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Bodo Plachta

Editionswissenschaft

Handbuch zu Geschichte, Methode und Praxis der neugermanistischen Edition

Titelinformation "Editionswissenschaft"

Das aktuelle und umfassende Handbuch der neugermanistischen wissenschaftlichen Editorik

Theorie, Methodik und Praxis des Edierens von Werken der Literaturgeschichte gehört zu den Grundlagenwissenschaften der Germanistik und aller anderen Philologien. Das wissenschaftlich kontrollierte Edieren schafft überhaupt erst den Gegenstand der Literaturgeschichte und der Literaturwissenschaft, einen gesicherten und verlässlichen Text (der im übrigen auch ein Musikstück oder ein Film sein kann). Deshalb braucht das wissenschaftliche Edieren sowohl eine strenge Methodik als auch eine Art Ethos: Treue zum Text, Trennung von Befund und Deutung, autoritätsfreie Dokumentation. Die Editionstechniken sind hingegen zuweilen radikalen Wandlungen unterworfen, etwa gerade jetzt mit der Nutzung digitaler Technologie im Editionswesen.
Dieses Handbuch erschließt umfassend Geschichte und aktuellen Stand der Editionswissenschaft am Gegenstandsbereich der neueren deutschsprachigen Literatur. Es eröffnet den Zugang zu den zentralen Forschungsproblemen und Fachdiskursen und eignet sich insofern sowohl als grundlegendes Lehrbuch als auch zur Selbstreflexion schon erfahrener PraktikerInnen.

Bodo Plachta (geb. 1956) ist Germanist, Editionswissenschaftler und Editor. In zahlreichen Veröffentlichungen setzte er sich mit Theorie und Praxis der germanistischen Edition auseinander, er edierte Werke von Lessing, Schiller, Goethe, Droste-Hülshoff, Klaus Mann und ist Mitherausgeber des internationalen Jahrbuchs „editio“.

Inhalt "Editionswissenschaft. Handbuch zu Geschichte, Methode und Praxis der neugermanistischen Edition"

Vorwort

Der Nutzen von Editionen
Editorische Grundlagenforschung auf dem Prüfstand
Editionsangebot – Editionstypen

Editionswissenschaft und ihre Geschichte
Überlieferung oder Entstehung?
Gründerzeiten einer modernen Editionswissenschaft
Textgenese: Kernstück einer Edition
Systematisierung und Perfektionierung der Editionstechnik
Editionswissenschaft als Textwissenschaft

Edition und Institutionen
Im Schatten der Politik
Forschungsförderung
Bibliothek und Edition
Archiv und Edition
Studium und Edition
Interessenvertretungen

Arbeitsweisen
Kopfarbeiter
Papierarbeiter
Schreiben als Prozess

Überlieferung
»recensio« und »examinatio«
Medium und Material
Drucke
Typographie
Handschriften
Schreibwerkzeuge und Schrift
Digitale Texte – Digitale Quellenkunde

Der Edierte Text
Der »ächte« Text
Der »Vermächtniß«-Text
Der »beste« Text
»Faktizität der Texte«, »Textdynamik« und »differenzierte Umschrift«
Respekt vor dem Text

Textgrundlage
Paradigma: Die Leiden des jungen Werthers
»Späte Hand« oder »frühe Hand«?
Autorisation
Grenzen der Autorisation
Sonderfall nachgelassene Texte?

Textkonstitution
Klassische Emendation
Textfehler
Editionsverfahren für Briefe, Notiz- und Tagebücher

Varianten und Textgenese
Lob der Variante
Textgenese und Edition
Apparatmodelle

Entstehung und Wirkung
Entstehungs- und Textgeschichte
Wirkungsgeschichte

Erläuterungen und Kommentar
Erläuterungen und Kommentar als Instrumente der Texterschließung
Kommentar und Interpretation
»Rückkehr zum Kommentar«

Editionswissenschaft – ohne Grenzen
Editorische Zielvorstellungen und Standards im internationalen Kontext
Interdisziplinäre Anknüpfungspunkte und Abgrenzungen

Edition im digitalen Zeitalter
Textverarbeitung und Informationstransfer
Herausforderungen durch den Medienwandel
Mehrwert digitaler Editionen
Textgenese und Multiperspektivität

Fachbegriffe
Verzeichnis editorischer Fachbegriffe

Bibliographie
Abbildungsnachweis
Register
Personen
Werke
Ausgaben
Sachen und Begriffe