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Tobias Daniels

Die Verschwörung der Pazzi

Ein politischer Skandal und seine europäischen Resonanzen

Titelinformation "Die Verschwörung der Pazzi"

Für dieses Werk hat der Autor 2022 den Preis der Humboldt-Universität für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Mittelalterlichen Geschichte verliehen bekommen.

Das Attentat im Dom – und seine Folgen

An Sonntag, dem 26. April 1478, wurde im Dom von Florenz Giuliano dei Medici ermordet, sein Bruder Lorenzo entrann mit knapper Not. Es war der Höhepunkt der »Verschwörung der Pazzi«, einer Intrige, in die selbst der Papst verstrickt war. Worum ging es bei dem Komplott, wer zog eigentlich die Fäden? Wie reagierten die Medien der Zeit, wie die politisch engagierten Autoren und Künstler? Unter Berücksichtigung aller Quellen – von denen etliche bisher unbekannte in einem Anhang erstmals ediert werden – zeigt das Buch, wie aufmerksam der Konflikt als Skandal von europäischem Ausmaß wahrgenommen wurde. Wirtschaftliche Verwerfungen, publizistische Kampagnen, Exkommunikation, Interdikt und Krieg waren die Folge sowie schließlich eine intensive diplomatische Involvierung der europäischen Mächte in die Versuche zu seiner Lösung. Die Resonanzen in der europäischen Erinnerungskultur prägen noch heute das Bild des Medici‑Regimes, des Papsttums und der Kultur der Renaissance.

Tobias Daniels (* 1981) ist Privatdozent für Mittelalterliche Geschichte und habilitierte sich mit diesem Buch an der LMU München.

Subskriptionspreis für Bezieher der Reihe und für Vorbestellungen € 158,–, danach € 174,–

Inhalt

Vorwort

Einleitung: Universa prope Europa
1. Forschungskontext
2. Ereignisgeschichtliche Hinführung

I. Vil böses in walischen landen.
Spuren eines Kommunikationsereignisses
1. Italienische Quellen
2. Europäische Chronistik
3. Diffusionswege
4. Quellen der Chronisten
5. Rom als Nachrichtenzentrum
6. Kuriengesandte
Fazit

II. Ökonomische Verwerfungen
1. Papstfinanz ohne Medici
2. Das Schicksal der Pazzibank
3. Ein Wirtschaftsprozess in Brügge
Fazit

III. Exkommunikation, Interdikt, Publizistik und Krieg

IV. Internationale Gesandtschaften
1. Frankreich
2. Iberische Halbinsel (Kastilien/Aragón)
3. England
4. Ungarn und Polen
5. Schweiz, Tirol, Elsass
6. Der Kaiserhof
7. Burgund
Fazit

V. Die europäischen Mächte in Rom
1. Die Gesandten und ihre Berichte
2. Zähe Verhandlungen
3. Eklat um die Obödienz von Genua
4. Gescheiterte Vermittlung
Fazit

VI. Ein italienischer Frieden im europäischen Kontext
1. Nachverhandlungen nördlich der Alpen
2. Die Nürnberger Reichsversammlung 1479
3. Ein italienischer Frieden ?
Fazit

VII. Längerfristige Resonanzen
1. Die Verschwörung in Papst- und Kurienkritik
2. Reaktionen im deutschen Humanismus des 16. Jahrhunderts
3. Die Florentiner Geschichtsschreibung und Machiavelli
4. Die Papsthistoriographie (15. – 17. Jahrhundert)
5. Literatur und Kunst von der Secret History zur Romantik
6. Die Renaissancegeschichtsschreibung (18./19. Jahrhundert)
Fazit

Schluss

Beilagen: Edition ungedruckter Quellen aus den Jahren 1478 – 1480

Abkürzungsverzeichnis

Archiv- und Literaturverzeichnis
1. Ungedruckte Quellen
2. Gedruckte Quellen und Literatur

Namensregister
Ortsregister