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Wolfgang Speyer

Büchervernichtung und Zensur des Geistes bei Heiden, Juden und Christen

Titelinformation "Büchervernichtung und Zensur des Geistes bei Heiden, Juden und Christen"

Das Buch möchte die Überlieferungsgeschichte der antiken und der christlichen Literatur (letztere bis zum 8. Jahrhundert n.Chr.) unter einem bisher vernachläßigten Blickpunkt aufhellen. Im Mittelpunkt der Darstellung steht die Sammlung aller jener weit verstreuten Zeugnisse, die von einer vom Menschen willentlich herbeigeführten Vernichtung einzelner Schriften oder ganzer Bibliotheken sprechen. Im Gegensatz zu einer seit der Aufklärung des 18. Jahrhunderts verbreiteten Auffassung wird versucht, die vom antiken und christlichen Staat sowie von der Alten Kirche verhängten Bücherverfolgungen und Büchervernichtungen nicht nur als eine Maßnahme zur Erhaltung der staatlichen und kirchlichen Macht zu begreifen, sondern auch aus Vorstellungen des magisch-religiösen Weltbildes der damaligen Zeit zu erklären. Insofern ist diese Studie zugleich auch als ein Beitrag zur Geschichte des menschlichen Geistes gedacht.Inhalt:Vorwort; Einleitung; A. Allgemeiner Teil: I. Scheinbare Unsterblichkeit des Liedes und der Literatur (1. Die Naturgewalten als Feinde der schriftlichen Hinterlassenschaft, 2. Verluste durch Kriegseinwirkung und Gewaltakte, 3. Veränderungen des Zeitgeistes); II. Arten der willentlich herbeigeführten Büchervernichtung (1. Verbergen, 2. Verbrennen, 3. Zerschlagen und Zerreißen, 4. Ins Wasser werfen, 5. Verschiedenes); B. Die Büchervernichtung und Zensur des Geistes im nichtchristlichen Abendland: I. Die Büchervernichtung und Zensur des Geistes bei Griechen und Römern (1. Die Büchervernichtung und Zensur des Geistes durch den Staat, 2. Die Literaturzensur der Philosophen, 3. Die Ablehnung der Bücherzensur und Büchervernichtung, 4. Die Vernichtung durch den Verfasser, 5. Die Vernichtung durch den Widmungsempfänger, 6. Die private Vernichtung fremder Werke, 7. Die Vernichtung als Wertsteigerung); II. Die Büchervernichtung und Zensur des Geistes im Alten Orient, in Israel und im Frühjudentum; C. Die Büchervernichtung und Zensur des Geistes bei den Christen: I. Einleitung; II. Folgen des Diokletianedikts vom Jahr 303; III. Die Vernichtung gemeinschafts- und glaubensgefährdender Schriften durch die Großkirche und den christlichen Staat (1. Die Vernichtung heidnischer Literatur, 2. Die Vernichtung der manichäischen und häretischen Literatur); IV. Die Vernichtung theologischer Literatur durch Häretiker; V. Die Zensur und Vernichtung jüdischer Schriften; VI. Kritische Stimmen zur Büchervernichtung; VII. Die Vernichtung durch den Verfasser oder Eigentümer (1. Die Vernichtung als Folge der Bekehrung, 2. Die Vernichtung als Zwang von außen, 3. Die freiwillige Vernichtung durch den Verfasser); VIII. Wunder bei der Verbrennung heiliger Schriften; Schlußbetrachtung; Literaturverzeichnis und Abkürzungen; Bildnachweis; Register.
AutorIn (bitte auswählen): Speyer, Wolfgang