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Heinz Erich Stiene (Hrsg.)

Drei Augustinus-Biographien des XII. Jahrhunderts

Ivo von Chartres – Rupert von Deutz – Philipp von Harvengt

Titelinformation "Drei Augustinus-Biographien des XII. Jahrhunderts"

Herausgegeben, übersetzt und kommentiert von Heinz Erich Stiene

In den bewegten Zeiten der Kirchenreform nach der Jahrtausendwende erlangt der heilige Augustinus (354 – 430) eine neue hohe Wertschätzung. Die Theologen der Epoche suchen die gültigen Antworten auf ihre Fragen zunehmend im Werk des großen Kirchenvaters, und einige der sich damals bildenden Ordensgemeinschaften erwählen sich jene kanonische Lebensform zum Vorbild, die Augustinus als Bischof von Hippo einst selbst begründet hatte. Aus den gewandelten Verhältnissen erwuchs auch ein neues Interesse an Augustins Biographie. Zwar lagen mit dessen eigenen Confessiones und der Vita Augustini seines Schülers Possidius seit Jahrhunderten authentische Quellen über das Leben des Kirchenvaters vor, aber diese entsprachen nicht mehr in allen Belangen den Erwartungen des hohen Mittelalters. So gestalteten der Kanonist Ivo von Chartres († 1115), der Benediktiner Rupert von Deutz († 1129) und der Prämonstratenser Philipp von Harvengt († 1183) ihre Augustinus-Biographien nach ihren persönlichen Temperamenten, den geistlichen Zielsetzungen und den Bedürfnissen ihrer jeweiligen Adressaten faszinierend unterschiedlich. Die drei Augustinus-Biographien des XII. Jahrhunderts werden hier erstmals in einer Übersetzung mit Kommentar vorgelegt; zugleich wird Ivos bisher ungedruckte Augustinusvita erstmals ediert.

Heinz Erich Stiene ist Mittellateinphilologe und Akademischer Oberrat i. R. am Institut für Altertumskunde der Universität Köln. Von seinen zahlreichen Publikationen zur Literatur des frühen und hohen Mittelalters liegt bei Hiersemann die Erstübersetzung von Gervasius von Tilbury, »Kaiserliche Mußestunden« vor (BML 6 und 7).

Subskriptionspreis für Bezieher der Reihe und für Vorbestellungen € 148,-, danach € 164,-

Inhalt "Drei Augustinus-Biographien des XII. Jahrhunderts. Ivo von Chartres - Rupert von Deutz - Philipp von Harvengt"

Vorwort

Literaturverzeichnis

I. Einführung
Augustinus im hohen Mittelalter
Augustinus im frühen Mittelalter: eine Autorität der Väterzeit unter mehreren
Die Augustinus-Biographen des Hochmittelalters:
Die beiden Hauptquellen der drei Biographien: Augustins Confessiones und die Vita sancti Augustini des Possidius
Zu den drei Übersetzungen

II. Ivo von Chartres, Vita S. Augustini
Biographisches zu Ivo von Chartres
Ivos Werke
Ivo und Augustinus
Ivos Vita Augustini (Excepciones)
Ivos Vita und die Lectiones des Augustinusoffiziums (XII. Jahrhundert)
Zur Druckfassung von Ivos Excepciones
Ivo von Chartres, Excepciones
Ivo von Chartres
Ivos Auszüge aus der Augustinusvita des Possidius
Krankheit und Tod Augustins nach den Lesungen 7, 8 und 9 des Offiziums

III. Rupert von Deutz, Leben des heiligen Augustinus (BHL 791)
Überlieferung und Edition
Rupert von Deutz: vernachlässigter Hagiograph – geachteter Theologe
Zum Aufbau von Ruperts Augustinusvita
Rupert als deutender Mittler von Augustins Leben
Ausblick
Textkritische Probleme und Corrigenda zu Schramas Edition der Vita s. Augustini
Zur Textgestaltung der Übersetzung
Leben des heiligen Augustinus, Bischofs von Hippo

IV. Philipp von Harvengt, Vita beati Augustini (BHL 793)
Philipp von Harvengt: eine biographische Skizze
Philipps Werke
Philipps Vita beati Augustini
Zwei Sermones über Augustinus in einem Lektionar aus der Abtei Bonne-Espérance
Philipp von Harvengt, Das Leben des heiligen Augustinus, Bischofs von Hippo
Namen- und Sachregister

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«Otia imperialia», 'Kaiserliche Mußestunden´ nannte der Engländer Gervasius von Tilbury (um 1155/60 bis nach 1222) sein bedeutendstes Werk, das er um 1215 dem deutschen Kaiser Otto IV. zueignete. Es besteht aus drei «Büchern» und enthält das aus mehreren Quellen gesammelte historische und geographische Wissen, das im Hochmittelalter über die Welt verfügbar war. Diese Darstellungen ergänzte Gervasius um die unterhaltsame Beschreibung außergewöhnlicher, unerklärlicher und oftmals spukhafter Phänomene, von denen er gelesen oder auf seinen zahlreichen Reisen im Dienste von Königen und Erzbischöfen gehört hatte. Besonders authentisch sind die Berichte über wundersame Erscheinungen an den Orten seines beruflichen Wirkens, namentlich in England, Italien und in seiner südfranzösischen Wahlheimat. Mit den «Kaiserlichen Mußestunden» liegt nunmehr die erste deutsche Gesamtübersetzung von Gervasius´ Hauptwerk vor. In der Einleitung werden die Biographien des Autors und des kaiserlichen Widmungsträgers ebenso vorgestellt wie die Rezeption und die Textgeschichte der «Mußestunden». Behandelt wird auch die lange umstrittene Frage, ob Gervasius als Urheber der Ebstorfer Weltkarte gelten darf. Ein ausführliches Register erschließt das vielschichtige Werk.

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