Zum Hauptinhalt springen
Christiane Hansen, Olga Artsibacheva

Deutschsprachige Orpheus-Libretti des 17. Jahrhunderts

Zweiter Halbband

Titelinformation "Deutschsprachige Orpheus-Libretti des 17. Jahrhunderts"

Nur wenige Gestalten der antiken Mythologie spielen eine so bedeutende Rolle in der europäischen Kultur wie der Sänger und Leierspieler Orpheus. Als Überwinder der Unterwelt, als vorbildlich Liebender und als Inbegriff des Künstlers entfaltete er über Jahrhunderte hinweg eine einzigartige Wirkung auf Künste und Literatur.

Eine herausragende Bedeutung gewann der Orpheus-Mythos in der frühen Geschichte der
Oper. Dies gilt nicht nur für die Gründungstexte der Gattung in der italienischen Renaissance – so etwa Rinuccinis und Peris «Euridice» (Florenz 1600) oder Monteverdis «L’Orfeo» (1607) –, sondern auch für die ersten Opern, die im 17. Jahrhundert im deutschsprachigen Bereich aufgeführt wurden. Dort etablierte sich die Oper binnen weniger Jahrzehnte als zentrale Literaturform – vielleicht als die bedeutendste theatrale Gattung überhaupt. Dies manifestiert sich in zahlreichen gedruckten Operntextbüchern, die bei den Aufführungen verkauft wurden. In diesem Zusammenhang bezeugen die Transformationen des Orpheus-Mythos die Produktivität und Wandlungsfähigkeit der innovativen Gattung Libretto, die sich im Verlauf des Jahrhunderts nicht nur ständig neue Stoffe, sondern auch neue soziale Formationen erschloss und so den Weg vom höfischen Theater auf die Schulbühne sowie auf die frühen bürgerlichen, kommerziellen Bühnen fand.

Die vorliegende Edition versammelt anthologisch acht dieser Libretti. Sie reicht von August Buchners Orpheus-Oper, die 1638 in Dresden aufgeführt wurde und nun erstmals in moderner Edition vorgelegt wird, bis hin zu bislang kaum erschlossenen Produktionen kleinerer Bühnen aus der Zeit um 1700. Beispielhaft zeigen schließlich die Orpheus-Libretti aus dem Kontext des Braunschweiger Hofs, wie die Texte wechselnden Aufführungsbedingungen und Publikumsansprüchen angepasst wurden. Diese kommentierte Edition macht den Textkorpus Literatur- und Musikwissenschaftlern erstmals verfügbar und arbeitet in einer ausführlichen Einleitung die rezeptionsgeschichtlichen Grundlagen wie auch die wichtigen Gestaltungs- und Deutungsaspekte der einzelnen Libretti heraus.

Der erste Halbband bringt die Einleitung und fünf Libretti-Editionen, der zweite Halbband drei weitere Libretti, die aus dem Umfeld des Braunschweiger Hofs stammen.

Erster Halbband:

August Buchner: Orpheus und Eurydice (Dresden 1638)
Der Höllen-stürmende Liebs-Eiffer Orpheus und Eurydice (Eisenberg 1683)
Die Cithern des Orfeus (Laxenburg 1683)
Der beständige Orpheus (Salzdahlum 1684)
Johann Valentin Merbitz: Orpheus (Dresden 1696)

Zweiter Halbband:

Orpheus (Braunschweig 1690)
Friedrich Christian Bressand: Orpheus (Braunschweig 1698–1699)
Orpheus Und Eurydice (Naumburg 1701)

Erster Halbband ISBN: 978-3-7772-1521-1

Similar Items

Jens Haustein, Eva Willms (Hrsg.) Die Lieder Muskatbluts Herausgegeben und kommentiert von Jens Haustein und Eva Willms
Reihe: Bibliothek des literarischen Vereins in Stuttgart (BLVS)
Band-Nr. 356
ISBN: 978-3-7772-2125-0
Die erste wissenschaftliche Ausgabe des Sangspruchdichters Muskatblut Die Nachwelt meinte es nicht besonders gut mit dem Dichter aus der ersten Hälfte des 15. Jahrunderts: Einer Ausgabe von 1852 ist bis heute keine wissenschaftliche Edition gefolgt, und Marcel Beyer hat mit Liedern des letzten Sangspruchdichters eher mystifizierend Zwiesprache gehalten, nachdem die Haupthandschrift Muskatbluts 2003 unter den Trümmern des eingestürzten Kölner Stadtarchivs verschüttet worden war. – Mit diesem Band liegt die lang erwartete kritische Ausgabe nun vor: Geboten werden die 95 Lieder der Kölner Handschrift a, einige Lieder, die sich der Autorsignatur zwar bedienen, aber als unecht gelten, sowie anonyme Lieder in Muskatbluts Hofton. Der Kommentar erläutert sprachliche Besonderheiten und Realien und verweist auf literarische Parallelen. Inder Einleitung ist das zusammengefasst, was wir über Muskatblut wissen, sind sämtliche Überlieferungszeugen seiner Lieder beschrieben und die Prinzipien der Ausgabe erläutert.Zu den Herausgebern: Eva Willms ist Hochschuldozentin für Germanistische Mediävistik in Göttingen; Arbeitsgebiete: Minnesang, Sangspruchdichtung und didaktische Literatur des MittelaltersJens Haustein ist Professor für Germanistische Mediävistik in Jena; Arbeitsgebiete: Sangspruchdichtung, geistliche Prosa und Lexikographie des Mittelhochdeutschen Subskriptionspreis für Bezieher der Reihe und für Vorbestellungen € 224,–, danach € 248,– InhaltI. Einleitung1. Person2. Werk2.1 Überlieferung2.2 Metrik2.3 Töne3. Zu dieser Ausgabe4. Konkordanz zur Ausgabe GrootesII. Texte1. Die Lieder der Handschrift aDie Lieder im HoftonDie Lieder im Langen TonDie Lieder im Fröhlichen TonDas Lied im Unbenannten Ton2. Die Lieder mit der Autorsignatur außerhalb der Handschrift aDie Lieder im HoftonDas Lied im Langen TonDas Lied im Fröhlichen TonDie Lieder im Unbenannten TonAnhang: Sprüche mit der Autorsignatur3. Anonyme Lieder im Hofton Muskatbluts4. TextanleihenIII. Kommentar1. Die Lieder der Handschrift a2. Die Lieder mit der Autorsignatur außerhalb der Handschrift aAnhang: Sprüche mit der Autorsignatur3. Anonyme Lieder im Hofton Muskatbluts4. TextanleihenIV. Abkürzungs-, Quellen- und Literaturverzeichnis1. Abkürzungen und abgekürzt zitierte Nachschlagewerke2. Textausgaben3. ForschungsliteraturV. Register1. Themen2.a Namen (Text)2.b Autoren und Werke (Kommentar)3. Glossar4. Grammatik, Metrik, Reim5. BibelstellenVI. Anhang: Melodien

248,00 €*