Ars dictaminis
Handbuch der mittelalterlichen BriefstillehreEAN: 9783777219066
Herausgegeben von: Florian Hartmann, Benoît Grévin
Untertitel: Handbuch der mittelalterlichen Briefstillehre
Reihe: Monographien zur Geschichte des Mittelalters
Band-Nr.: 65
Seiten: 720
Erscheinungsjahr: 2019
Erscheinungsdatum: 14.06.2019
Einband: Leinen
Ladenpreis EUR(D): 196,00
Schlagworte: Mediävistik, Mittelalterliche Geschichte, Mittellateinische Philologie, Historische Hilfswissenschaften
Titelinformation "Ars dictaminis"
"Das vorliegende Werk sollte daher zum unverzichtbaren Bestand jeder geschichts-, kultur- und kommunikationswissenschaftlich ausgerichteten Forschungseinrichtung und -bibliothek gehören."
Thomas Hofmann in "Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken" Band 100 (2020), Verlag Walter de Gruyter
Während die Urkundenlehre zu einem Klassiker der mediävistischen Forschung zählt, führt die mittelalterliche Briefstillehre ein Schattendasein, obwohl vom 11. bis 15. Jahrhundert Hunderte von Briefstillehren (artes dictandi) in über 10 000 Handschriften überliefert sind. Eine umfassende Darstellung oder ein Handbuch zu dieser wirkmächtigen Gattung fehlt bis heute. Dabei lassen sich diese Texte über das Verfassen von öffentlichen Schreiben als Norm für die ›richtige‹ Kommunikation lesen. Außerdem wirkten die in ihnen etablierten Vorstellungen affirmativ und normativ in die Gesellschaft zurück. Das Potential der Texte für historische und philologische Fragestellungen wurde in den letzten Jahren immer besser erkannt. Vor diesem Hintergrund wird jetzt erstmals eine auf breiter Quellenkenntnis basierende Entwicklungsgeschichte der mittelalterlichen ars dictaminis vorgelegt.
Florian Hartmann ist Inhaber der Heisenberg-Professur für Geschichte und Wissensdiskurse des Mittelalters an der RWTH Aachen. Benoît Grévin ist Directeur de Recherche am Laboratoire de médiévistique occidentale de Paris an der Université de Paris I Panthéon- Sorbonne.
Subskriptionspreis bei Erscheinen für Bezieher der Reihe: € 178,-
Inhaltsverzeichis "Ars dictaminis. Handbuch der mittelalterlichen Briefstillehre"
Vorwort
1. Einleitung
1.1 Definitionen
1.2 Zwischen Theorie und Praxis: Eine pragmatische Kultur der Schriftlichkeit
1.3 Von Montecassino bis nach Polen: Chronologischer und räumlicher Überblick
1.4 Ars dictaminis und die anderen spätmittelalterlichen Disziplinen der Kommunikation
1.5 Querschnitt der Polyphonie bisheriger Forschungen
1.6 Ziele des Handbuchs
2. Chronologischer Überblick
2.1 Die Vorgeschichte
2.2 Alberich von Montecassino
2.3 Norditalienische Kommunen im 12. Jahrhundert
2.4 Die ars dictaminis in Frankreich im 12. Jahrhundert
2.5 Die Bologneser Wende: Boncompagno da Signa, Bene da Firenze, Guido Faba und die ars dictaminis Norditaliens im 13. Jahrhundert
2.6 Die rhetorische Tradition Süditaliens im 13. Jahrhundert
2.7 Die nach Petrus de Vinea benannten Mustersammlungen
2.8 Päpstliche Kurie
2.9 Mitteleuropa im 13. Jahrhundert
2.10 Böhmen im 13. Jahrhundert
2.11 Frankreich, die Iberische Halbinsel und England im 13. Jahrhundert
2.12 Italien im 14. Jahrhundert
2.13 Die artes dictandi in Mitteleuropa im 14. und 15. Jahrhundert
2.14 Die spätmittelalterlichen artes dictandi in England (14. – 16. Jahrhundert)
2.15 Frankreich und die iberische Halbinsel im 14. und 15. Jahrhundert
2.16 Ars dictaminis im spätmittelalterlichen Polen
2.17 Der italienische Humanismus und die ars dictaminis
2.18 Die metrischen artes dictandi (13. – 15. Jh.)
2.19 Der Übergang vom Latein in die Volkssprachen (13. – 14. Jahrhundert)
2.20 Deutschsprachige ars dictaminis im 15. und 16. Jahrhundert. Brieflehre im medialen Wandel
3. Editionsprobleme
3.1 Einleitung
3.2 Zwischen Alberich von Montecassino und dem 12. Jahrhundert: Zwei Musterfälle
3.3 Die Handschriftenüberlieferung als Gradmesser der Rezeption.
Die Beispiele des Boncompagnus und der Rhetorica novissima Boncompagnos da Signa
3.4 Päpstliche Kurie und Petrus de Vinea
3.5 Die Edition metrischer artes dictandi (Ende des 12. bis Ende des 15. Jahrhunderts)
3.6 Deutschsprachige ars dictaminis. Überlieferung und die Probleme einer kritisch-philologischen Erfassung
4. Ars dictaminis zwischen Theorie und Praxis
4.1 Das Regelsystem der ars dictaminis
4.2 Anwendung beim Diktat – von der Theorie zur Praxis
4.3 Orte der Wissensvermittlung
4.4 Darstellung und Reflexion gesellschaftlicher Praktiken
4.5 Die ars dictaminis und andere Disziplinen
Anhang
Wichtigste Abkürzungen
Handschriften
Drucke
Bibliographie
Zitierte Quellen
Ungedruckte und teilweise gedruckte Quellen
Gedruckte Quellen
Darstellungen
Register der Autoren und Werke
Anonyme artes dictandi
Personenregister
Ortsregister