nur die "Fünfzig Geistlichen Homilien" in der "Bibliothek der Kirchenväter" und die "Reden und Briefe" in Band 52 der "Bibliothek der Griechischen Literatur" in einer deutschen Übersetzung zugänglich sind. Mit den hier übersetzen "Predigten" liegen nun auch das Sondergut einer dritten, 1961 von Erich Klostermann und Heinz Berthold edierten Sammlung sowie die sieben Homilien des 1918 von George Leicester Marriott herausgegebenen Anhangs zu den "Fünfzig Geistlichen Homilien" in deutscher Sprache vor. Die jedoch zu Unrecht dem ägyptischen Mönchsvater zugeschriebenen "Predigten" wurden von einem Anonymus verfasst, der in der zweiten Hälfte des vierten Jahrhunderts im römisch-persischen Grenzraum lebte und dort eine asketische Gemeinschaft leitete. Pseudo-Makarios' Schriften zählen zu den wichtigsten Zeugnissen der griechisch-syrischen Brückenkultur im spätantiken Orient. Im Unterschied zu seinen Zeitgenossen Basilios dem Großen, Gregor von Nazianz und Gregor von Nyssa entfaltet Pseudo-Makarios sein theologisches Denken nicht mittels dogmatischer Defi nitionen. Vielmehr verwenden seine "Predigten" eine Fülle von Metaphern und Symbolen. Ihre Bilder aus dem Hofl eben, dem städtischen Patronage- und Klientelsystem, dem Handel, der Landwirtschaft oder dem militärischen Leben machen die "Predigten" auch zu einer beachtenswerten Quelle für die spätantike Sozialgeschichte. Wie in den Werken der frühen syrischen Literatur, so begegnen auch bei Pseudo-Makarios biblische Sonderlesarten aus dem apokryphen Thomasevangelium und der Evangelienharmonie des Diatessaron. Die hier übersetzten Stücke wurden in byzantinischer Zeit aus älteren Teilsammlungen kompiliert und dokumentieren somit zugleich die Aufnahme der altkirchlichen Theologie durch die mittelalterliche Frömmigkeit des christlichen Ostens. Obwohl die Werke des Pseudo-Makarios für ihre spätantiken und mittelalterlichen Leser nicht durchgehend über jeden Häresieverdacht erhaben waren, übten sie dennoch einen starken Einfluss auf das geistliche Leben des ostkirchlichen Mönchtums aus. Insbesondere ihre Lehre von der Schau des göttlichen Lichtes im Gebet machte die Schriften des Pseudo-Makarios zu einem Herzstück ostkirchlicher Spiritualität. Der Übersetzung ist ein Quellen und Literaturverzeichnis beigegeben, ebenso ein Verzeichnis der Werke des Pseudo-Makarios. Der Text wird durch Register der Bibelstellen, der biblischen Namen, sowie der antiken und modernen Namen zusätzlich erschlossen.

178,00 €*
Athanasius
Zwei Schriften gegen die Arianer Verteidigungsschrift gegen die Arianer (Apologia contra Arianos). Geschichte der Arianer (Historia Arianorum)
Reihe: Bibliothek der griechischen Literatur (BGL)
Band-Nr. 65
ISBN: 978-3-7772-0605-9
Eingeleitet, übersetzt und kommentiert von Werner Portmann.

198,00 €*
Asterius
Wilhelm Gessel (Hrsg.) Psalmenhomilien Zweiter Halbband
Reihe: Bibliothek der griechischen Literatur (BGL)
Band-Nr. 57
ISBN: 978-3-7772-0202-0
Asterius [der Homilet]: Psalmenhomilien. 2. Halbband [1. Halbband: ISBN 978-3-7772-0201-3]

98,00 €*
Asterius
Wilhelm Gessel (Hrsg.) Psalmenhomilien Erster Halbband
Reihe: Bibliothek der griechischen Literatur (BGL)
Band-Nr. 56
ISBN: 978-3-7772-0201-3
Die Psalmenhomilien sind zwischen etwa 395 und 410 entstanden. Eingeleitet, übersetzt und kommentiert von Wolfram Kinzig [2. Halbband: ISBN 978-3-7772-0202-0]

98,00 €*
Hans-Jürgen Becker
Die päpstlichen Wahlkapitulationen Ein Beitrag zur kirchlichen Verfassungsgeschichte
Reihe: Päpste und Papsttum
Band-Nr. 51
ISBN: 978-3-7772-2416-9
Erscheint voraussichtich im August 2024 In der Geschichte der europäischen Wahlmonarchien spielen die vertraglichen Abmachungen (capitula) der Wahlkollegien eine bedeutende Rolle als Vorstufen einer Verfassungsgesetzgebung. Jene Wahlkapitulationen, die in der abendländischen Kirche anlässlich von Papstwahlen seit 1352 durch die Kardinäle formuliert wurden, sind weitgehend unbekannt. In ihnen lassen sich die Vorstellungen von einer päpstlichen Regierung durch die Jahrhunderte verfolgen, die dem Wohl der Kirche dient und sich immer wieder aktuellen Forderungen nach Reform stellen muss. Die Edition der Wahlkapitulationen stellt somit auch einen Spiegel der europäischen Kulturgeschichte dar. Im vorliegenden Band sind erstmals alle päpstlichen Wahlkapitulationen – soweit bekannt– kritisch ediert und kommentiert. Ein ausführlicher Aufriss über die Geschichte der päpstlichen Wahlkapitulationen leitet den Band ein.Hans-Jürgen Becker (* 1939) ist emeritierter Professor für Bürgerliches Recht, Europäische Rechtsgeschichte und Kirchenrecht an der Universität Regensburg. Subskriptionspreis für Bezieher der Reihe und für Vorbestellungen ca. € 176,–, danach ca. € 196,–

196,00 €*
Kathrin Graf
Purgierung und Zensur der Commentarii Pius’ II. Piccolomini Reihe: Päpste und Papsttum
Band-Nr. 50
ISBN: 978-3-7772-2215-8
Pius II., bürgerlich Enea Silvio Piccolomini (1405–1464), Humanist und Gelehrtenpapst der Renaissance, verfasste gegen Lebensende mit seinen Commentarii die erste Autobiographie eines Papstes. Einflussreich wurde jedoch nicht seine unverblümte (Selbst-)Darstellung, sondern eine geschönte und zensierte Fassung: So wird die spätere Bearbeitung der Commentarii von Francesco Bandini-Piccolomini (1505–1588) über 300 Jahre lang die Rezeption des ersten Piccolomini-Pontifikats bestimmen.Die vorliegende Studie macht anhand eines textanalytischen Fassungsvergleichs Entwicklung, Motive und Wirkung der zensorischen Maßnahmen nachvollziehbar und gibt preis, was der Nachwelt hätte verborgen bleiben sollen. Kathrin Graf (geb. 1989) ist promovierte Historikerin und Gymnasiallehrerin in Bern.Subskriptionspreis für Bezieher der Reihe und für Vorbestellungen € 158,–, danach € 174,–  

174,00 €*
Gregor von Nyssa
Wilhelm Gessel (Hrsg.) Über das Sechstagewerk Verteidigungsschrift an seinen Bruder Petrus
Reihe: Bibliothek der griechischen Literatur (BGL)
Band-Nr. 49
ISBN: 978-3-7772-9900-6
Gregor von Nyssa (+ 394) verstand sich zeit seines Lebens als Schüler und geistiger Erbe seines älteren Bruders Basilius von Cäsarea. Dessen literaturgeschichtlich folgenreichen Homilien zum Sechstagewerk fügte Gregor die verhältnismäßig häufig rezipierte Abhandlung de conditione hominis an und schrieb, angeregt durch seinen jüngeren Bruder Petrus, eine weniger bekannte apologia in hexaemeron. Darin verteidigt er das Hexameron des Basilius gegen Kritiker, wagt aber auch den Versuch, den Schöpfungsbericht nach dem Prinzip der Folgerichtigkeit (Akoluthia) selbständig und betont wissenschaftlich auszulegen.Erst in neuerer Zeit erkannte man die Originalität von Gregors Hexameron. In diesem "genialen Werk" (Hans von Balthasar) gelingt es Gregor, die einzelnen Verse des biblischen Berichtes mit erstaunlicher systematischer Geschlossenheit zu deuten. Dabei werden nicht nur die Einwände jener Kritiker an Basilius aufgelöst und der Nachweis der Wissenschaftlichkeit des Schöpfungsberichtes erbracht. Gregor bietet auch eine vollständige Kosmogenie nach griechischem Vorbild, in die zudem, reichlich ausgelegt mit naturkundlichem Material, eine Reihe bemerkenswerter philosophischer Ideen eingeflochten ist. So etwa die Überzeugung von der Einheit von göttlichem Logos und Natur und der damit zusammenhängenden Substanzlosigkeit der Materie, oder die Überzeugung von der logischen und quantitativen Identität der Elemente und damit der physikalischen Unvernichtbarkeit der Welt.Der inhaltlichen Vielfalt entspricht ein mehrfacher Skopos, demzufolge das Werk in einem als Apologie, als philosophisch-theologischer Traktat und als biblischer Kommentar angesehen werden muß. Gregor selbst, der im Schöpfungsbericht eine "Isagoge zur Gotteserkenntnis" erblickte, war offenbar seinerseits bemüht, durch Beachtung der Akoluthia zur Gotteserkenntnis zu führen.Den einleitenden Ausführungen und der um Wörtlichkeit bemühten Übersetzung des griechischen kritischen Textes von G. H. Forbes (1855) sind kommentierende Anmerkungen angefügt. In ihnen werden philologische Fragen behandelt, wird den auslegungsgeschichtlichen ebenso wie den naturphilosophischen Voraussetzungen von Gregors Denken nachgespürt, Gregors exegetische Theorie berücksichtigt und auf seine großen theologischen und philosophischen Überzeugungen eingegangen, soweit sie für das Hexameron bedeutend sind.In einem Anhang ist das Verzeichnis der Werke Gregors, ihrer Ausgaben und deutschen Übersetzungen aktualisiert und ein vierteiliges Register (Bibelstellen, Antike Namen, Moderne Namen, Sachen und Begriffe) beigegeben.

98,00 €*
Christian Wiesner
Tridentinisches Papsttum und Trienter Residenzpflicht Römische Konzilsrezeption zwischen Kurienzentralismus und Seelsorgsreform (1563 – 1680)
Reihe: Päpste und Papsttum
Band-Nr. 49
ISBN: 978-3-7772-2124-3
Bis heute ist der nach der Reformation einsetzende universalkirchliche Machtzuwachs des Papsttums kaum verstanden. Sicher scheint nur, dass hierbei der Umsetzung des Konzils von Trient (1545 – 1563) ganz besonderes Gewicht zukam. Genau in diese Forschungslücke stößt die vorliegende Studie anhand des seinerzeit wichtigsten Reformanliegens des Konzils: der Residenzpflicht von Pfarrern und Bischöfen. Was heute selbstverständlich erscheint, war damals gänzlich anders. Vielmehr stellte die Abwesenheit von Geistlichen das seelsorgliche Hauptproblem überhaupt dar, dem man mit den neuen Beschlüssen konsequent entgegentreten wollte. Die Römische Kurie schuf hierfür eigens neue Verwaltungsorgane, um die zentralistisch koordinierte Implementierung der neuen Normen in den katholischen Territorien der Welt zu gewährleisten. Inwiefern dem Papsttum diese unter römischen Vorzeichen stehende Konzilsumsetzung gelingen sollte, arbeitet das Werk auf der Grundlage unerschlossenen Quellenmaterials erstmals im Detail heraus. Die Untersuchung kommt dabei zu dem erstaunlichen Ergebnis, dass Rom zwar seine Kompetenzen sukzessive erweiterte, der neu gewonnene Einfluss jedoch kaum über die italienische Halbinsel hinausreichte.Christian Wiesner, geb. 1979, Dr. theol., war Universitätsassistent für Kirchengeschichte an der Katholischen Privatuniversität Linz / Österreich und ist gegenwärtig Lehrer an einem Gymnasiumim Landkreis Marburg-Biedenkopf. Subskriptionspreis für Bezieher der Reihe und für Vorbestellungen € 148,–, danach € 164,–

164,00 €*
Claus Arnold, Giovanni Vian
La Redazione dell’Enciclica Pascendi Studi e documenti sull’antimodernismo di Papa Pio X
Reihe: Päpste und Papsttum
Band-Nr. 48
ISBN: 978-3-7772-2035-2
Kritische Edition der Quellen für das wichtigste Dokument des römisch-katholischen AntimodernismusMit der Enzyklika Pascendi dominici gregis von 1907 verordnete Papst Pius X. der römisch‑katholischen Kirche einen Antimodernismus, der in seinen theologischen, politischen und sozialen Auswirkungen mindestens bis hin zum II. Vatikanischen Konzil prägend blieb. Der vorliegende Band klärt erstmals umfassend den Entstehungsprozess von Pascendi, offenbart den Beitrag der verschiedenen geistigen Väter der Enzyklika, ihre Intentionen, Quellen und Feindbilder, und lässt nicht zuletzt den Anteil von Pius X. in neuer Weise hervortreten. Damit wird ein grundlegender Text der Kirchen‑ und Geistesgeschichte des 20. Jahrhunderts für die weitere Forschung kritisch erschlossen. The Encyclical Pascendi dominici gregis (1907) is one of the most momentous papal documents. Through Pascendi Pius X imposed an antimodernist agenda on the Roman Catholic Church with theological, political and social implications, palpable until the Second Vatican Council and well beyond. For the first time the present volume offers an exhaustive reconstruction of the making of Pascendi, its inspirators and authors, their intentions, sources and concepts of enmity. The role of Pius X in the redaction process is also elucidated in a new way. Thus, a fundamental text of the religious and intellectual history of the 20th century is made critically accessible for further research.(Languages: Italian, Latin, French. Abstracts in English)Claus Arnold is professor of Medieval and Modern Church History at Johannes Gutenberg-Universityin Mainz. Giovanni Vian is Professor of the History of Christianity and the Churches at the University Ca’ Foscari in Venice. Both have been working on the Modernist Crisis in Roman Catholicism for many years. Subskriptionspreis für Bezieher der Reihe € 136,-, Ladenpreis € 148,- Inhalt | IndicePremessaPrefaceI. La documentazione archivistica relativa all’enciclica Pascendi1. L’enciclica di Pio X Pascendi dominici gregis (1907)2. Gli atti ed il segretario: Vincenzo Sardi3. Joseph Lemius, principale autore della Pascendi4. Lemius e la parte dottrinale della Pascendi5. Il cardinale Vives y Tutó, Lemius e la parte disciplinare della Pascendi6. La redazione finaleAbstractII. Una complessa elaborazione testualeI passaggi finali della redazione della Pascendi1. Le edizioni della Pascendi Dominici gregis2. La duplice redazione manoscritta di Sardi3. L’introduzione delle note al testo (fine agosto 1907)4. Le bozze tipografiche delle versioni italiana e latina5. Una singolare variante, presente nella sola edizione italiana6. Le traduzioni « ufficiali » preparate dalla Santa Sede7. Dattiloscritti, manoscritti, testi editi: riprese e variazioni8. La questione del nuovo istituto per la promozione delle scienze« sotto la guida ed il magistero della cattolica verità »9. Il contesto in cui si svolse la preparazione dell’enciclica10. Il ruolo di Pio X11. Sulla datazione della Pascendi12. Per concludereAbstractIII. Documenti preparatori per l’EnciclicaPascendi Dominici GregisDoc. 1. Minuta autografa di Papa Pio XDoc. 2. Albert Maria Weiß OP a Giuseppe Toniolo, Friburgo in Svizzera, 29 gennaio 1907Doc. 3. Promemoria anonimo manoscritto [Giuseppe Toniolo]Doc. 4. Bozza autografa del Cardinale Vives y TutóDoc. 5. Promemoria [Società Internazionale per il progresso della Scienza] manoscritto anonimo, senza titolo, attribuibile a Giuseppe TonioloDoc. 6. Joseph Lemius, Sunto del Sistema de’ ModernistiDoc. 7. Joseph Lemius, Partie théoriqueDoc. 8. Joseph Lemius, Partie morale [– pratique]Doc. 9. Biglietti autografi del Cardinale Merry del Val a Mons. Vincenzo SardiDoc. 10. Osservazioni del Cardinale Merry del Val, dattiloscrittoDoc. 11: Lettera di Giuseppe Toniolo a Giovanni Bressan, Pieve di Soligo, 22 agosto 1907Doc. 12: Sinossi:Enciclica Pascendi (versione italiana) – doc. 7 e 8 (Lemius)Fonti inediteFonti edite e bibliografiaIndice dei nomiIndice delle citazioni bibliche e patristiche e dei documenti del magistero ecclesiasticoAltre fonti

148,00 €*
Thomas Noll
Das Bildprogramm der Sixtinischen Kapelle in Rom Michelangelos Deckenfresken in der malerischen Gesamtausstattung von Sixtus IV. bis Paul III.
Reihe: Päpste und Papsttum
Band-Nr. 47
ISBN: 978-3-7772-1927-1
Die Forschungsliteratur über Michelangelos Deckenfresken in der Sixtinischen Kapelle füllt inzwischen eine Bibliothek; vielfach auch sind diese berühmtesten Fresken der Welt im Zusammenhang mit den Wandbildern von Perugino, Botticelli, Ghirlandaio und Rosselli sowie mit Michelangelos späterem Jüngsten Gericht untersucht worden. Trotzdem besteht erstaunlicherweise über die Deutung der Bilder noch immer keine Einigkeit. In der Auseinandersetzung mit zum Teil gewagten Thesen der Forschung unternimmt Thomas Noll eine eindringliche Gesamtinterpretation des Bildprogramms der Sixtinischen Kapelle. Erstmals interpretiert er konsequent sämtliche Motive vor dem Hintergrundeiner langen Tradition der Bibelexegese, der Christologie und der Ekklesiologie sowie im Kontext jeweils der kirchengeschichtlichen Situation. Deutlich wird damit der Wahrnehmungshorizont der zeitgenössischen Betrachter. Daraus ergibt sich ein schlüssiges Verständnis der drei Ausmalungsetappen und von deren Gesamtzusammenhang. Die Bilder erweisen sich zuletzt als Manifestation des päpstlichen Selbstverständnisses und Herrschaftsanspruchs. Die bildliche Ausstattung der Kapelle im Ganzen wird verständlich als zielgerichtete kirchenpolitische Geschichtsmalerei. Thomas Noll (geb. 1962) ist apl. Professor für Kunstgeschichte an der Universität Göttingen. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Kunst des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit sowie des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Subskriptionspreis für Bezieher der Reihe € 74,–, Ladenpreis € 88,– Inhalt "Das Bildprogramm der Sixtinischen Kapelle in Rom"VorwortEinleitungI. Die Ausmalung der Kapelle unter Sixtus IVI. 1. Das BildprogrammI. 2. Die Typologie des monarchischen Regiments und der Sukzession im AmtII. Michelangelos Deckenbilder unter Julius II.II. 1. Das BildprogrammII. 2. Die christologische PerspektiveII. 3. Die ekklesiologische PerspektiveIII. Michelangelos Jüngstes Gericht unter Clemens VII. und Paul III.III. 1. Das Weltgericht als Demonstration der SchlüsselgewaltIII. 2. Das Jüngste Gericht und die Münzprägungen von Benvenuto Cellini für Clemens VII.Schluß Quellen- und LiteraturverzeichnisAbbildungsnachweisNamensverzeichnisTafelteil

88,00 €*
Ulrich Köchli
Urban VIII. und die Barberini Urban VIII. und die Barberini Nepotismus als Strukturmerkmal päpstlicher Herrschaftsorganisation in der Vormoderne
Reihe: Päpste und Papsttum
Band-Nr. 46
ISBN: 978-3-7772-1720-8
Der Pontifikat Urbans VIII. Barberini (1623-1644) war nicht nur der längste des 17. Jahrhunderts, sondern stellt zugleich eine Epochenschwelle dar. Im Laufe der fast einundzwanzigjährigen Herrschaft dieses Papstes entwickelte Rom einen künstlerischen und kulturellen Glanz, der nach ganz Europa ausstrahlte. Gleichzeitig sank das Papsttum im Zuge der großen europäischen Konflikte, die im Dreißigjährigen Krieg eskalierten, zu einer politischen Macht zweiten Ranges ab. Eine intensive Verwandtenförderung etablierte die Angehörigen der Papstfamilie in den Kreisen des römischen Hochadels - und führte dazu, dass nicht lange nach dem Tod des Papstes eben diese Verwandten unter skandalösen Umständen ins französische Exil flüchten mussten. Die vorliegende Studie untersucht auf der Basis bisher unerschlossenen Quellenmaterials und innovativer Fragestellungen den Nepotismus als Strukturmerkmal päpstlicher Herrschaftsorganisation der Vormoderne und seine konkreten Auswirkungen auf die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen während des Dreißigjährigen Krieges. Die Herrschaft Urbans VIII. erweist sich dabei als ein Schlüsselpontifikat der Frühen Neuzeit.

184,00 €*
Viola Skiba
Honorius III. (1216–1227) Seelsorger und Pragmatiker
Reihe: Päpste und Papsttum
Band-Nr. 45
ISBN: 978-3-7772-1616-4
Rezension von Carolin Ann Triebler (RWTH Aachen) für "H-Soz-Kult" vom 03.04.2019 Das 13. Jahrhundert gilt als Schlüsselepoche in der Entwicklung der Papstgeschichte – als eine Zeit, in der bedeutende Persönlichkeiten die Leitung der Römischen Kirche übernahmen und die Weichen für die Zukunft stellten. Trotz der unbestreitbaren Bedeutung dieser Epoche wurde einigen ihrer Päpste bisher erstaunlich wenig Beachtung zuteil. Die vorliegende wissenschaftliche Untersuchung über den Papst Honorius III. will einen Beitrag dazu leisten, diese Lücke weiter zu schließen und versteht sich als erste grundlegende Aufarbeitung des honorianischen Pontifikats.Das Buch ist in vier Hauptteile gegliedert, deren erster dem Hintergrund und Werdegang Honorius’ III. gewidmet ist. Cencius, wie Honorius vor seinem Pontifikat hieß, war im administrativen Dienst an der Kurie aufgestiegen, bekleidete eine Reihe wichtiger Ämter und war ein enger Vertrauensmann zweier Päpste: Clemens’ III. (1187–1192) und Coelestins III. (1192–1198). Als Kämmerer der Römischen Kirche, Verfasser eines berühmten Zinsbuches (Liber Censuum) und Kanzleivorstand hatte Cencius großen Einfluss und war mit den Vorgängen der Kurie bestens vertraut.Während des Pontifikats Innozenz’ III. trat er zwar etwas in den Hintergrund, war aber weiterhin in Rom präsent und widmete sich stärker den pastoralen Verpflichtungen, die das Amt des Kardinalpresbyters von SS. Giovanni e Paolo (seit 1200) mit sich brachte. Administration und Seelsorge standen später auch im Mittelpunkt seines eigenen Pontifikats. Als er nach dem Tod Innozenz’ im Sommer 1216 zu dessen Nachfolger gewählt wurde, war dies eine Überraschung, der jedoch gleichzeitig eine Folgerichtigkeit innewohnte. Als erfahrener und fähiger Administrator und Kardinal mit einer starken persönlichen Präsenz in Rom schien er bestens geeignet, die Führung der Kirche zu übernehmen und die zahlreichen anstehenden Herausforderungen anzugehen. Die Umsetzung der Beschlüsse des Vierten Laterankonzils (1215) und der für 1217 angekündigte Fünfte Kreuzzug gehörten ebenso zu seinen drängendsten Aufgaben wie die Friedenswahrung in Europa und der Kampf gegen häretische Bewegungen. In all diesen Bereichen entfaltete Honorius III. eine lebhafte Aktivität.Drei große Felder werden besonders in den Blick genommen. Im ersten Abschnitt geht es um die Bedeutung der Seelsorge und die Förderung der Predigt durch den Pontifex. Dieser Bereich war eng verknüpft mit seiner dezidierten Förderung der «Neuen Orden» (Dominikaner und Franziskaner), mit deren Stifter er zusammentraf und deren Regeln er bestätigte. Honorius III. hatte dabei wesentlich mehr Anteil an der Ausdifferenzierung des Predigerordens als dies bisher gewürdigt wurde. Auch die Entwicklung des Franziskanerordens begleitete der Papst mit äußerstem Wohlwollen und begann noch in den letzten Jahren seiner Amtszeit damit, beide Orden für die Kirche nutzbar zu machen und ihre Mitglieder als Prediger, Seelsorger und Missionare im päpstlichen Auftrag auszusenden.Nicht minder eindrucksvoll waren die Aktivitäten, die Honorius III. zugunsten des Kreuzzugs «in subsidium terrae sanctae» entfaltete, denen ein weiterer großer Abschnitt der Arbeit gewidmet ist. Das noch von Innozenz III. auf den Weg gebrachte Unternehmen war als Kreuzzug geplant worden, der gänzlich unter päpstlicher Ägide stand, was ein hohes Maß an organisatorischem Einsatz und erhebliche finanzielle Anstrengungen erforderte. Der Kreuzzug, der Honorius für die gesamte Dauer seines Pontifikates beschäftigen sollte, war ein Bereich, in dem der Papst auf seine Erfahrungen in der Administration zurückgreifen konnte. Das Kirchenoberhaupt war stark persönlich in die Organisation und Finanzierung des gesamten Unternehmens involviert. Erstmals sah sich die Kirche der Herausforderung gegenüber, eine Kreuzzugssteuer in der gesamten Christenheit zuverlässig einzutreiben, zu kontrollieren und zweckgebunden einzusetzen, wofür es bis dahin keine Erfahrungswerte gegeben hatte. An dieser Stelle gelang es Honorius, Pionierarbeit zu leisten.Eng mit dem Thema des Kreuzzuges verwoben, das per definitionem alle Christen betraf, war der Umgang des Papstes mit den Herrschern seiner Zeit. Exemplarisch werden im letzten Teil des neuen Bandes der Reihe drei Reiche und ihr wechselseitiges Verhältnis zum Heiligen Stuhl in den Blick genommen: Frankreich, England und das Römisch-Deutsche Reich. Trotz enorm schwieriger Ausgangsbedingungen und widerstreitenden Interessen gelang es dem Papst weitgehend, den Ausgleich zu schaffen und ein Gleichgewicht herzustellen. Insbesondere in seiner Haltung gegenüber Kaiser Friedrich II. war Honorius III. dabei weit weniger nachgiebig, als gemeinhin angenommen wurde. Am Ende entsteht ein außerordentlich differenziertes Bild eines Papstes, der weniger hierokratisch und demonstrativ agierte als sein Vorgänger und einige seiner Nachfolger. Sein Pontifikat zeigt sich jedoch als zukunftsweisend und seine Bedeutung erscheint in einem ganz neuen Licht.Erschlossen wird das umfangreiche Werk durch ein Namen- und Ortsregister mit sachbezogenen Erweiterungen.

198,00 €*
Maria T. Fattori
Benedetto XIV e Trento Tradurre il concilio nel Settecento
Reihe: Päpste und Papsttum
Band-Nr. 44
ISBN: 978-3-7772-1515-0
In diesem neuen Buch der Bologneser Historikerin Dr. Maria Teresa Fattori geht es um das kirchliche Kollegialinstitut der Diözesansynode, insbesondere um den 1748 erschienenen berühmten Traktat «De Synodo dioecesana», dessen Autor kein Geringerer als Prospero Lambertini, der spätere Papst Benedikt XIV. (1675–1758, Papst ab 1740), gewesen ist. Damit beschreitet Fattori das immer noch vergleichsweise wenig beackerte Feld der Papsttumsgeschichte des 18. Jahrhunderts und nimmt eine Person in den Blick, die einer liberalen Kirchengeschichtsschreibung immer schon als einsame Lichtgestalt in der Reihe der Pontifices des Aufklärungsjahrhunderts gegolten hat. Jenseits überkommener, komplexitätsreduzierter Stereotype zeichnet die Autorin ein äußerst differenziertes, kritisch-würdigendes Bild dieses durchaus oszillierenden Papstes, in dessen weit gespanntes kirchenreformerisches Werk einerseits die Ergebnisse zeitgenössischer Wissenschaften eingeflossen sind, der andererseits aber auch die Ehre und jurisdiktio nellen Vorrechte des Apostolischen Stuhles gesamtkirchlich zu festigen und subtil aus zubauen verstand.Auf der Grundlage einer genauen Analyse von Lambertinis hoch gelehrtem Werk über die Diözesansynode geht Fattori der Frage nach, inwiefern hier eine authentische Trient-Adaptation stattfindet. Bekanntlich haben sich die Väter des Tridentinums (das Konzil von Trient fand in drei Phasen zwischen 1545 und 1563 statt) von einer Wiederbelebung des Institutes der Diözesan- und Provinzialsynode für die gesamtkirchliche Verwirklichung der tridentinischen Reform und für einen neuen Selbstvollzug des Bischofsamtes ungemein viel versprochen. Aber es kam zu mannigfachen Transformationen im posttridentinischen Synodenwesen und es konnten, nach einem kurzen Aufblühen in den letzten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts, die Partikularsynoden in den meisten europäischen Ortskirchen längst nicht jene Kraft eines autonomen legislativen und judikativen Reforminstrumentes entwickeln, die das Konzil von ihm erwartet hatte. Überzeugend führt Fattori vor, auf welche Weise Benedikt XIV. das diözesane Synodenwesen im Rahmen seiner umfassenden Reformvorstellungen zu steuern versuchte. Geradezu frappierend sind die Unterschiede, die sie etwa zum prototypischen Mailänder Synoden-Modell eines Carlo Borromeo aus dem 16. Jahrhundert aufzuzeigen vermag. So eröffnet das Buch Fattoris einen tiefenscharfen Einblick in den Prozess einer «Übersetzung» («traduzione») des Konzils von Trient, wie sie durch einen bedeutenden Papst im Blick auf die Herausforderungen und Bedingungen des wesentlich von gallikanischen und jansenistischen Konflikten geprägten 18. Jahrhunderts stattgefunden hat.Das italienischsprachige Werk enthält einen biographischen Abriss Benedikts XIV. sowie ein Namen- und Ortsregister.

189,00 €*
Gregor von Nyssa
Wilhelm Gessel (Hrsg.) Briefe Reihe: Bibliothek der griechischen Literatur (BGL)
Band-Nr. 43
ISBN: 978-3-7772-9701-9
Das Briefcorpus Gregors von Nyssa bietet durch die Vielfalt der von Gregor angesprochenen Themen einen hochinteressanten Einblick in Wirken und Schaffen des Kirchenvaters (geb. um 334, gest. nach 394).Überlieferungshistorisch hat das Briefcorpus zwei Teile: den ersten bilden die in verschiedensten Handschriften überlief'erten Briefe 1 - 3, den zweiten die in drei Handschriften mit gemeinsamer Quelle überlieferten Briefe 4 - 30, von denen zwei von Gregors Korrespondenten stammen.Die Briefe geben in unterschiedlicher Hinsicht Einblick in Leben und Werk Gregors. Die Briefe 4 - 30 spiegeln eine kurze, bewegte Phase seines Lebens wider. In ihnen lernen wir (Gregor sowohl in seinem Unmut über seine Zeit in Sebaste kennen als auch in seinen verschiedenen Funktionen als Bischof von Nyssa in der Sorge für vertraute Personen, als Schriftsteller, als Streiter für den rechten Glauben, aber auch als Kirchenbauer und als Privatperson. Ebenso legen die späteren Briefe 1 - 3 ein beredtes Zeugnis ab von persönlichen und theologischen Auseinandersetzungen wie von seiner Funktion als Ratgeber in speziellen Fragen.Fast jeder Brief zeigt eine sorgfältige Komposition. Gregor versteht es, die Gestaltung seiner Briefe dem jeweiligen Adressaten anzupassen. Dabei zieht er geschickt alle Register seiner großen klassischen als auch christlichen Bildung und verleiht so jedem Brief ein spezielles Kolorit.Die vorliegende deutsche Übersetzung, die erstmals alle Briefe auf der Grundlage der textkritischen Ausgabe der Gregorii Nysseni Opera umfaßt, ist bemüht, die Eigenheiten des griechischen Originals so weit wie möglich zu bewahren, um auf diese Weise dem des Altgriechischen nicht mächtigen Leser Einblick in die Struktur des Originals zu geben.Die Übersetzung wird erläutert durch eine Einleitung und Anmerkung. Sie bieten dem Leser auf der Grundlage der aktuellen Forschungslage eine schnelle Orientierung zu Sachfragen und in der Forschung kontrovers behandelten Problemen des Briefcorpus. Die Einleitung stellt die einzelnen Briefe thematisch geordnet vor und entwickelt unter Berücksichtigung der handschriftlichen Überlieferung und inhaltlicher Zusammenhänge einen Datierungsansatz für die Briefe.Der Band wird durch vier Register erschlossen und bietet darüber hinaus sowohl ein Verzeichnis der Briefe Gregors als auch ein Gesamtverzeichnis seiner Werke mit Auflistung textkritischer Ausgaben und bereits vorhandener deutscher Übersetzungen.

68,00 €*
Peter Herde
Bonifaz VIII. (1294–1303) Erster Halbband: Benedikt Caetani
Reihe: Päpste und Papsttum
Band-Nr. 43
Teilband/Heft: 1
ISBN: 978-3-7772-1508-2
Bonifaz, dessen Pontifikat von 1294 bis 1303 währte, war einer der bedeutendsten Päpste des Mittelalters und bereits vor seiner Wahl zum Papst Jahrzehnte lang führend in der päpstlichen Politik im Mittelmeerraum und in Westeuropa tätig; die Rolle, die er dabei spielte, ist das Thema dieses ersten Bandes. Nach dem Rücktritt Cölestins V. wurde Benedikt Caetani wegen der kritischen Lage bereits im ersten Skrutinium am 24. Dezember 1294 in Neapel mit der notwendigen Zweidrittelmehrheit zum Papst gewählt. Die Wahl war damit auf einen der international erfahrensten Kardinäle gefallen, der freilich wegen seines herrischen Auftretens sicher nicht allen Kardinälen sympathisch war.

158,00 €*
Cornelia Scherer
Der Pontifikat Gregors IV. (827 – 844) Vorstellungen und Wahrnehmungen päpstlichen Handelns im 9. Jahrhundert
Reihe: Päpste und Papsttum
Band-Nr. 42
ISBN: 978-3-7772-1308-8
Bisher konzentrierten sich Forschungen zu Papst Gregor IV. (827-844) vor allem auf seine Reise ins Frankenreich im Jahr 833 und befassten sich davon ausgehend mit der Frage des Verhältnisses von Papsttum und Kaisertum im 9. Jahrhundert. In dieser Untersuchung wird nun erstmals der Pontifikat Gregors IV. umfassend und unter Beachtung aller Quellen dargestellt. Das Quellenmaterial lässt sich nach den Entstehungsorten in drei Gruppen einteilen: römisch, italisch und fränkisch. Jede dieser Gruppen berichtet unterschiedlich über das päpstliche Handeln, denn die Autoren hatten je eigene Vorstellungen vom Papsttum, die bestimmten, was und wie über Gregor IV. geschrieben wurde. In den römischen Quellen erscheint der Papst als souveräner Stadtherr. Die Vita des Papstes im Liber pontificalis berichtet vor allem über seine umfangreichen Bauten und Schenkungen in der Stadt und ihrem Umland. Die römischen Texte zeichnen das Bild einer päpstlichen Stadtherrschaft, bei der die Karolinger, die als Kaiser die Oberherrschaft in Rom hatten, keine Rolle spielten. Die Wahrnehmung des päpstlichen Handelns auf der italischen Halbinsel war abhängig von der Rolle, die Gregor IV. gegenüber den Berichtenden innehatte. Obwohl es hin und wieder zu Konflikten zwischen dem Papst und einzelnen Bischöfen oder Klöstern kam, lassen die Quellen doch auf eine funktionierende Zusammenarbeit schließen, was sich in der Wahl der päpstlichen Gesandten aus diesem Personenkreis zeigt. Die Kooperation mit Kaiser Lothar I., dem Karolinger auf der italischen Halbinsel, gestaltete sich hingegen schwierig, da dieser unter anderem auf Kirchenbesitz zurückgriff, um sein Gefolge auszustatten. Die päpstlichen Kontakte zu Ludwig dem Frommen waren durch den Willen zur Zusammenarbeit geprägt. Selbst im Konflikt zwischen dem Kaiser und seinen Söhnen, der Gregors Reise über die Alpen bedingte, wurde die Kommunikation aufrechterhalten. Was der Papst allerdings mit seiner Reise über die Alpen bezweckte, bleibt unklar: Die fränkischen Historiographen berichten von Absichten des Papstes, die jeweils zur Intention des Autors passen, die römischen Quellen schweigen und ein Brief Gregors IV. an die fränkischen Bischöfe, der bisher als päpstliche Absichtserklärung gelesen wurde, ist wohl eine Fälschung. An dieser Episode wird besonders deutlich, wie der Papst zur Projektionsfläche für die eigenen Anliegen wurde. Nach dem Tod Ludwigs des Frommen ist nur noch ein Kontakt zwischen dem Papst und den Karolingern bezeugt. Folglich ist die Ansicht, der Verfall des Karolingerreiches habe per se den päpstlichen Einfluss nördlich der Alpen gestärkt, nicht haltbar. Der Bedeutungszuwachs der Päpste im 9. Jahrhundert scheint mehr einer allgemein fränkischen Rom-Orientierung geschuldet, wie die Übernahme römischer Liturgiepraktiken oder der Erwerb römischer Reliquien zeigen. Für die Klöster nördlich der Alpen war der Papst Rechtsgarant, so dass auf Gregor IV. Privilegien gefälscht wurden. Dies alles geschah jedoch nicht aus päpstlicher Eigeninitiative, sondern auf Anfrage von außen hin. Die detaillierte Analyse der Quellen zeigt, wie sehr die Darstellungsabsichten einzelner Autoren das Bild päpstlichen Handelns in diesen ereignisreichen Jahren prägten. Zudem wird deutlich, dass in dieser Zeit die Orientierung an römisch-päpstlichen Praktiken zunahm. Somit ist schon in der Regierungszeit Gregors IV. die Basis für den Aufstieg des Papsttums in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts auszumachen. Dieser machte die Päpste zunehmend zur Entscheidungsinstanz in politischen und juristischen Fragen. Das Buch enthält fünf Abbildungen, sieben Diagramme, ein ausführliches Quellen- und Literaturverzeichnis sowie ein Register der Orts- und Personenname.

158,00 €*
Achim T. Hack
Gregor der Große und die Krankheit Reihe: Päpste und Papsttum
Band-Nr. 41
ISBN: 978-3-7772-1227-2
Gregor der Große (* um 540), von September 590 bis März 604 Inhaber der Cathedra Petri, gehört ohne Frage zu den bedeutendsten Päpsten des Mittelalters. Einer einflussreichen Senatorenfamilie Roms entstammend, schlug er zunächst die Ämterlaufbahn ein, entschloss sich aber nach dem Tod seines Vaters zur Gründung eines Klosters, in das er selbst eintrat. Später weilte er als päpstlicher Vetreter am kaiserlichen Hof in Konstantinopel und lernte in dieser Zeit neben zwei Kaisern auch zahlreiche Persönlichkeiten kennen, mit denen ihn oft noch Jahre später eine enge Freundschaft verband. Gregor der Große ist nicht zuletzt wegen seines umfangreichen theologisch-literarischen Åuvres der Nachwelt im Gedächtnis geblieben - und dies bis zum heutigen Tage. Dazu gehören sein 35 Bücher umfassender Hiobkommentar, die nicht weniger bekannte «Regula pastoralis», mehrere Predigtzyklen und ein Hoheliedkommentar sowie seine zeitweise in ihrer Autorenschaft umstrittenen «Dialogi»; nicht zu vergessen die einzigartige Sammlung von mehr als 850 Briefen aus seiner päpstlichen Amtszeit. Sowohl im Leben Gregors als auch in seinen Schriften spielt Krankheit eine erhebliche Rolle, und zwar in ganz unterschiedlichen Zusammenhängen. Unmittelbar nach seiner Wahl zum Papst musste er auf die Pest, reagieren, die im Jahre 590 in der Stadt am Tiber wütete. Er hatte aber auch selbst mehr als einmal Krankheiten zu erdulden,, in den letzten Jahren prägten sie geradezu sein Leben. In seinen Briefen tauschte er sich immer wieder mit Leidensgenossen aus, nahm Anteil an ihrem Schicksal und versuchte sie zu trösten. Wie kein anderer Theologe seiner Zeit reflektierte er über den Sinn von Gesundheit und Krankheit, und zog seelsorgerliche Folgerungen daraus. Auffällig ist ferner, welch große Rolle medizinische Metaphern und Vergleiche in seinen Werken spielen. Der Priester beziehungsweise Bischof ist für ihn vor allem ein Seelenarzt. Einen völlig anderen Zugang erlauben die anekdotenhaften Geschichten in seinen Dialogen; sie zeigen Kranke und Behinderte eingebettet in ihre jeweilige Lebensrealität. In der Umgebung des Papstes lässt sich ferner eine ganze Reihe von Ärzten - sogar aus Alexandrien - identifizieren. In den Bereich des Kirchenrechts, führt schließlich das Problem der bischöflichen Amtsführung, im hohen Alter und bei schwerer Krankheit; viele diesbezügliche Entscheidungen des Papstes gingen später in das Decretum Gratiani (Sammlung des Kirchenrechts) ein. Dieses Werk schließt nicht nur eine große Forschungslücke, sondern zeigt auch, dass körpergeschichtliche und papstgeschichtliche Perspektiven durchaus kein Widerspruch sind. Insofern bietet es viele Anregungen für weitere Untersuchungen in diesem Bereich. - Das Buch enthält ein umfangreiches Quellen- und Literaturverzeichnis, und wird durch vier ausführliche Register: , Personen-, Orts-, Sach- und Stellenregister, erschlossen. Der Autor ist Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Jena.

158,00 €*
Chrysostomus Johannes
Wilhelm Gessel (Hrsg.) Acht Reden gegen Juden Reihe: Bibliothek der griechischen Literatur (BGL)
Band-Nr. 41
ISBN: 978-3-7772-9525-1
Nach mehr als 250 Jahren wurden diese Reden des Johannes Chrysostomus (349?-407), der von der Nachwelt die Bezeichnung "Goldmund" erhielt, wieder in die deutsche Sprache übertragen. Das Wagnis war groß, nicht nur wegen des "boshaften" Inhalts der 386/387 gehaltenen Reden, sondern auch im Blick auf den besonderen Schwierigkeitsgrad der harten Ausdrucksweise des Antiocheners.Johannes' acht Reden gegen Juden richten sich in erster Linie gegen "judaisierende" Christen in Antiochien. Äußerungen des Johannes lassen vermuten, daß viele Christen in Antiochien Sympathien für das Judentum hegten. Die Reden wenden sich aber auch gegen Juden und versuchen, diese in den Augen der Christen und "Heiden" schlechtzumachen.Nicht mit Redeschmuck wollte Johannes prunken, sondern die Zuhörer zur "Heiligkeit" führen und die Einheit der Kirche fördern. Dazu bediente er sich des Attischen in asianischer Form. Komplizierte Wortfiguren und Vergleiche waren in ein lesbares Deutsch zu bringen, das die Gefälligkeit in Melodik, Rhythmus und Stil der johanneischen Redeweise widerspiegelt und zugleich seine polemisch-pamphletistische, sympathielose Grundhaltung offensichtlich werden läßt.Rudolf Brändle, der zugleich die Übersetzung sorgfältig überprüfte, bietet in der Einleitung ein auf den neuesten Stand gebrachtes Biogramm des Autors. Alle Fragen, beginnend mit dem Quellenproblem bis zu Absetzung, Exil und Tod des Johannes, sind minutiös dargestellt. Die Reden werden in die Zeitgeschichte integriert, in die Adversus-Judaeos-Literatur eingeordnet und abschließend die Wirkungsgeschichte erörtert. Die Anmerkungen von Rudolf Brändle stellen einen eigenständigen Kommentar dar, der die einschlägigen Fragestellungen aufgreift. Ein erschöpfendes Literaturverzeichnis sowie die Auflistung der Werke des Johannes mit deren Ausgaben und Übersetzungen gestalten diesen Band zu einem vorzüglichen Arbeitsinstrument, das durch ein vierfaches Register (Bibelstellen, antike Namen, moderne Namen, Sachen und Begriffe) detailliert erschlossen wird.

98,00 €*